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Victorinox AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1884 |
Sitz | Schwyz[1], Schweiz |
Leitung | Carl Elsener junior (Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates) |
Mitarbeiterzahl | 2100 (2017)[2] |
Umsatz | 465 Mio. CHF (2016)[2] |
Website | www.victorinox.com |
Die Victorinox AG mit Sitz in Ibach in der Gemeinde Schwyz[1] ist ein Schweizer Messerhersteller und produziert die «originalen»[3] Schweizer Taschenmesser. Der Name ist ein Kofferwort aus Victoria, dem Vornamen der Mutter des Gründers, sowie dem rostfreien Inox-Stahl.
Das Unternehmen wurde 1884 von Karl Elsener gegründet, beschäftigt weltweit rund 2100 Mitarbeiter, davon rund 990 im Kanton Schwyz, und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von 465 Millionen Schweizer Franken.[2] Die Jahresproduktion liegt bei rund 26 Millionen Stück, von denen 6 Millionen auf Schweizer Messer, 7 Millionen auf andere Taschenwerkzeuge und 13 Millionen auf Haushalts- und Berufsmesser entfallen. Geleitet wird das Unternehmen von Carl Elsener junior, dem Urenkel des Gründers.[4]
Der Konzern-Hauptsitz der Victorinox AG befindet sich in Ibach, das zur Gemeinde Schwyz gehört.
Victorinox hat Niederlassungen in neun Ländern auf vier Kontinenten:
Der Konzern produziert die verschiedenen Erzeugnisse an verschiedenen Orten in der Schweiz und in den angekauften Fabriken in den USA. Die Produktion ist an Tochterfirmen ausgegliedert.
Ende des 19. Jahrhunderts gab es im deutschen Solingen grosse Messermanufakturen, wohingegen die Schweiz wirtschaftlich und industriell noch wenig entwickelt war. Der Schweizer Messerschmied Karl Elsener gründete 1884, nachdem er seine Gesellenzeit in Paris und in Süddeutschland verbracht hatte, in Ibach eine Messerschmiedewerkstatt. Auf seine Initiative hin wurde 1891 der Schweizerische Messerschmiedverband gegründet. Karl Elsener und seine Berufskollegen belieferten die Schweizer Armee erstmals mit Soldatenmessern.
Dieses Messer sollte als Hilfsmittel beim Essen geeignet sein und gleichzeitig Werkzeuge zur Wartung von Gewehren bereitstellen. Viele seiner Kollegen gaben allerdings im darauffolgenden Jahr auf, da ein Betrieb im deutschen Solingen die Messer kostengünstiger herstellen konnte. Dadurch blieb Karl Elsener als einziger übrig, wenn auch mit grossen Verlusten. Mit Hilfe seiner Verwandten gelang es ihm, eine Nachlassstundung zu erreichen und somit den drohenden Konkurs abzuwenden. Durch den grossen Erfolg des Offiziers- und Sportmessers, das er als leichteren, funktionelleren Nachfolger des Soldatenmessers entwickelte, konnte er später freiwillig alle Nachlassgläubiger inklusive Zinsen entschädigen.
Am 12. Juni 1897 wurde das Schweizer Offiziers- und Sportmesser gesetzlich geschützt. Dieses Modell wurde später als Original Swiss Army Knife rund um den Erdball bekannt. Auch wenn das Offiziersmesser nicht wie sein Vorgänger zu einem offiziellen Rüstungsgegenstand der Schweizer Armee wurde, verhalf es jedoch später seiner Firma zum internationalen Durchbruch. Das Offiziersmesser wurde stets weiterentwickelt und ist mittlerweile in über 100 Ausführungen erhältlich. Nach dem Tod seiner Mutter Victoria wählte Karl Elsener 1909 ihren Vornamen als Fabrikmarke. Der Firmengründer liess 1909 das charakteristische Emblem mit Kreuz und Schild gesetzlich schützen. Heute ist es in über 120 Ländern als Markenzeichen eingetragen, obwohl die Verwendung des Schweizerkreuzes für kommerzielle Zwecke in der Schweiz selbst verboten ist.[5]
Mit der Erfindung und zunehmenden Verbreitung rostfreien Stahls, der eine wichtige Rolle in der Produktion der Messer spielt, wurde 1921 aus der Fabrikmarke Victoria und dem internationalen Kennzeichen für rostfreien Stahl INOX die Firmenbezeichnung Victorinox. 1931 wurde die erste vollelektrische Härterei der Welt bei Victorinox installiert.
