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Manual

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10.5.4.3.2.1. Anfügepunkte für den Baugruppenaufbau

10.5.4.3.2.1.1. Anfügepunkte allgemein

Die im PARTdesigner erstellten Teile können mit dem Konfigurator[51] zu Baugruppen konfiguriert werden. Dazu müssen den Teilen bereits im PARTdesigner genau definierte und benannte An- bzw. Einfügepunkte zugeordnet werden.

Beispiel:

Ein Quader beinhaltet eine Bohrung, in die später (Baugruppenkonfiguration) eine Schraube eingefügt werden soll. Für die Bohrung wird deshalb ein Anfügepunkt festgelegt.

  1. Klicken Sie die Fläche, in der die Bohrung liegt, an. --> Die zugehörige Skizze erscheint in der Historie farbig unterlegt.

  2. Öffnen Sie per sekundärem Mausklick das Kontextmenü der Skizze (hier Sketch 2).

  3. Klicken Sie auf Editieren....

  4. Der 2D-Sketcher wird geöffnet.

  5. Klicken Sie auf den Button Anfügepunkt einfügen .

  6. „Fangen“ Sie mit dem Mauszeiger den Kreismittelpunkt (Bohrung) und fixieren Sie ihn per einfachem Mausklick.

    --> Der Punkt bekommt ein grünes Dreieckssymbol.

    --> Das Fenster Parameter ändern wird geöffnet.

    Legen Sie einen Namen für den Anfügepunkt fest - z.B. CP1 - und bestätigen Sie mit Ok.

    Optional können Sie in den übrigen Eingabefeldern noch Änderungen vornehmen.

  7. Klicken Sie auf den Button Änderungen übernehmen .

    --> Der 2D-Sketcher wird geschlossen.

    --> In der 3D-Ansicht ist der Anfügepunkt ebenfalls durch ein dreidimensionales grünes Dreieckssysmbol gekennzeichnet.

10.5.4.3.2.1.2. Namenskonvention für Anfügepunkte und Einfügelinien

Die Namenskonvention soll beispielhaft an einem Profil verdeutlicht werden:

3 Anfügepunkte jeweils an Anfang und Ende, 8 Einfügelinien an den Kanälen

3 Anfügepunkte jeweils an Anfang und Ende, 8 Einfügelinien an den Kanälen

Profilanfang und Profilende

Es wird ein Anfügepunkt im Zentrum des Profilquerschnitts benötigt und einer in jedem Loch. Vergleiche Abb. „3 Anfügepunkte jeweils an Anfang und Ende, 8 Einfügelinien an den Kanälen“.

Der Anfügepunkt im Zentrum des Profilquerschnitts heißt start, die anderen werden aufgezählt mit start_a, start_b etc.

Genau dasselbe gilt analog für das Profilende.

  • start_b <---> end_b

  • start <---> end

  • start_a <---> end_a

Seitliche Anfügepunkte (Einfügelinie)

[Hinweis] Hinweis

Die seitlichen Anfügepunkte werden als Einfügelinie erstellt. Siehe hierzu Abschnitt 10.5.4.3.2.1.6, „Einfügelinie erstellen“.

EinfügelinieEinfügelinie

Einfügelinie

Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für die Namenskonvention bei den seitlichen Einfügelinien. Ihr Basis-Sketch liegt auf der Start-Ebene des Profils.

Das Schema ist side_<Nummer><Buchstabe>.

Nummer ist eine Zahl wie bei einem Würfel, wo die Addition zweier gegenüberliegender Zahlen immer 7 ergibt.

Buchstabe ist für die mittlere Position leer und falls es mehrere Kanäle gibt, dann werden die Anfügepunkte aufgezählt: “a”, “b”, …

[Wichtig] Wichtig

Der gegenüber liegende Anfügepunkt trägt denselben Buchstaben:

side_2a <-> side_5a

side_2b <-> side_5b

Orientierung der Anfügepunkte:

[Wichtig] Wichtig
  • Das Einfügelinien-Symbol zeigt immer zur Mitte.

