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Rohrleitungsverbindung (7044 views - Tooling)

Rohrleitungsverbindungen oder Rohrverbindungen dienen zum Anschließen von Rohrleitungen an Rohrabschnitte und Rohrformstücke (Fittings). Je nach den betrieblichen Anforderungen (lösbare oder nicht lösbare Verbindung), den Betriebsbedingungen (niedriger oder hoher Druck bzw. niedrige oder hohe Temperatur), dem Medium und dem Werkstoff der Rohrabschnitte und Formstücke (schweißbarer oder nicht schweißbarer Werkstoff) muss die geeignete und passende Rohrverbindung gewählt werden.
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Explanation by Hotspot Model

Rohrleitungsverbindung

Rohrleitungsverbindung

Rohrleitungsverbindungen oder Rohrverbindungen dienen zum Anschließen von Rohrleitungen an Rohrabschnitte und Rohrformstücke (Fittings).

Je nach den betrieblichen Anforderungen (lösbare oder nicht lösbare Verbindung), den Betriebsbedingungen (niedriger oder hoher Druck bzw. niedrige oder hohe Temperatur), dem Medium und dem Werkstoff der Rohrabschnitte und Formstücke (schweißbarer oder nicht schweißbarer Werkstoff) muss die geeignete und passende Rohrverbindung gewählt werden.

Arten von Rohrverbindungen

Schweißverbindungen

von metallischen Rohrwerkstoffen sind für alle Drücke und Temperaturen möglich; Schweißverbindungen von Kunststoffen im Rahmen der jeweiligen Materialeigenschaften. Die Verbindung von teilkristallinen thermoplastischen Kunststoffen geschieht durch:

Lötverbindung

mit Kupferfittingen üblich im Heizungsbau, werden seit der Jahrtausendwende weitgehend von Preßverbindungen aus Kupfer oder (außen) verzinktem Stahl abgelöst. Seltener werden auch Stahlrohre (hart)gelötet.

Pressverbindungen

setzen sich in der Haustechnik, aber auch in industriellen Anwendungen zunehmend durch. Fittinge und Rohre bestehen meist aus rostfreiem Stahl, verzinktem Stahl (genannt "C-Stahl" bzw. Carbonstahl), Kupfer oder aus Verbundrohr. Bei rein metallischen Systemen und Verwendung von temperaturfesten Dichtringen sind auch Anwendungen in höheren Temperaturbereichen (Solarinstallation) möglich.

Flanschverbindungen [1]

besonders für größere Rohrdimensionen und hohe Drücke, Temperaturen begrenzt

Bördelverbindung (Stülpverbindung)

bei kleineren Rohrdurchmessern kann bei Kupfer- und Stahlrohren mit dünnen Wandstärken mit einem speziellen Werkzeug am Ende des Rohres ringsum ein Stulp (Flansch) nach außen umgebördelt werden, welcher dann mittels einer Überwurfmutter auf einen Konus oder eine plane Dichtfläche gepresst wird. Bördelverbindungen dienen oft zur Verbindung von dünnen verchromten Kupferrohren mit dem Korpus von Mischbatterien, sofern diese nicht fest eingelötet sind (das gegenüberliegende Rohrende wird meist mit einer Quetschverschraubung angeschlossen).

Schraubverbindungen[2][3]

für mittlere Drücke und Temperaturen. Traditionell werden in Heizungsbau und Sanitärtechnik Whitworth-Gewinde in die Rohrenden geschnitten und über Fittinge oder Verschraubungen mit Überwurfmutter miteinander verbunden. Bei Rohrgrößen über 1 1/2" (DN 40) werden eher Flanschverbindungen eingesetzt.

Milchrohrverschraubungen[4]

werden ebenso wie TRI-Clamp-Verbindungen[5] für Medien aus dem Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaziebereich verwendet.

Schneidring- und Klemmringverschraubungen

für Kupfer-, Stahl-, Kunststoff- und Verbundrohre. Die Klemmung wird meist durch das Aufschrauben einer Überwurfmutter mit Innengewinde erreicht, welche einen Klemmring komprimiert, der meist entweder geschlitzt ist oder aus weichen, verformbaren Kupferverbindungen besteht. Bei rein metallischen Systemen sind auch Anwendungen in höheren Temperaturbereichen (Solarinstallation) und unter hohem Druck (Hydraulik) möglich. Kunststoff- und Verbundrohre, die nicht aus Hart-PVC bestehen, benötigen im Allgemeinen einen Stützkörper im Rohrinneren, welcher das Rohr stabilisiert, aber den freien Rohrquerschnitt einschränkt.

