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Panzerkampfwagen V Panther (30020 views - Basics)

Der Panzerkampfwagen V „Panther“ (Sd.Kfz. 171) war ein mittlerer deutscher Panzer im Zweiten Weltkrieg. Er wurde von MAN als Reaktion auf den sowjetischen T-34 entwickelt. Bis 1945 wurden rund 6.000 Fahrzeuge in verschiedenen Ausführungen gebaut, vom T-34 mehr als 58.000 Fahrzeuge.
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Explanation by Hotspot Model

Panzerkampfwagen V Panther

Panzerkampfwagen V Panther

Panzerkampfwagen V Panther
Panzerkampfwagen V „Panther“

Fahrbereiter Panther Ausf. G der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 5 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer, Funker)
Länge 8,86 m (Rohr voraus)
Breite 3,42 m
Höhe 2,99 m
Masse 44,8 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 16–100 mm
Hauptbewaffnung 7,5-cm-KwK 42 L/70
Sekundärbewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 34
Beweglichkeit
Antrieb Maybach-Zwölfzylinder-Ottomotor HL 230 P30
515 kW (700 PS)
Federung Drehstabfeder
Höchstgeschwindigkeit 46–55 km/h
Leistung/Gewicht 14,5–15,6 PS/t
Reichweite 200 km (Straße)

Der Panzerkampfwagen V „Panther“ (Sd.Kfz. 171) war ein mittlerer deutscher Panzer im Zweiten Weltkrieg. Er wurde von MAN als Reaktion auf den sowjetischen T-34 entwickelt. Bis 1945 wurden rund 6.000 Fahrzeuge in verschiedenen Ausführungen gebaut, vom T-34 mehr als 58.000 Fahrzeuge.[1][2][3]

Entwicklung

Vorgeschichte

Mit dem „Unternehmen Barbarossa“, dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion, begann am 22. Juni 1941 der Deutsch-Sowjetische Krieg. Die deutsche Panzertruppe war mit den mittleren Panzern III und IV sowie dem Panzer 38(t) ausgerüstet. Die Rolle der Panzerbekämpfung war dem Panzer III und dessen 5-cm-Kanone zugedacht, während der Panzer IV mit der kurzen 7,5-cm-Kanone als Unterstützungspanzer konzipiert war.

Bei Gefechten mit sowjetischen T-34 stellte sich heraus, dass die deutschen Panzer bestenfalls auf gefährlich kurze Distanz eine Chance hatten, die Panzerung des T-34 zu bezwingen. Die deutsche Führung war bis dahin davon ausgegangen, dass der Panzer III allen leichten bis mittleren sowjetischen Panzern überlegen war. Der Schock, den das Auftreten des bis dahin unbekannten T-34 verursachte, initiierte die Entwicklung eines neuen mittleren Panzers – des Panthers. Bis zu dessen Einführung konnten sich die deutschen Panzereinheiten oft nur durch besseren taktischen Einsatz behaupten.

Prototypen

Nach Untersuchungen erbeuteter T-34 gingen Entwicklungsaufträge für ein mindestens gleichwertiges Fahrzeug sowohl an Daimler-Benz als auch an MAN. Die Entwürfe erhielten die Bezeichnungen Daimler Benz VK.30.01 (DB) und MAN VK.30.02 (MAN). Der Vorschlag von Daimler-Benz erinnerte stark an den T-34, während der MAN-Entwurf eine neue eigenständige Konstruktion nach deutschen Erfahrungen und Anforderungen war. Eine Sonderkommission zur Auswahl des zu produzierenden Modelles schlug den Entwurf der Firma MAN aus folgenden Gründen vor:

  • Der Turm für den Daimler-Benz-Panzer wäre nicht vor Dezember 1942 produktionsreif gewesen. Da der Turmkranz einen 5 cm geringeren Durchmesser als der des bereits verfügbaren Rheinmetallturms für das MAN-Modell hatte, hätte dieser Turm nicht einmal behelfsweise verwendet werden können.
  • Das Laufwerk des MAN war die bessere Waffenplattform.
  • Unterwasserfahrten waren ohne langwierige Vorbereitungen möglich, da der Triebwerksraum entsprechend abgeschottet war.
  • Größerer Aktionsradius des MAN-Panthers[4]

Auffallendstes äußeres Merkmal waren die erstmals bei einem deutschen Panzer rundum geneigten Seitenflächen. Diese waren aber kein Ergebnis der Untersuchungen des T-34, sondern es waren bereits zuvor Tests mit schrägen Panzerungen durchgeführt worden. Allerdings sind erst auf der Zeichnung einer direkten Panther-Vorgängerkonstruktion VK 20.02 (M) vom 25. November 1941, die als Reaktion auf Berichte von der Ostfront über die erfolgreichen sowjetischen Panzer entstand, die Panzerungswinkel und Formen des späteren Panther zu erkennen.[5][6]

Nachdem die Entscheidung für das MAN-Modell gefallen war, wurde die erste Bestellung von 200 Fahrzeugen bei Daimler-Benz storniert.

Serienfertigung

Die Erprobung der Prototypen erfolgte bei der Versuchsstelle für Kraftfahrt (Verskraft) in Kummersdorf. Nachdem die Entscheidung zugunsten der VK 30.02 von MAN als zukünftiger Panzerkampfwagen V Panther gefallen war, trafen sich am 4. Juni 1942 in Nürnberg Vertreter der vier Werke, die für die Endmontage der Fahrzeuge vorgesehen waren:

Eine geringe Anzahl der Ausf. A fertigte die Demag am Stadtrand von Berlin im früheren RAW Falkensee (Albrechtshof) der Deutschen Reichsbahn, das 1939 an die Heeresverwaltung (Heereswaffenamt) vermietet worden war. Henschel & Sohn schied nach dem Auslaufen der Ausf. D als Hersteller aus. Obwohl der Produktionsplan den Beginn der Serienfertigung zum Jahresende 1942 vorsah, konnten erst im Januar 1943 vier Fahrzeuge ausgeliefert werden. Auch in den folgenden Monaten verlief die Fertigung mit 18 Stück im Februar, 59 im März und 78 im April zunächst eher schleppend. Als im August 1943 das Daimler-Benz-Werk in Berlin-Marienfelde und die MAN in Nürnberg-Gibitzenhof durch Bombenangriffe beschädigt wurden, sank der monatliche Ausstoß kurzzeitig ab. Beide Werke wurden erneut von August bis September 1944 mehrfach angegriffen. Die M.N.H. wurde bei den Luftangriffen auf Hannover erst im März 1945 getroffen. Mit der Besetzung der Werke im April 1945 endete die Produktion.

Die Kosten für einen Panther ohne Waffen, Optik und Funk betrugen etwa 120.000 Reichsmark,[7] was auf das Jahr 1943 bezogen inflationsbereinigt in heutiger Währung rund 454.000 Euro entspricht.[8]

Insgesamt produzierten die Hersteller annähernd 6000 Panther, davon 2953 der Ausf. G, 2192 der Ausf. A und 842 der Ausf. D. Mit 2030 Stück produzierte die MAN die meisten, knapp vor Daimler-Benz (1929 Stück) und der M.N.H. (1856 Stück). Henschel & Sohn mit 130 und die Demag mit 50 produzierten Einheiten waren nur geringfügig beteiligt.