Ab November 1978 gehörten Victorinox-Messer zur Mannschaftsausrüstung des Space Shuttle der NASA.[6][7] Die Weltraumorganisation der Amerikaner bestellte 50 Master-Craftsman-Offiziersmesser.
Am 2. Januar 1979 wurde die Einzelfirma Messerfabrik Carl Elsener in die Familien-Aktiengesellschaft Victorinox AG umgewandelt. Unter der Marke Swiss Army stieg 1989 der damalige US-Vertriebspartner in den USA in das Uhrengeschäft ein.
1999 stieg die Firma in den Reisegepäck-Markt ein und erteilte der US-amerikanischen TRG Group in St. Louis die Lizenz für Herstellung und Vertrieb. 1999 folgte die Gründung der Victorinox Watch SA in Bonfol, der eigenen Uhrenfabrik im französischsprachigen Teil der Schweiz.
Die Victorinox-Unternehmensstiftung wurde im Oktober 2000 errichtet, um den Fortbestand und das weitere Gedeihen des Unternehmens zu sichern. Sie hält 75 % des Aktienkapitals der Victorinox AG. Weitere 15 % sind im Besitz der gemeinnützigen Carl u. Elise Elsener-Gut Stiftung, die Familie Elsener selber besitzt noch 10 % der Aktien.[8]
2002 wurde Victorinox Alleinaktionär der Swiss Army Brands Inc. in den USA. Damit stieg der Umsatz erstmals über 400 Mio. CHF. Im Jahr darauf lancierte Victorinox das Parfumlabel Swiss Army Fragrance in den USA.
Victorinox übernahm 2005 den wirtschaftlich angeschlagenen Konkurrenten Wenger aus Delsberg[9] und verhinderte damit, dass Wenger von ausländischen Investoren gekauft wurde, weil man eine Schädigung des Rufes befürchtete. Wenger blieb bis Anfang 2013 als eigenständige Marke erhalten und stellte bis dahin weiterhin eigene Schweizer Messer her, die sich in Konstruktion und Design von den Victorinox-Produkten unterschieden. Victorinox und Wenger produzierten zusammen jährlich über 25 Millionen Messer, einige Modelle von Wenger werden unter dem Markennamen Victorinox weiter hergestellt.
Die Victorinox Watch SA zog 2006 von Bonfol in die neue Uhrenproduktionsstätte nach Porrentruy um, wodurch die Kapazitäten der Uhrenproduktion signifikant erhöht werden konnten. Mittlerweile umfasst die Uhrenpalette rund 160 verschiedene Modelle in drei Produktlinien (Active, Classic und Professional).[10]
Seit 2007 wird das RescueTool angeboten, ein Rettungsmesser, das unter anderem die Funktionen Einhandklinge mit Liner-Lock-System, Gurtenschneider, Frontscheibensäge und Scheibenzertrümmerer enthält. Dieses wurde auf der Fachmesse IWA OutdoorClassics in Nürnberg 2007 zum «Messer des Jahres» gewählt. Victorinox stellt das aktuelle Taschenmesser mit Einhandöffnung der deutschen Bundeswehr her.
