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Ein Wingsuit bzw. Flügelanzug ist ein spezieller Anzug für Fallschirmspringer und Basejumper mit Flächen aus Stoff zwischen Armen und Beinen, die, von Luft umströmt, als Flügel wirken. Damit kann der vertikale Fall teilweise in eine horizontale Flugbewegung umgewandelt werden. Wingsuits erreichen eine Gleitzahl bis zu 1:3, d. h. auf einen Meter Sinkflug drei Meter Horizontalflug. In Deutschland muss ein Fallschirmspringer mindestens 200 Fallschirmsprünge absolviert haben, um, zunächst unter Anleitung, mit einem Wingsuit fliegen zu dürfen.
Bereits Anfang der 1910er Jahre wurde versucht, den freien Fall mit Hilfe künstlicher Flügel zu beeinflussen. Einer der ersten war wohl der österreichische Schneider Franz Reichelt, der 1912 mit seinem zum Fliegen gedachten, aber ungeeigneten „Fledermaus-Anzug“ vom Eiffelturm in den Tod sprang. Mehr als 70 Fallschirmspringer bezahlten die zahlreichen Experimente mit ihrem Leben. Die bekanntesten unter ihnen waren die Franzosen Clem Sohn und Léo Valentin. Die häufigste Unfallursache war die Verwicklung der noch sehr starren Konstruktionen mit dem Hauptfallschirm. Einige der „Birdmen“ (dt. „Vogelmenschen“), wie sie sich selbst nannten, versuchten sogar bewusst, ohne Öffnen des Fallschirms nur mit den Flügeln zu landen.[1]
Anfang der 1970er Jahre führte der Deutsche Peter Böttgenbach bei Flugschauen mit einem selbstgeschneiderten Spezialanzug gut sichtbare Streckenflüge durch, blieb dabei aber aufgrund des hohen Risikos ein Einzelfall.
Mitte der 1990er Jahre entwickelte der Franzose Patrick de Gayardon einen Wingsuit, bei dem er einen neuartigen Spoiler am Rücken mit seinem Schirm vernähte. Seine Versuche endeten am 13. April 1998 mit einem tödlichen Absturz.[2]
Im Herbst 1998 begannen der Finne Jari Kuosma und der Kroate Robert Pečnik die Entwicklung eines leicht beherrschbaren Wingsuits, der von einem durchschnittlichen Fallschirmspringer verwendet werden konnte. Ab Juni 1999 war der erste Wingsuit unter dem Namen BirdMan im Handel erhältlich. Der Ausdruck BirdMan-Anzug oder Birdmansuit wird weiterhin wie ein Synonym und Gattungsname für Wingsuits verwendet.
Moderne Wingsuits haben Kammern, die sich mit Luft füllen, um ein aerodynamisch günstiges Profil zu erreichen. 2016 wurde am Mont Blanc nach Chamonix ein Slalom zwischen 12 m hohen kegeligen luftgefüllten Pylonen realisiert. 2016 wurde Rückenflug in 4er-Formation durchgeführt.[3]
De Gayardon sprang Ende des Jahres 1997 das erste Mal mit dem Wingsuit von einem festen Standort, dem Berg Brento in der Nähe von Arco, Italien. Sein Sprung von diesem Standort in 1500 m Höhe gilt als erster WiSBASE-Sprung.[4] 6 Jahre später begannen andere Base-Jumper, Wingsuits zu nutzen.[5] Bekannte Orte, an denen Wisbase in Europa praktiziert wird, sind der Kjerag, der Trollstigen in Norwegen, die Gruppe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch sowie Chamonix-Mont-Blanc in Frankreich.
