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Bierflaschen gehören zu den Behältnissen, in die Bier gefüllt wird, um die Flüssigkeit zu portionieren, die Absatzlogistik zu vereinfachen und es vor äußeren Einflüssen zu schützen.
Bier wird oft direkt aus der Flasche getrunken oder zum Trinken in ein Trinkglas geleert. Mit Verschlüssen unterschiedlicher Ausprägung wird die Funktion eines Überdruckventils erreicht, da sich der Inhalt durch den CO2-Gehalt unter einem leichten Druck befindet. Manche Varianten des Flaschenverschlusses sind wiederverschließbar. Die Flaschen sind durchscheinend, um sie für die Sauberkeitskontrolle zu durchleuchten. Zur Inhaltskennzeichnung werden sie mit Etiketten gestaltet. Für Bügelverschlüsse werden spezielle Halsetiketten genutzt, um gleichzeitig ein vorzeitiges Öffnen zu kennzeichnen. Oft sind die Bierflaschen auf der Zylinderoberfläche mit Stoßrippen versehen und manche werden gleitbeschichtet, um beim gegenseitigen Aneinanderreiben den Bruch zu mindern. Der Flaschenboden ist nach innen gewölbt und weist mittig eine Volumenangabe auf. Er kann zudem Stehnoppen oder -stege aufweisen oder rundum Noppen als Produktionscode besitzen.
Bierflaschen werden zum Großteil aus Glas hergestellt, seit Anfang der 2000er Jahre stieg jedoch der Anteil der Kunststoffflaschen. Meist werden Bierflaschen mit Kronkorken verschlossen. Einige Brauereien verwenden wiederverschließbare Bügelflaschen. Diese Form des Flaschenverschlusses entstand vor 1892 und diente dem händischen Verschließen bei der Abfüllung. Mit dem Aufkommen der Kronkorken konnte maschinell verschlossen werden. Schraubverschlüsse werden überwiegend für Bier-Kunststoffflaschen verwendet, seltener für Glasflaschen. Manche Biere (z. B. Eggenberger, OÖ) werden sogar in Flaschen aus Aluminium abgefüllt, welche aber auch mit Kronenkorken verschlossen werden. Bierflaschen werden meist mit Pfand angeboten. Neben Mehrwegflaschen sind Einwegflaschen im Handel. Dabei gibt es für Bier Einwegflaschen mit einem durch besondere Gestaltung des Flaschenhalses schraubbaren Kronkorken.
Bierflaschen kommen einzeln oder kastenweise in den Einzelhandel. Es gibt die (ehemals ausschließlich) üblichen Holzkästen mit 12 oder 20 Flaschen. In den 1980er Jahren kamen kleinere Gebinde mit drei Sechserträgern („Sixpacks“) von 0,5-Liter-Flaschen oder vier „Sixpacks“ von 0,33-Liter-Flasche in den Handel, mitunter Achtergebinde. Allgemein verbreitet sind für 0,5-Liter-Flaschen Kästen mit je 9, 10, 11, 20 Flaschen und für 0,33-Liter-Flaschen mit je 20, 24, 25 oder 30 Bierflaschen. Eine handelsübliche 0,5-Liter-Flasche wiegt 850 bis 900 g inklusive Kronkorken, Füllung und Etiketten. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte sind in Deutschland mehr als 120 verschiedene Flaschentypen im Umlauf.[1]
Teilweise sind Flaschen mit Embossings versehen, solche vorzugsweise aus dem gehobenen Preissegment sollen hochwertiger wirken. Zudem verleihen sie der Flasche eine Identifizierung mit der Brauerei. Häufig werden Etiketten zentriert zu diesen Embossings auf den Flaschen platziert, dafür müssen die Flaschen in der Etikettiermaschine vor dem Etikettiervorgang entsprechend ausgerichtet werden.