Herstellungszahlen des Panzerkampfwagen V Panther
Jahr Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Summe
1943 004 018 059 078 165 160 202 120 197 257 209 299 1768
1944 279 256 270 311 345 370 380 350 335 278 318 285 3777
1945 211 126 102 ? 0439

Technische Beschreibung

Antrieb und Laufwerk

Der Antrieb des Panthers Ausf. D erfolgte durch Maybach HL 210 P30 Zwölfzylinder-V-Motoren mit 21 Liter Hubraum. Diese leisteten 650 PS bei einer Drehzahl von 3000 min−1. Im Motorraum war eine automatische Halon-Feuerlöschanlage installiert, die mit Kohlenstoff-Chlor-Brom (Bromchlordifluormethan) arbeitete. Das von der Zahnradfabrik Friedrichshafen stammende 7-Gang-Getriebe AK7-200 übertrug die Leistung auf die vorne liegenden Antriebsräder. Damit war auf der Straße eine Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h möglich. Nach 250 gebauten Exemplaren kam der größere Motor HL 230 P30 mit 700 PS bei 3000 min−1 zum Einsatz. Der Motor mit zwei Litern mehr Hubraum erlaubte keine höhere Geschwindigkeit, aber eine bessere Beschleunigung. Ab November 1943 wurde zur Steigerung der Lebensdauer des Motors die maximale Drehzahl auf 2500 min−1 begrenzt, was zu einer geringeren Höchstgeschwindigkeit von etwa 45 km/h führte.

Der Panther hatte auf jeder Seite 16 tellerförmige gummibandagierte Laufräder von 86 Zentimetern Durchmesser, die als acht ineinander geschachtelte Doppellaufräder angeordnet waren, wobei jeweils vier paarweise mit den „tiefen“ Seiten nach außen und vier paarweise mit den „tiefen“ Seiten nach innen an den Enden der Radnaben befestigt wurden. Die inneren Laufrollen hatten einen Schließring, der als Anlaufring gegen die Kettenführungszähne ausgebildet war.[9]

Durch die 66 Zentimeter breiten Gleisketten hatte der Panther einen sehr niedrigen spezifischen Bodendruck von 0,85 kg/cm². Zusammen mit anderen Faktoren ergab sich eine für seine Zeit sehr gute Geländegängigkeit und hervorragende Laufeigenschaften auch im Gelände.[10] Das Schachtellaufwerk, verbunden mit einer speziellen Doppeldrehstabfederung mit angepasster Dämpfung, war auf hohe Geschwindigkeiten im Gelände hin optimiert. Die Grundlagenarbeit wurde von Ernst Lehr bei der Firma MAN geleistet. Er erarbeitete damit die Voraussetzungen für den geplanten Einsatz von kreiselstabilisierten Waffenanlagen und für das angestrebte Schießen aus der Bewegung. Entsprechende Versuche wurden mit dem Panther durchgeführt, ebenso Versuche mit der Infrarot Ziel- und Kommandantenoptik FG 1250 im Einsatz.[11]

Bewaffnung

Alle drei Ausführungen des Panthers waren mit der Kampfwagenkanone 7,5-cm-KwK 42 L/70 als Hauptbewaffnung ausgestattet. Für diese wurden im Turm 79 (Ausf. A und D) oder 82 (Ausf. G) Granatpatronen 75×640 mm R mitgeführt. Die empfohlene Ladung bestand zu 50 Prozent aus Panzergranaten 39/42 und zu 50 Prozent aus Sprenggranaten. Dazu kamen einige wenige Panzergranaten 40/42 mit Wolframkern.

Gezielt wurde mit dem binokularen Turmzielfernrohr 12 (TZF 12 oder 12a), das achsparallel zur Kanone eingebaut war. Die ermittelte Treffgenauigkeit mit der Panzergranate 39/42 ergab bei einer Entfernung von 500 Metern zum Ziel eine Trefferwahrscheinlichkeit von 100 Prozent. Diese Werte verschlechterten sich bei 1500 Metern (72 Prozent) und 3000 Metern Entfernung (18 Prozent). Da sie beim Übungsschießen erreicht wurden, war die tatsächliche Treffgenauigkeit auf dem Schlachtfeld in der Regel schlechter und hing von vielen Faktoren ab.

