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Tribologie (11774 views - Maschinenbau)

Tribologie (Reibungslehre, von altgriechisch τρίβειν tribein, deutsch ‚reiben, abnutzen‘ und λόγος lógos, hier: ‚Lehre‘) befasst sich mit der wissenschaftlichen Beschreibung von Reibung, der Berechnung und Messung von Reibungskoeffizienten, dem Verschleiß und der erforderlichen Schmierung zwischen aufeinander einwirkenden, in Relativbewegung befindlichen Oberflächen. Dies schließt auch die Entwicklung von Technologien zur Optimierung von Reibungsvorgängen ein, die sich als „wechselwirkende Oberflächen in relativer Bewegung“ oder „tribologisches System“ beschreiben lassen. Tribologie wird interdisziplinär von Maschinenbauern, Werkstoffwissenschaftlern, Physikern und Chemikern betrieben.
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Tribologie

Tribologie

Tribologie

Tribologie (Reibungslehre, von altgriechisch τρίβειν tribein, deutsch ‚reiben, abnutzen‘ und λόγος lógos, hier: ‚Lehre‘) befasst sich mit der wissenschaftlichen Beschreibung von Reibung, der Berechnung und Messung von Reibungskoeffizienten, dem Verschleiß und der erforderlichen Schmierung zwischen aufeinander einwirkenden, in Relativbewegung befindlichen Oberflächen. Dies schließt auch die Entwicklung von Technologien zur Optimierung von Reibungsvorgängen ein, die sich als „wechselwirkende Oberflächen in relativer Bewegung“ oder „tribologisches System“ beschreiben lassen. Tribologie wird interdisziplinär von Maschinenbauern, Werkstoffwissenschaftlern, Physikern und Chemikern betrieben.

Aufgaben

Die Tribologie untersucht Reibung, Schmierung und Verschleiß von Lagern, Führungen, Getrieben, Motoren und anderen Maschinenelementen. Neben der Entwicklung geeigneter Schmierstoffe stehen Fragen der Werkstoffauswahl, der Oberflächenbehandlung und -beschichtung und der Oberflächentopografie im Vordergrund aktueller Entwicklungen. Neben den Fragestellungen im Maschinenbau gibt es zahlreiche weitere Gebiete, bei denen Reibung und Verschleiß von großer Bedeutung sind, beispielsweise bei Endoprothesen.

Organisationen, die sich mit Tribologie befassen, sind in Deutschland der gemeinnützige Verein Gesellschaft für Tribologie (internationale Fachtagung Reibung, Schmierung und Verschleiß), in Österreich die Österreichische Tribologische Gesellschaft und in der Schweiz die Swiss Tribology. Gemeinsames Fachorgan ist die Fachzeitschrift Tribologie und Schmierungstechnik (T+S), die 2012 im 59. Jahrgang im expert verlag erscheint.

Bedeutung

Die Berücksichtigung tribologischer Zusammenhänge bewirkt beträchtliche Einsparungen bei Energie- und Materialeinsatz, Produktion und Instandhaltung. Energie- und Rohstoffressourcen werden geschont, Umweltschäden vermieden und der Arbeitsschutz verbessert.

Begriff und Einordnung

Der Begriff wurde ab etwa 1966 in England als Fachterminus verwendet:

  • Nach Peter Jost (1966): „Tribologie ist die Wissenschaft und die Technologie der aufeinander einwirkenden, in Relativbewegung befindlichen Oberflächen und der damit zusammenhängenden praktischen Vorgänge.“
  • Nach DIN 50323 (Norm wurde zurückgezogen): „Tribologie ist die Wissenschaft und Technik von aufeinander einwirkenden Oberflächen in Relativbewegung. Sie umfasst das Gesamtgebiet von Reibung und Verschleiß, einschließlich Schmierung, und schließt entsprechende Grenzflächenwechselwirkungen sowohl zwischen Festkörpern als auch zwischen Festkörpern und Flüssigkeiten oder Gasen ein.“[1]
  • Nach Horst Czichos (1992): „Tribologie ist ein interdisziplinäres Fachgebiet zur Optimierung mechanischer Technologien durch Verminderung reibungs- und verschleißbedingter Energie- und Stoffverluste.“[2]

Unter Nanotribologie wird die Untersuchung der Reibung im Nanometerbereich verstanden. Dabei sind entweder spezielle Reibungseffekte in der Mikro- oder Nanotechnologie (Rasterkraftmikroskope, Festplattenköpfe, etc.) oder die Untersuchung von Reibung an sich auf atomarer Ebene Forschungsgegenstand.

Die Tribophysik ist das Teilgebiet der Tribologie, in dem strukturelle Veränderungen der Oberfläche eines Körpers untersucht werden, auf den mechanische Energie wirkt. Die Tribochemie beschäftigt sich mit den durch die Einwirkung hervorgerufenen chemischen Veränderungen.

Die Kontaktmechanik ist mit der Berechnung von Körpern befasst, die im statischen oder dynamischen Kontakt stehen. Verwandte Disziplinen sind ferner die Oberflächenchemie und die Oberflächenphysik.

Wichtige Persönlichkeiten

  • Wilfried Bartz u. a.: Einführung in die Tribologie und Schmierungstechnik. expert verlag, 2010, ISBN 978-3-8169-2830-0.
  • Wilfried Bartz u. a.: expert Praxislexikon Tribologie PLUS – 2010 Begriffe für Studium und Beruf. expert verlag, 2000, ISBN 978-3-8169-0691-9.
  • Tabor, Bowden: Friction and Lubrication of Solids. Clarendon Press, Oxford 1950.
  • Tabor, Bowden: Reibung und Schmierung fester Körper. Springer-Verlag, Berlin 1959.
  • Heinrich Hertz:Ueber die Berührung fester elastischer Körper (1881) (PDF-Datei; 1,81 MB)
  • Dieter Klamann: Schmierstoffe und verwandte Produkte. Verlag Chemie, Weinheim 1982, ISBN 3-527-25966-X.
  • Theo Mang, Wilfried Dresel: Lubricants and Lubrication. Wiley-VCH, Weinheim 2001, ISBN 3-527-29536-4.
  • Uwe J. Möller, Udo Boor: Schmierstoffe im Betrieb. VDI-Verlag, Düsseldorf 1999, ISBN 3-540-62114-8.
  • Bo N.J. Persson: Sliding Friction. Physical Principles and Applications. Springer, 2002, ISBN 3-540-67192-7. (In diesem Buch werden viele Reibungsinstabilitäten in geschmierten und trockenen Reibpaarungen untersucht).
  • Oltwig Pigors: Werkstoffe in der Tribotechnik – Reibung, Schmierung und Verschleißbeständigkeit von Werkstoffen und Bauteilen. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig/Stuttgart 1993.
  • Valentin L. Popov: Kontaktmechanik und Reibung. Ein Lehr- und Anwendungsbuch von der Nanotribologie bis zur numerischen Simulation. Springer-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-540-88836-9.
  • Ernest Rabinowicz: Friction and Wear of Materials. Wiley-Interscience, 1995, ISBN 0-47-183084-4.
  • Werner Stehr, Klaus Dobler: Die Bratwurst und der Lagerschaden – Tribologie zum Staunen, Anfassen und Experimentieren. 3. Auflage, Dr. Tillwich GmbH, 2008, ISBN 978-3-00-019479-5.

Weblinks

 Commons: Tribologie – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wiktionary: Tribologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  1. GfT-Arbeitsblatt 7
  2. Horst Czichos, Karl-Heinz Habig: Tribologie-Handbuch. Vieweg-Verlag, 1992, ISBN 3528063548.


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