Am 5. Mai 2013 sprang der Russe Waleri Rosow vom Pfeilerkopf in der Südwand des Changtse, gegenüber der Nordwand des Mount Everest, aus der Weltrekordabsprunghöhe von 7220 m. Mit einem speziell für die niedrige Luftdichte entwickelten Wingsuit fiel und flog er hinunter bis zum mehr als 1500 Meter tiefer gelegenen Rongbukgletscher und landete per Fallschirm.[6]
Das Fliegen über Hänge und entlang der Grate der Berge, das proximity flying, ist riskant und spektakulär. Jeb Corliss flog als Erster (24. September 2011) mit einem Wingsuit durch eine große Öffnung in der Seite eines Berges im schweizerischen Walenstadt.[7]
Christian Stadler, Gladbeck, entwickelte im Winter 2006 das vegaV3, ein raketengetriebenes Wingsuit-System. Im Beinflügel des Wingsuits ist eine lenk- und regelbare Antriebseinheit integriert.[8]
Starre Flügel (sogenannte Wingpacks) sind seit einigen Jahren in Erprobung. Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner überquerte 2003 mit einem Carbonflügel als erster Mensch in freiem Fall den Ärmelkanal von Dover bis Calais, in einem Sprung aus 9800 Metern Höhe. Der Schweizer Militärpilot Yves Rossy erprobt seit 2004[9] einen von ihm entwickelten starren Flügel. Die letzte Entwicklung ist mit für den Transport einklappbaren Flügelspitzen versehen. Am 14. Mai 2008 stellte er sein Fluggerät der Öffentlichkeit vor. Der Start erfolgte durch einen Sprung aus dem Flugzeug mit vier laufenden Mini-Turbinen und eingeklappten Flügelspitzen. Erst nach dem Absprung wurden die Flügel vollständig entfaltet. Die erreichte Geschwindigkeit soll durch die Turbinen bis zu 300 km/h betragen haben. Die Landung erfolgte mit dem Fallschirm.[10]
Für den militärischen Einsatz wird derzeit der Gryphon (dt. Greif), ein 15 kg schwerer und 1,8 m breiter CfK-Flügel entwickelt. Der Fallschirmspringer springt mit dem Flügel auf dem Rücken aus ca. 10.000 Metern Höhe ab und kann im Flug in 15 Minuten über 40 km zurücklegen. In einer weiteren Entwicklungsstufe soll die Reichweite mit zwei Miniatur-Triebwerken vervielfacht werden. Im Horizontalflug soll sich der Springer damit auf über 200 km/h beschleunigen.[11]
Bei einer durchschnittlichen horizontalen Fluggeschwindigkeit von ca. 130 km/h wird in Abhängigkeit vom Wingsuitmodell der beste Gleitwinkel erreicht. Die Sinkgeschwindigkeit beträgt dabei etwa 40–50 km/h, was ein Gleitverhältnis zwischen 1:2 und 1:2,5 ergibt. Niedrigere Sinkgeschwindigkeiten sind bei niedrigerer Horizontalgeschwindigkeit und einem schlechten Gleitwinkel erreichbar.[12] Es werden beträchtliche Strecken zurückgelegt, wie beispielsweise bei der Überquerung des Alpenhauptkamms durch Remo Läng (von Verbier nach Aosta, 26 km) nach einem Absprung aus 8.500 m Höhe.[13]
Die Lebensgefährlichkeit und Unfallträchtigkeit des Wingsuitfliegens mit BASE-Fallschirmsystem hat in Deutschland zu behördlichen Auflagen geführt: Objektspringer benötigen für jeden Sprung eine Genehmigung. Absprungstellen und Landeplätze müssen freigegeben sein. In der Schweiz werden solche Genehmigungen nicht benötigt. Es gibt jedoch Beschwerden aus der Bevölkerung über die hohe Zahl der Unfälle und Todesfälle.[14]
Das Springen mit dem Wingsuit aus dem Flugzeug ist nicht wesentlich gefährlicher als Fallschirmspringen ohne den Anzug. Die Chance von Verdrehungen des Fallschirms nach der Schirmöffnung ist zwar durch die Flügelfläche zwischen Armen und Beinen erhöht, dafür wird der Fallschirm beim Wingsuitfliegen im Regelfall 500 m höher geöffnet (1500 m anstatt 1000 m).
Dean Potter schaffte die längste Dauer eines Base-Wingsuit-Flugs: In 2 Minuten 50 Sekunden flog er, abgesprungen vom Eiger, fast 6,5 km weit.[15]
Bernhard Kälin löste nach zwei Jahren den Rekord von Dean Potter mit einer Dauer von 4 Minuten und 0 Sekunden ab.[16]
Die Rezeption in der Öffentlichkeit wird vor allem beeinflusst von Fernsehberichten über Wingsuiter bzw. deren Flüge und von Medienberichten über schwere Unfälle bzw. tödlich endende Flüge. Beispiele:
Als Hersteller von Wingsuits sind heute die Unternehmen Birdman, Phoenix-Fly, S-Fly, Tonysuits, Intrudair, Squirrel Suits und Rainbow Design aktiv.
Als Teil seines medialen Marketings nutzt auch Red Bull das Phänomen und veranstaltet international organisierte Wettkämpfe als sogenannte Weltmeisterschaften unter Wingsuit-Springern, zuletzt am 20. November 2016 mit 40 Teilnehmern aus 18 Ländern in der Wüste Arizonas bei Phoenix mit Noah Bahnson (USA) als Sieger.[34] Drei Jahre zuvor, am 8. Oktober 2013, kam es bei der ebenfalls durch Red Bull organisierten Weltmeisterschaft am Berg Tianmen in der chinesischen Provinz Hubei unter 15 Teilnehmern zum Tod des Ungarn Viktor Kovats.[30]
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