Quetschverschraubungen

ähneln den Klemmring- bzw. Schneidringverschraubungen, jedoch wird hier die Verbindung (und zugleich Abdichtung) hergestellt, indem ein um das Rohr gelegter Ring oder eine Hülse aus einem komprimierbaren Werkstoff (in der Regel ein elastischer Kunststoff) durch eine Überwurfmutter zusammengequetscht wird.

Schiebehülsenverbindungen

werden bei Rohren aus vernetztem Polyethylen ("PEX") angewandt. Die Rohrenden werden aufgeweitet, ein Stützkörper eingeführt und die Schiebehülse mit einer speziellen Zange aufgeschoben. Durch den Stützkörper verringert sich der Innendurchmesser, aufgrund der vorherigen Aufweitung aber nicht so deutlich wie bei vielen Klemmringverschraubungen mit Stützkörper.

Muffenverbindungen

Als Muffenverbindungen können im weiteren Sinne alle Rohrverbindungen bezeichnet werden, bei denen das (Spitz-)Ende des Rohres in das aufgeweitete Ende eines weiteren Rohres oder eines Formstücks oder Fittings geschoben (unter Umständen auch geschraubt) wird.

Im engeren Sinn besteht eine Muffenverbindung aus einem aufgeweiteten Rohrende, in welches das Ende eines anderen Rohres mit Normalmaß geschoben wird. Je nach Material läßt sich Aufweitung mithilfe einer Aufweitvorrichtung oder -zange, eines Kalibrierwerkzeugs (Expander) oder einer Muffen- oder Kelchzange handwerklich herstellen. Gegebenenfalls muss dafür das Material angewärmt oder im Falle von (halb)hartem Kupfer zuvor durch ausglühen erweicht werden.

Kupfer- und einige Kunststoffrohre lassen sich zudem gut und in relativ kleinen Radien biegen. Mit einem speziellen Aushalser-Werkzeug können Bohrungen im Rohr gleichmäßig aufgebördelt werden, so dass sich auch Abzweige im Rohrverlauf als Muffenverbindung herstellen lassen. Mithilfe dieser Techniken kann auf Formstücke und Fittinge fast vollständig verzichtet werden.

Muffenverbindung können bei niedrigen Drücken und Temperaturen als reine Steckverbindung hergestellt werden. Hierbei sorgen speziell geformte Klemm- oder Dichtringe für eine mäßige Zugfestigkeit und Dichtheit der Verbindung. Bei höheren Drücken und Temperaturen werden Kleb- und Lötverbindungen angewendet. Kunststoffrohre aus Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) und PVC-U können auch durch Heizelementstumpf-, Heizwendel- oder Ultraschallschweißen verbunden werden, Rohre aus PVC-U auch durch Verklebung.

Manschettendichtungen

mittels der sog. Canadamanschette für niedrige Drücke und Temperaturen für Kanalisationsrohre, mit Manschettendichtungen (z. B. Flex Seal) können auch Rohre mit unterschiedlichem Durchmesser und/oder Material verbunden werden.

Steckverbindungen[6][7][8]

werden traditionell bei der Montage von Abwasserleitungen verwendet. Eine neuere Entwicklung sind Stecksysteme für druckbeaufschlagte Rohrsysteme aus Kunststoff, Kupfer und Stahl, die ohne Werkzeug montiert werden. Metallische Haltekrallen verhindern das Auseinanderrutschen der Verbindungen.

Klebeverbindung

Für Klebeverbindungen werden Gasinstallationenerden häufig bei PVC, CPVC und ABS-Rohren verwendet. Anwendungen innerhalb der Gebäudetechnik wurden von Preß- und Schiebehülsensystemen verdrängt.

Nutverbindungen

Verbindung von genuteten Rohrenden und ebensolchen Verbindungsstücken über passende Kupplungen (z. B. Victaulic).