Die Schwenkgeschwindigkeit des Turmes hing ab der Ausf. A von der Drehzahl des Motors ab. Bei der ab November 1943 auf 2500 Umdrehungen/min gedrosselten Drehzahl konnte der Turm in 18 Sekunden um 360 Grad geschwenkt werden. Fiel der Antrieb aus, war auch eine Handschwenkung des Turms möglich.

Munition und Durchschlagsleistung der 7,5-cm-KwK 42 L/70[12]
Bezeichnung der Munition Panzergranate 39/42 Panzergranate 40/42
Geschossgewicht 6,8 kg 4,75 kg
Mündungsgeschwindigkeit 935 m/s 1120 m/s
Durchschlagsleistung
100 Meter 138 mm 194 mm
500 Meter 124 mm 174 mm
1000 Meter 111 mm 149 mm
1500 Meter 99 mm 127 mm
2000 Meter 89 mm 106 mm
Bei der Panzergranate 40/42 handelte es sich um ein unterkalibriges Hartkerngeschoss aus Wolframcarbid mit Leuchtspur, das aufgrund des Mangels an Wolfram nur in geringen Mengen oder oft gar nicht zur Verfügung stand. Sie hatte im Gegensatz zur Panzergranate 39/42 keine Explosivfüllung.

Einsatz

Ab Januar 1943 stellte die Wehrmacht Panzer-Abteilungen auf, die nur mit dem Panther ausgestattet waren. Für später war geplant, in jedes Panzer-Regiment der Panzer-Divisionen des Heeres und der Waffen-SS eine Panther-Abteilung einzugliedern. Der Kriegsstärkenachweis vom 10. Januar 1943 sah eine Ausstattung mit 96 Panthern vor. Davon waren drei im Nachrichtenzug, fünf im Aufklärungszug und jeweils 22 (vier Züge je fünf Panther plus zwei Kompanieführung) in den vier Panzerkompanien vorhanden. Hinzu kam ein Panzerwerkstattzug für die gesamte Abteilung, der mit fünf schweren Zugkraftwagen 18 t, zwei Bergepanthern zum Abschleppen der schweren Panzer und einem Strabokran ausgestattet war. Zum 1. April 1944 sank die planmäßige Ausstattung der Panzerkompanien auf 17 Panther (drei Züge je fünf Panther plus zwei Kompanieführung). Da der Aufklärungszug ganz entfiel, hatte eine Abteilung nur noch 71 Panther. Zum 1. November 1944 traten dann noch Kriegsstärkenachweise in Kraft, die jeder Panzerkompanie nur noch 14 (drei Züge je vier Panther plus zwei Kompanieführung) oder zehn Panther (drei Züge je drei Panther plus einen für den Kompaniechef) zugestanden, so dass die gesamte Abteilung nur noch halb so stark wie 1943 war. Als Ausbildungshilfe wurde am 1. Juli 1944 die Pantherfibel vom Generalinspekteur der Panzertruppen Heinz Guderian herausgegeben. Sie war wie die Tigerfibel mit zahlreichen comicartigen Illustrationen versehen und im Fibelstil in weitgehend paarreimenden Versen geschrieben.

Ostfront

Der erste Einsatz des Panthers erfolgte bei der Schlacht im Kursker Bogen im Süden der Ostfront. Unter dem Oberbefehl der 4. Panzerarmee waren die Panzer-Abteilungen 51 und 52 zum Panzer-Regiment 39 mit insgesamt 200 Panthern zusammengefasst. Bereits beim Ausladen vor dem Angriffsbeginn brannten zwei Panther wegen Motorbränden komplett aus. Nachdem die verbliebenen Panther am 5. Juli 1943 die Offensive im Rahmen der Panzergrenadier-Division Großdeutschland begonnen hatten, waren am 10. Juli nur noch zehn Panther einsatzbereit. Man zählte 23 Totalausfälle nach feindlichen Treffern, 56 waren durch Minen oder Treffer beschädigt und 44 hatten mechanische Ausfälle. Bis zum 20. Juli waren 56 Panther total zerstört worden.