Die rote Koordinaten-Achse der seitlichen Anfügepunkte zeigt immer nach rechts, wenn man vom Profilanfang längs über das Profil sieht und die Oberfläche mit den Anfügepunkten oben liegt.

Beispiel einer komplexen Namenskonvention bei vielen Anfügepunkten und Einfügelinien und verschiedenen Proportionen

Die Start/End-Anfügepunkte/Einfügelinien sind nun eine Buchstaben-Kombination von oben/seitlich, bzw. unten/seitlich:

start_<Buchstabe_oben>_<Buchstabe_seitlich>

  • side_5 ist immer in der Mitte des Profils.

    side_5a ist immer ein 1/4 des Profils.

    side_5aa ist immer ein 1/8 des Profils.

  • Wenn spezielle Teilungen benötigt werden, dann können auch Buchstaben wie k, l, m, n benutzt werden.

10.5.4.3.2.1.3. Ausrichtung von Anfügepunkten

Beispiel "Kabelkanal"

Die Anfügepunkte müssen auf eine Weise erstellt werden, dass die Verbindungsteile dieselbe Ausrichtung haben. Das bedeutet, dass ein Verbindungsteil nicht um 180° gedreht werden darf, weil natürlich die offene Seite des Kabelkanals immer auf derselben Seite zu sein hat.

Das wird dadurch erreicht, dass immer die rote Achse nach oben zeigt.

Die folgende Abbildung zeigt zwei Teile, die verbunden werden sollen:

Teil 1: Rote Achse zeigt nach oben

Teil 1: Rote Achse zeigt nach oben

Teil 2: Rote Achse zeigt ebenfalls nach oben

Teil 2: Rote Achse zeigt ebenfalls nach oben

Ergebnis: Die roten Achsen liegen übereinander, die grüne und blaue Achse zeigen in die entgegengesetzte Richtung

Ergebnis: Die roten Achsen liegen übereinander, die grüne und blaue Achse zeigen in die entgegengesetzte Richtung

Beispiel "Zaun"

Damit Zäune um das Scharnier bewegt werden können, müssen die Anfügepunkte entgegengesetzt ausgerichtet sein.

Weil auch in diesem Beispiel die roten Koordinatenachsen übereinander liegen, muss der entsprechende Anfügepunkt des rechten und linken Zaunes entgegengesetzt ausgerichtet sein.

Ein Anfügepunkt zeigt aufwärts, der andere abwärts.

Die eine rote Achse des Koordinatensystems zeigt aus dem Zaun heraus, die andere zeigt in den Zaun hinein.

Die Anfügepunkte des linken und rechten Zaunes sind entgegengesetzt ausgerichtet

Die Anfügepunkte des linken und rechten Zaunes sind entgegengesetzt ausgerichtet

Die roten Achsen liegen übereinander

Die roten Achsen liegen übereinander

10.5.4.3.2.1.4. Anfügepunkte an Gehrungen

Im Folgenden wird die Erstellung von Anfügepunkten an Gehrungen erläutert:

Im Beispiel haben wir ein Profil mit dem Querschnittsmaß 80 mm x 40 mm und einer Gehrung von 45°.

Die Anfügepunkte start_ab, start und start_ba sollen für alle möglichen Gehrungswinkel positioniert werden.

Anfügepunkte mit Gehrungswinkel

Anfügepunkte mit Gehrungswinkel

Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Erstellen Sie die Profile ganz normal.

  1. Fügen Sie in PARTeditor, im Variablen Manager, die Variablen SAX, SAY (Startseite) und EAX, EAY (Endseite) für die Eingabe des Gehrungswinkels ein; außerdem SDX, SDY, EDX, EDY mit Status Merkmalsalgorithmen als Hilfsvariablen zur Berechnung der Abstandsebene (siehe Abb. unten).

    Variablen Manager

    Variablen Manager

  1. Definieren Sie in PARTeditor Merkmalsalgorithmen für die Hilfsvariablen SDX, SDY, EDX, EDY.

    • SDX = ABS(20*TAN(SAX))

    • SDY = ABS(40*TAN(SAY))

    • EDX = ABS(20*TAN(EAX))

    • EDY = ABS(40*TAN(EAY))

    Mit Hilfe dieser Variablen wird die Verschiebung der Abstandsebene berechnet (siehe folgende Abb.).