Anfangs besaßen die Flaschen einen zylindrischen Körper und einen verjüngten Hals, der im Verschluss endete. Diese Form von Bierflaschen war der traditionellen Weinflasche nachgestaltet. Seit Beginn der 1960er Jahre wurde diese Form durch die Steinieflaschen ergänzt, deren Form eine bessere Bruchsicherheit beim Fallen bedeutete.[2] In Deutschland war bis Ende der 1980er Jahre über einen Zeitraum von 30 bis 40 Jahren weitgehend die Euro-Flasche Standard für 0,5 Liter im Einsatz. Danach wurde aus Designgründen weitgehend auf die „NRW-Flasche in Vichyform“ nach DIN 6075 Packmittel - Flaschen umgestellt.[3]
In den 2000er Jahren wurden zudem aufgrund der Markenpositionierung oft Langhalsflaschen eingeführt. Mit der neuen Flaschenform war eine Erneuerung der formatabhängigen Flaschenführungsteile an den Abfüllmaschinen verbunden und einige Brauereien behielten aus Kostengründen die alte NRW-Flasche im Sortiment, kleinere Brauereien die Euro-Flasche. Für verschiedene überregional agierende Brauereien wie Augustiner, Schlenkerla oder das Tegernseer Brauhaus wurde die beibehaltene traditionelle Euro-Flasche zum Charakteristikum mit nicht unbeträchtlichem Identifikationswert. Mitunter füllen manche Großbrauereien wie Erdinger aus Nostalgiegründen eine ihrer Biersorten in Euro-Flaschen ab oder haben, wie Hasen-Bräu Augsburg aus der Radeberger Gruppe oder Ayinger, ihr überwiegendes oder gesamtes Sortiment wieder auf diese Flasche umgestellt.[4] Aus den gleichen Gründen führen eine Reihe mittelständischer Brauereien sie wieder ein. NRW-Flaschen kommen mittlerweile aus Traditionsgründen und in Abgrenzung zu den Longneckflaschen wieder auf den Markt. Dadurch besteht Marktvielfalt in den Flaschenformen, die Ausrüstung der Abfüllanlagen bestimmt aus finanziellen Erwägungen die eingesetzten Formen.
Bier wird meist in eingefärbten Flaschen gehandelt, um den Lichtgeschmack durch die von Ultraviolettstrahlung beförderte Zersetzung der Hopfenbitterstoffe in 3-Methyl-2-buten-1-thiol zu vermeiden. Braunen Flaschen wird dabei eine messbar bessere Filterwirkung als grünen zugeschrieben, da das Braunglas insbesondere kurzwelliges Licht absorbiert. Bis in die 1970er Jahre waren beide Flaschenfarben gleichermaßen verbreitet; die Meinungsbildung unter Verbrauchern förderte die Ansicht, bei in Sonne gelagertem Bier ändere sich der Geschmack und werde durch braun, grün und transparent beeinflusst.[5][6] Kann das Bier lichtgeschützt gelagert werden, so ist die Glasfarbe unbedeutend. Ungefärbte Bierflaschen werden nur sehr selten genutzt (so beispielsweise bei den 330-ml-Flaschen der Marke Reissdorf Kölsch). Durch Änderungen der Produktionsprozesse in der Glasindustrie kommen fast ausschließlich braune Bierflaschen in den Handel. Einige Marken wie Pilsner Urquell, Beck’s, Jever, Wicküler, Brinkhoff’s, Einbecker, DAB, Heineken, Carlsberg oder Ottakringer nutzen die grüne Flaschenfarbe als zusätzliches Identitätsmerkmal.[6]
Für Biermischgetränke werden neben grünen und braunen auch glasklare und blaue Flaschen eingesetzt. Dadurch soll die Flaschenfarbe als Alleinstellungsmerkmal des Bieres für die Marktstellung werbewirksam nutzbar gemacht werden.
Die üblichen Flaschengrößen änderten sich im Laufe der Zeit mehrfach und sind in verschiedenen Ländern mittlerweile der Nutzung angepasst.
Erfahrungsgemäß variiert die Stabilität einer Neuflasche und ihre Haltbarkeit im Lauf des Produktzyklus.[8]
Mehrwegbierflaschen erreichen Umlaufzahlen von durchschnittlich 40, bei niedriger Transportentfernung mancher Brauereien sind bis zu 70 Umläufe möglich. Niedrigere Umlaufzahlen (20-38 im Schnitt nach Deloitte-Studie[9]) werden mit individualisierten Flaschen durch Embossing des Brauereilogos auf der Flasche, höhere mit Standardflaschen erreicht. Nach dieser Studie liegen NRW-Flaschen im Schnitt bei 42 Umläufen. Die durchschnittliche Umlaufzahl wird durch die Rückführung von verschiedenen Flaschentypen im Leergut verringert, weil nicht jede Brauerei alle Flaschentypen verwendet. So sortieren manche Brauereien die sortimentsfremden Flaschentypen aus. Mit der Zunahme der Vielfalt der aktuell genutzten Bierflaschenformate werden Bierflaschen zunehmend von den Getränke-Fachgroßhändlern und den Brauereien selber aufwendig vor der Wieder-Abfüllung vorsortiert. So wird der Ausnutzungsgrad der Füllanlagen und die Umlaufhäufigkeit der Flaschen erhöht, wenn die aussortierten, unpassenden Flaschen an diese Flaschenformen verwendende Brauereien weitergeleitet werden.