In kurzer Folge wurden nun komplett mit Panthern ausgestattete Abteilungen an die Ostfront verlegt. Meist waren es im Kampf erfahrene Abteilungen, die zur Umschulung auf den neuen Panzer in die Heimat verlegten und wenige Wochen später zu ihren Stammdivisionen zurückkehrten. Die Zahl der vorhandenen Panther an der Ostfront erhöhte sich jetzt von 173 am 31. August 1943 über 291 (30. November) auf 328 (29. Februar 1944). Am 31. Mai 1944 wurde mit 728 Panthern ein neuer Höchststand erreicht, der erst im März 1945 mit 740 überboten wurde. In der Zwischenzeit war der Bestand mit 600 bis 700 Panthern relativ konstant.

Es hatte sich herausgestellt, dass die Frontpanzerung des Panthers auch durch den T-34/85 nur schwer durchschlagen werden konnte. Der Panther selbst konnte jeden sowjetischen Panzer auch von vorn vernichten. Seine Seiten- und Heckpanzerung konnte aber schon bei Entfernungen über 3000 Meter durchschlagen werden. Erst als der IS 2 1944 an der Front auftrat, war der Panther auch von vorn gefährdet. Die mechanische Zuverlässigkeit erreichte bald den gleichen Stand wie beim Panzerkampfwagen IV, nachdem erste Verbesserungen in die Serienfertigung eingeflossen waren.

Italien

Die einzige Einheit, die in Italien mit Panthern kämpfte, war die I. Abteilung des Panzer-Regiments 4, die als selbständige Heerestruppe im Februar 1944 mit 76 Stück eintraf. Im Kampf gegen den alliierten Vormarsch nach Norden erlitt sie Verluste, es konnte aber eine durchschnittliche Einsatzstärke von 20 bis 30 Panthern bis April 1945 erhalten werden.

Westfront

Als am 6. Juni 1944 die Alliierten in der Normandie landeten, führte die Wehrmacht bis Ende Juli sechs Panzer-Divisionen mit Panther-Abteilungen an die Front. Bis zum 27. Juli gingen 131 Panther verloren. Eine britische Untersuchung von 82 erbeuteten Panthern ergab, dass 36 durch panzerbrechende Munition, sieben durch Artillerie, acht durch alliierte Flugzeuge und 18 durch Selbstzerstörung aufgrund unbekannter Ursachen zerstört wurden. Die Hauptgegner auf britischer Seite waren der Cromwell und der Churchill: Von vorn konnten sie dem Panther zwar nicht gefährlich werden, jedoch auf 1500 Meter die seitliche Panzerung durchschlagen. Bei dem US-amerikanischen Sherman M4 sah es genauso aus. Der Sherman Firefly mit der stärkeren 76-Millimeter-Kanone konnte die vordere Turmpanzerung durchschlagen, musste aber auf eine Entfernung von 700 Metern an den Panther herankommen. Dieser konnte alle alliierten Panzer zwischen 1000 und 2000 Meter von vorn vernichten. Von der Seite waren sogar, wenn er traf, Entfernungen bis 3500 Meter möglich. Aufgrund der Krise, die sich an der Westfront ab August ergab, wurden weitere neun Panther-Abteilungen an die Front verlegt. Davon kamen sieben in neu aufgestellten Panzerbrigaden mit jeweils nur 36 Panthern zum Einsatz. Vor dem Beginn der Ardennenoffensive (16. Dezember 1944) verlegte die Wehrmacht nochmals starke Panzerverbände an die Westfront, darunter 400 Panther. Trotzdem waren an der Westfront zu keiner Zeit mehr als 471 Panther in den Kampfverbänden vorhanden. Tiefpunkte waren der August 1944 mit unter 50 und ab Januar 1945, als die Zahl der vorhandenen Panther unter 220 sank.