Anwendungsbereiche

Gasleitungen

unlösbare Verbindungsarten[9]

  • Gewindeverbindungen für Rohre nach DIN 2440 (Stahlrohre, mittelschwere Gewinderohre), DIN 2441 (Stahlrohre, schwere Gewinderohre), DIN 2442 (Gewinderohre mit Gütevorschrift; Nenndruck 1 bis 100)
  • Verbindungen nach DIN 2391 (Nahtlose Präzisionsstahlrohre mit besonderer Maßgenauigkeit) Teil 1 (Maße) und Teil 2 (technische Lieferbedingungen), DIN 2393 (Geschweißte Präzisionsstahlrohre mit besonderer Maßgenauigkeit) Teil 1 (Maße) und Teil 2 (technische Lieferbedingungen), DIN 2394 (Geschweiße maßgewalzte Präzisionsstahlrohre) Teil 1 (Maße) und Teil 2 (technische Lieferbedingungen), DIN 2448 (Nahtlose Stahlrohre; Maße, längenbezogene Massen), DIN 2458 (Geschweißte Stahlrohre; Maße, längenbezogene Massen), DIN 2470 (Gasleitungen aus Stahlrohren mit Betriebsüberdrücken bis 16 bar; Anforderungen an die Rohrleitungsteille)
  • Schweißverbindungen nach DIN 8564 Teil 1 (Schweißen im Rohrleitungsbau; Rohrleitungen aus Stahl, Herstellung, Schweißnahtprüfung)
  • Harlöt- und Schweißverbindungen an Kupferrohren nach DIN 1786 (Installationsrohre aus Kupfer, nahtlos gezogen), DVGW-Arbeitsblatt GW 2 (Verbinden von Kupferrohren für die Gas- und Wasserinstallation innerhalb von Gebäuden)
  • Schweißverbindungen aus Kunststoffrohren nach DVGW Arbeitsblatt G 472 (Verlegen von Rohrleitungen aus PVC hart mit einem Betriebsüberdruck bis 1 bar und aus PE hart mit einem Betriebsüberdruck bis 4 bar für Gasleitungen) und DVGW-Arbeitsblatt G 477 (Herstellung, Gütesicherung und Prüfung von Rohren aus PVC hart und HDPE für Gasleitungen und Anforderungen an die Rohrverbindung und Rohrleitungsteile)
  • Klemmverbindungen mit DVGW-Prüfzeichen für Kunststoffrohre.

lösbare Verbindungen[9]

  • Verbindungsstücke nach DIN 3387 für metallene Rohre (mit glatten Enden)
  • Verschraubungen nach DIN 2950 (Tempergußfittings), nach DIN 2991 (Stahlfittings mit Gewinde; Rohrverschraubungen), nach DIN 3378 Teil 1 (Gaszählerverschraubungen; Zweistutzenanschluß), nach DIN 3376 Teil 2 (Gaszählerverschraubungen; Einstutzenanschluß)
  • Dichtungen für Verschraubungen nach DIN 3535 (Dichtungen für die Gasversorgung) Teil 1 (Dichtungen in Gasarmaturen für die Hausinstallation), Teil 3 (Dichtungswerkstoffe aus Elastomeren für Gasversorgungs- und Gasfernleitungen; Anforderungen und Prüfung), Teil 4 (Dichtungen aus IT-Platten in Gasarmaturen, Gasverbrauchseinrichtungen und Gasleitungen), Teil 5 (Dichtungswerkstoffe aus Gummi-, Kork- und Gummi-, Kork-Asbest für Gasarmaturen und Gasgeräte; Sicherheitstechnische Anforderungen, Prüfung), Teil 6 (Flachdichtungsmaterial auf Basis synthetischer Faser oder Graphit für Gasarmaturen; Gasgeräte und Gasleitungen). Für erdverlegte Außenleitungen werden nur Dichtungen nach Teil 3, 4 und 6 verwendet.
  • Langgewinde aus Stahl oder aus Temperguß-Fertigbauteilen nach DIN 2981 - Stahlfittings mit Gewinde; Langgewinde (nicht für erdverlegte Leitungen)
  • Flanschverbindungen nach DIN 2566 (Gewindeflansch mit Ansatz, Nenndruck 10 und 16), DIN 2631 (Vorschweißflansche Nenndruck 6), DIN 2641 (Lose Flansche; Vorschweißbödel, Glatte Bunde, Nenndruck 6), DIN 2673 (Lose Flansche mit Vorschweißbund; Nenndruck 10), DIN 16963 (Rohrverbindungen und Rohrleitungsteile für Druckrohrleitungen aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE)[10]

Siehe auch



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Tooling

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