Das angelieferte Leergut wird in der Brauerei maschinell vor der Befüllung inspiziert (Empty Bottle Inspector, EBI). Kriterien für das Aussortieren sind (a) Beschädigungen der Mündung, (b) nicht zu reinigende Verschmutzungen (beispielsweise sperrige Fremdkörper) und (c) der Zerkratzungsgrad (Scuffing) durch Kratzer, Schleifspuren und sonstige Oberflächenfehler.
Flaschen, die diese Sortierung passiert haben, können nach mehreren Umläufen durch Abnutzung nicht mehr ausreichend druckbeständig sein. So zerspringen im Folgenden Flaschen auch beim Reinigen (85 °C mit Lauge) oder beim Befüllen (bei über 4,0 bar).
Die Innendruckbeständigkeit einer gefüllten, mit Kronkorken verschlossenen Bierflasche bei etwa 18 °C (Raumtemperatur) liegt um zehn bis maximal 40 bar. Sie nimmt mit jedem Kratzer an und in der Flasche deutlich ab. Der Kronkorkenverschluss ist der gewollte Schwachpunkt. Er soll bei mehr als sechs bar Innendruck undicht werden und den Druck ablassen - abblasen in der Brauersprache. Dies ist eine Sicherheitsmaßnahme, um einem Platzen der Glasflasche beim Transport und im Handel vorzubeugen.
Flaschen werden so hergestellt, dass beim Platzen der Flasche durch inneren Druck oder Schläge vorzugsweise der Flaschenboden abgesprengt wird. Diese „Sollbruchstelle“ dient zur Erhöhung der Sicherheit, da so nur wenige, größere Glasstücke aus dem Flaschenboden bestehend entstehen. Beim unorganisierten Platzen der Flasche würde es die gesamte Flasche in viele kleine Splitter zerreißen. Die Flasche, die aufrechtstehend auf dem Flaschenboden steht, fixiert zudem durch ihr Eigengewicht die Bruchstücke des Flaschenbodens. Der Flascheninhalt läuft nach dem Absprengen des Flaschenbodens nur nach unten aus. Es werden so beim Platzen der Flasche keine kleinen Splitter oder Inhalt in der Umgebung verteilt.
Wird eine gefüllte und verschlossene Flasche dagegen äußerer Gewaltanwendung ausgesetzt, beispielsweise beim Aufprall auf eine harte Oberfläche, so versagen diese Sicherungsvorkehrungen. Durch die extreme punktuelle Belastung an der Flaschenoberfläche wird die Flasche vom Einwirkungspunkt der extremen Belastung aus zerplatzen.
Die Form und Wanddicke der Bierflasche sowie die Form des Flaschenbodens (konkave Wölbung nach innen) haben Einfluss auf die Stabilität der Flasche, was vor allem beim Entwurf neuer Flaschentypen berücksichtigt wird.
Die Stabilität einer gefüllten, verschlossenen Bierflasche hängt vom Alkoholgehalt, dem CO2-Gehalt, dem Scuffing-Grad der Flasche, der Füllhöhe, der Kühlungsgeschwindigkeit und der Flaschengeometrie ab. Die Eisbildung und damit die Volumenzunahme des Wassers wird durch den gleichzeitig zunehmenden Druck in der Flasche verzögert und steigt bei weiterer Abkühlung an. Aus Sicherheitsgründen sollte eine normale, verschlossene Bierflasche nicht unter 2,2 °C gekühlt werden. Selbst wenn das Bier nicht gefriert, kann es zu einer dauerhaften Kältetrübung durch im Bier gelöste Proteine kommen, die nicht schädlich ist, das Bier aber unansehnlich macht.
Biere mit 5,4 g/l CO2 erreichen bei Normalbedingungen (20 °C) etwa einen Innendruck von 2,2 bar. Der Innendruck einer gefüllten Bierflasche erhöht sich mit steigender Temperatur durch die damit verbundene geringere Löslichkeit von CO2 in wässriger Lösung. Ebenso erhöht ein Schütteln den Innendruck und Biere mit höherem CO2-Gehalt haben von sich aus einen erhöhten Innendruck. Bei 50 °C erreicht eine gefüllte, verschlossene Bierflasche einen Innendruck von etwa 5 bis 6,5 bar, was die Gefahr des CO2-Verlustes durch das Abblasen des Kronkorkens birgt (Abblasverhalten: Kronkorken Typ A bei acht bis elf bar; Kronkorken Typ B bereits bei über fünf bar). Eine Gefahr des Platzens besteht nicht unmittelbar, kann jedoch nicht ausgeschlossen werden (Scuffing). Jede Bewegung einer derart heißen Flasche sorgt für ein rasantes Ansteigen des Innendruckes, den der abblasende Kronkorken unter Umständen nicht abfangen kann, was zum Platzen der Flasche führt.
2010 wurden drei Fallstudien zum Vergleich der Ökobilanz verschiedener Getränkeverpackungen durchgeführt.[10]
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