Am 6. März 1945 kam es in Köln zu einem Gefecht zwischen einem Panther, einem M4 Sherman sowie einem der wenigen zum Einsatz gekommenen M26 Pershing. In dessen Verlauf wurde der Sherman durch den Panther und dann dieser durch den Pershing zerstört. Das Gefecht wurde durch den US-Kriegsberichterstatter Jim Bates gefilmt und erlangte herausragende mediale Bedeutung. In der Gegenwart entwickelte sich aber eine Kontroverse um die Authentizität der Aufnahmen.[13][14][15]

Nach dem Krieg

Der Panther wurde in seiner Ausführung G auch von den Alliierten nach dem Ende des Krieges als „bester mittlerer Kampfwagen“ aller Konfliktparteien bewertet. Die französischen Streitkräfte rüsteten unmittelbar nach dem Krieg zwei Einheiten mit erbeuteten Panthern aus, („503e régiment de chars de combat“ – 503. Panzerregiment und das „6e régiment de cuirassiers“ – 6. Kürassierregiment)[16] bis ein geeigneter Nachfolger beschafft werden konnte. Die Kanone des Panthers wurde in modifizierter Version nach dem Krieg in Frankreich für den leichten Panzer AMX-13 weiter produziert.

Anfang Juni 1945 wurde im Daimler-Benz-Werk Marienfelde in Berlin für die Rote Armee aus vorhandenen Teilen „eine Handvoll“ Panther gefertigt.[17]

Die Briten ließen 1945–1946 bei der Firma MNH in Hannover zu Versuchszwecken noch neun Panther und zwölf Jagdpanther aus Restbeständen montieren.[18]

Nachbetrachtung

Die später verbesserten Produktionsreihen des Panthers (Ausf. A und G) waren dem T-34, der den Hauptausschlag für die Entwicklung des Panthers gegeben hatte, sowohl technisch als auch im Gefechtswert überlegen. Auch wenn einige Fehler am Panther bis zum Ende der Produktion nicht behoben werden konnten, so etwa ein zu schwaches Seitenvorgelege (Untersetzungsgetriebe hinter den Treibrädern vorn), das als einfaches Stirnradgetriebe statt eines aufwändigen Planetengetriebes ausgeführt war, überwogen die Vorteile.

Vorteile des Panthers waren seine sehr starke Kanone, eine hohe Schussfolge sowie seine starke Panzerung an der Frontseite. Der Panther war mit einem Überlagerungslenkgetriebe ausgestattet, das ihm eine sehr gute Manövrierfähigkeit auch bei geringen Geschwindigkeiten erlaubte. In Sachen Leistung der Federung und Dämpfung gilt der Panther als Vorreiter späterer Panzer nach dem Zweiten Weltkrieg.

Er ebnete damit den Weg zum heute selbstverständlichen Feuerkampf aus und in der Bewegung.[19]

Schwächen des Panthers waren eine ungenügende Leistung der hydrostatischen Turmschwenkanlage (beispielsweise konnte der Turm bei stärkerer Schräglage des Panzers nur noch mit dem Handantrieb gedreht werden) sowie seine relativ schwache seitliche Panzerung. Auch sein kompliziertes Schachtellaufwerk sorgte für Ausfälle, insbesondere in der Sowjetunion – der zähe Schlamm setzte sich zwischen die Laufräder und konnte über Nacht einfrieren. Es wird berichtet, dass Motoren eine Lebensdauer von 1000 bis 1500 km, Ketten und Laufwerk von 1500 bis 3000 km und die Seitenvorgelege von 150 bis 1500 km hatten.[20]

Die Instandsetzung der speziellen Panther Hochleistungs-Drehstabfederung mit seinen drei verschiedenen Drehstabausführungen und Schachtellaufwerk konnte bei Schäden äußerst aufwändig sein, da neben den betroffenen Schwingarmen auch die der „benachbarten“ Laufrollen und innere Einbauteile, für den Austausch einer bestimmten Drehstabausführung auch gegenüberliegende Laufrollen demontiert werden mussten.[21]