    Merkmalsalgorithmen Dialogfenster

    Merkmalsalgorithmen Dialogfenster

  1. Erstellen Sie eine absolute Ebene mit dem Aufpunkt im Mittelpunkt des Profilquerschnitts.

    (Hier in der Abb. unten "Fixed plane 1")

    Fixed plane 1 - Aufpunkt

    Fixed plane 1 - Aufpunkt

Fixed plane 1 - Settings

Fixed plane 1 - Settings

  1. Klicken Sie im Kontextmenü Neue Plane einfügen....

    Wählen Sie im Listenfeld Typ den Punkt Ebene im Abstand.

    Fügen Sie im Feld Abstand folgendes ein.

    IF SAY = 0 THEN SDX ELSE SDY ENDIF

    Im folgenden Beispiel ist der Gehrungswinkel 45°.

    Der sich ergebende Abstand beträgt 40 mm.

    Base Gehrung Start

    Base Gehrung Start

Base Gehrung Start

Base Gehrung Start

  1. Klicken Sie erneut im Kontextmenü Neue Plane einfügen....

    Wählen Sie im Listenfeld Typ den Punkt Ebene mit Rotation.

    Tragen Sie im Feld Winkel "SAY" ein.

    Wählen Sie im Listenfeld Drehen um den Punkt X-Achse.

    In unserem Beispiel hat "SAY" 45°.

    => Die Ebene wird um 45° um die X-Achse geschwenkt.

    Rotation Gehrung Start Y

    Rotation Gehrung Start Y

Rotation Gehrung Start Y

Rotation Gehrung Start Y

  1. Erstellen Sie erneut eine Ebene mit Rotation.

    Unter Winkel tragen Sie folgendes ein:

    IF SAY = 0 THEN SAX ELSE 0 ENDIF

    (Nur SAY oder SAX wird berücksichtigt)

    Wählen Sie im Listenfeld Drehen um den Punkt Y-Achse.

    In unserem Beispiel beträgt die Rotation um die Y-Achse 0°.

Rotation Gehrung Start X

Rotation Gehrung Start X

  1. Erstellen Sie einen Sketch für den Extrusionskörper und tragen Sie folgendes ein:

    Länge:

    IF SDY = 0 THEN SDX*2 ELSE SDY*2 ENDIF

    Setzen Sie den Haken bei Nur erzeugen, wenn gilt.

    Die Schnitt Extrusion sollte nur erstellt werden, wenn entweder SAY oder SAX ungleich '0' ist.

    Cut extrude 1

    Cut extrude 1

Extrusionskörper

Extrusionskörper

  1. Erstellen Sie abschließend den Sketch mit den Anfügepunkten.

    Sketch mit Anfügepunkten

    Sketch mit Anfügepunkten

Die Erstellung der "End"-Anfügepunkte erfolgt analog zur obigen Beschreibung.

10.5.4.3.2.1.5. Anfügepunkte an Verschraubungselementen

Die folgenden Beispiele zeigen, was bei Anfügepunkten an Verschraubungselementen zu beachten ist.

Beispiele Verschraubungen

Beispiele Verschraubungen

[Hinweis] Hinweis

Allgemein gilt: Anzahl, Lage, Ausrichtung und Benennung (Nummerierung) der Anfügepunkte ist zu beachten!

Anzahl, Lage und Benennung ergibt sich aus der PCon-Klassifizierung.

  • Schrauben:

    Zylinderkopfschraube

    Zylinderkopfschraube

    Anfügepunkte:

    • IP 2: Oberseite Schraubenkopf

    • IP 1: Auflagefläche Schraubenkopf

    • IP 3: Schraubenende

    Senkschraube

    Senkschraube

    Anfügepunkte:

    • IP 1: Oberseite Schraubenkopf

    • IP 2: Unterseite Schraubenkopf

    • IP 3: Schraubenende

    Stiftschraube

    Stiftschraube

    Anfügepunkte:

    • IP 1: Oberseite

    • IP 2: Unterseite

    • IP 3: Ende Einschraubgewinde

    Gewindestift

    Gewindestift

    Anfügepunkte:

    • IP 1: Oberseite

    • IP 2: Unterseite

  • Muttern

    Mutter

    Mutter

    Anfügepunkt:

    • IP 1: Auflagefläche

    Hutmutter

    Hutmutter

    Anfügepunkt:

    • IP 1: Auflagefläche

  • Scheiben / Ringe

    Scheibe

    Scheibe

    Anfügepunkte:

    • IP 1: Oberseite

    • IP 2: Unterseite

    Ring

    Ring

    Anfügepunkte:

    • IP 1: Oberseite

    • IP 2: Unterseite

  • Bohrungen

    Durchgangsgewindebohrung

    Durchgangsgewindebohrung

    Anfügepunkte:

    • IP 1: Materialoberseite

    • IP 3: Materialunterseite

    Sacklochgewindebohrung

    Sacklochgewindebohrung

    Anfügepunkte:

    • IP 1: Materialoberseite

    • IP 2: Materialunterseite

    • IP 3: Gewindeende

    Durchgangsbohrung mit Senkung, glatt aufliegend

    Durchgangsbohrung mit Senkung, glatt aufliegend

    Anfügepunkte:

    • IP 1: Materialoberseite

    • IP 2: Senkung Auflagefläche

    • IP 3: Materialunterseite

    Durchgangsbohrung für Senkschrauben

    Durchgangsbohrung für Senkschrauben

    Anfügepunkte:

    • IP 1: Materialoberseite

    • IP 2: Senkungsende

    • IP 3: Materialunterseite

    Durchgangsbohrung

    Durchgangsbohrung

    Anfügepunkte:

    • IP 1: Materialoberseite

    • IP 3: Materialunterseite

     
10.5.4.3.2.1.6. Einfügelinie erstellen

Einfügelinien können für bewegliche Elemente verwendet werden. Zum Beispiel für Verbinder von Profilen, die sich in einer Nut bewegen.

Einfügelinien werden erstellt aus einer Kombination von einem "normalen" Anfügepunkt und einer absoluten Ebene.

Erstellen des Anfügepunktes (Linie)

Öffnen Sie einen neuen Sketch ein und fügen Sie die gewünschten Anfügepunkte ein.

[Hinweis] Hinweis

Um zu kennzeichnen, dass diese Punkte wie Einfügelinien behandelt werden sollen, machen Sie folgendes:

  • Setzen Sie den Haken bei Einfügelinie

    und

  • bestimmen Sie die Länge der Einfügelinie.

Parameter ändern

Parameter ändern

Einfügelinie Symbol:

Einfügelinien werden mit dem bekannten Pyramidensymbol gekennzeichnet und zusätzlich mit einer grünen Linie an der Pyramidenbasis.

Absolute Ebene in Verbindung zum Anfügepunkt erstellen

Jeder Anfügepunkt benötigt seine eigene Absolute Ebene.

Der Aufpunkt kennzeichnet den Startpunkt einer Einfügelinie.

[Wichtig] Wichtig

Die Koordinaten von Aufpunkt müssen in Übereinstimmung mit denen des Anfügepunktes sein.

Absolute Ebene

Absolute Ebene

In der 3D-Vorschau kennzeichnet die grüne Koordinatenachse die Einfügelinie.

Das Pyramidensymbol, welches in der 3D-Vorschau für Anfügepunkte benutzt wird, ist identisch für Einfügelinien verwendet.

[Hinweis] Hinweis

Es wird immer in der mittleren Position der Einfügelinie angezeigt.

Namenskonvention Ebene - Einfügelinie

Der Name der Ebene muss plane_<side_nr> lauten.

Anders ausgedrückt: Der Zahlenwert einer Ebene entspricht dem Zahlenwert des entsprechenden Anfügepunktes (Einfügelinie):

plane_1 <-> side_1, plane_5a <-> side_5a, etc.

Die Summe der Zahlenwerte der gegenüberliegenden Anfügepunkte muss jeweils gleich sein. (Hier im Beispiel: 1+6, 2+5, die Summe ist jeweils 7).