Zum Beginn des 21. Jahrhunderts wurde das Victorinox swissFlash eingeführt, eine Kombination aus Taschenmesser und USB-Stick. 2009 wurde auf der CES in Las Vegas als neuestes Produkt der Victorinox Elektronik-Serie das Victorinox Presentation Master vorgestellt, das einen Laserpointer, einen Fingerabdruckscanner und ein Bluetooth-Modul enthält.[11]
2012 ging das Familienunternehmen erstmals eine Kooperation mit einem Fahrzeughersteller ein. Mit dem Smart-Center Düsseldorf der Niederlassung Rhein-Ruhr der Daimler AG entstand ein auf 100 Exemplare limitiertes Sondermodell. Das Fahrzeug wurde auf dem Automobil-Salon in Genf gezeigt.[12]
Am 30. Januar 2013 integrierte Victorinox das Messergeschäft der vormals eigenständigen Tochter Wenger.[13]
Nach dem Firmengründer Karl Elsener führte dessen Sohn Carl Elsener (1886–1950) das Unternehmen: ab 1918 gemeinsam mit zwei Brüdern, ab 1929 war er Alleininhaber. Nach seinem Tod 1950 übernahm seine Ehefrau Elise geb. Gut (1900–1991) zusammen mit den Söhnen Carl Elsener senior (1922–2013) und Eduard Elsener (* 1926) das Unternehmen. Carl Elsener senior war insgesamt über 70 Jahre für die Firma tätig. Das Schweizer Offiziersmesser (Swiss Army Knife) gilt als sein Werk.[14] Nach Carl Elsener senior führt seit 2007 dessen Sohn Carl Elsener junior (* 1958) das Unternehmen als Konzernchef und Präsident des Verwaltungsrats.[15]
Das bekannteste Produkt des Unternehmens ist das Schweizer Taschenmesser, das ursprünglich allein von Victorinox produziert wurde. Zwischen 1908 und 2005 teilte sich das Unternehmen den Vertrag mit Wenger. Ein festgesetzter Kompromiss zwischen den beiden Unternehmen ermöglichte es Victorinox, die Messer als «originales» Schweizer Messer zu bewerben, während Wenger seine Produkte als «echtes» Schweizer Messer anbieten durfte. Victorinox kaufte Wenger 2005 auf.[16] Victorinox stellt eine hohe Vielzahl von Varianten des Messers her. Mit den für das Militär entwickelten Varianten (Soldatenmesser) beliefert Victorinox neben der Schweizer Armee, der deutschen Bundeswehr und den französischen Streitkräften auch die Streitkräfte von über 20 weiteren Staaten.
Daneben fertigt Victorinox Haushaltsmesser (bis 2011 unter dem Namen Forschner vermarktet[17]), Outdoormesser, Berufsmesser, Keramikmesser, geschmiedete Messer, Gartenmesser Multifunktions-Taschenwerkzeuge (Multitool), Schärfwerkzeuge und Küchenartikel.
Eine weitere Variante des Multifunktionsmessers ist die SwissCard im Scheckkartenformat.[18]
Victorinox ist der Hersteller des Bajonetts für das Schweizer Sturmgewehr 90 sowie auch des Bajonetts zum früheren Sturmgewehr 57.
Die weitere Produktpalette von Victorinox umfasst Armbanduhren, Reisegepäck, Bekleidung und Parfum.
In der Fernsehserie MacGyver, die in den 1980er- und 1990er-Jahren produziert wurde, wurden Messer von Victorinox regelmässig in Form von Produktplatzierung gezeigt. Die Hauptfigur Angus MacGyver nutzte sie regelmässig, um improvisierte Geräte zu bauen oder sich aus Notsituationen zu befreien.
Im Werk Ibach werden jedes Jahr rund 2'500 Tonnen Stahl verarbeitet, der je zur Hälfte aus deutschen und französischen Stahlwerken stammt.[19]
Die Swissness-Bestimmungen sehen vor, dass nur Produkte, die zu mindestens 60 % in der Schweiz produziert werden, ein Schweizerkreuz-ähnliches Zeichen tragen dürfen. Da Victorinox sein Logo bereits seit 1909 verwendet, wurde dem Unternehmen für seine im Ausland produzierten Produkte (Taschen, Parfüm, Kleider und Uhren) eine Ausnahme gewährt: Das Unternehmen darf bei diesen Produkten keine Landesfarben im Logo verwenden.
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