Varianten/Projekte

Ab September 1944 wurden die Fahrzeuge, zunächst vereinzelt, ab Werk zur Aufnahme eines Infrarot-Fahr- und Zielgerätes FG 1250 auf der Kommandantenkuppel ausgerüstet. Zusammen mit einem 60-cm-IR-Scheinwerfer „Uhu“ auf Schützenpanzer Serie 251/20 sollte nachts bei nebelfreiem Wetter eine Reichweite von 600 m möglich gewesen sein. Mit dem kleinen Fahrscheinwerfer auf dem Turm waren Sichtweiten um 150 m möglich.[22] Der mit dem Kopf aus der Luke schauende Kommandant konnte dem Richtschützen mit Hilfe des Zielgerätes die Seitenrichtung durch Antippen der linken und rechten Schulter mit seinem Fuß und die Höhenrichtung für die Kanone mit einem Anzeigemechanismus vorgeben. Trotz kurzfristiger Vorbereitungen für eine generelle Ausrüstung mit dem Zielgerät (beispielsweise bei der Fertigungsfirma MNH in Hannover)[23] gab es bis zum Ende des Krieges nur vereinzelte Einsätze.

Von anderen Herstellern wurden während des Zweiten Weltkriegs Alternativen zu den wassergekühlten Ottomotoren (Maybach HL 230) des Panthers gesucht; die Österreichische Saurer Werke AG entwickelte beispielsweise einen luftgekühlten Zweitakt-Dieselmotor. Die dadurch bedingte erhöhte Temperatur im Motorraum erforderte eine bessere Wärmeableitung.

Auf Basis des Panzerkampfwagens V wurden folgende Fahrzeuge gebaut:

In Planung waren noch folgende Ausführungen bzw. Abarten des Panthers:

  • Panzerbeobachtungswagen Panther, nur mit MG-Bewaffnung, Kanonenattrappe (nur Prototyp)
  • Flakpanzer Coelian (Pantherwanne mit 3,7-cm- bzw. 5,5-cm-Zwillingsgeschütz in neuem Turm zur Flugabwehr)
  • Panther Ausf. F (Panther mit neuartigem „Schmalturm“ und 8,8-cm-KwK 43. Mehrere dieser Türme wurden von den Amerikanern 1945 erbeutet. Ihre optischen Entfernungsmesser galten als revolutionär.)
  • Panzerzerstörer Panther (Pantherwanne mit Kasemattenaufbau, ähnlich dem des Jagdpanthers, und 12,8-cm-Geschütz vom Jagdtiger)
  • Panther 2 (zeitweilig geplanter Nachfolger des Panthers)

Technische Daten

Technische Daten der Ausführungen des Panzerkampfwagen V Panther
Ausführung D Ausführung A Ausführung G
Allgemeine Eigenschaften
Baujahr Januar bis September 1943 August 1943 bis Juni 1944 März 1944 bis April 1945
Hersteller M.N.H., Henschel & Sohn, Daimler-Benz, MAN M.N.H., Daimler-Benz, MAN, Demag M.N.H., Daimler-Benz, MAN
Stückzahl 842 2192 2953
Fahrgestellnummern 151000–160000, 210255–211000 210001–210254, 211001–214000 120301– ?, 124301– ?, 214001– ?
Besatzung 5 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Funker, Fahrer) = =
Gewicht 44,8 t = =
Turmgewicht 7,5 t = =
Länge 8,86 m = =
Breite (mit Schürzen) 3,27 m (3,42 m) = =
Höhe 2,99 m = =
Spurweite 2,61 m = =
Kettenbreite 66 cm = =
Kettenauflage 3,92 m = =
Bewaffnung
Hauptbewaffnung 7,5-cm-KwK 42 L/70 = =
Sekundärbewaffnung 2 × 7,92-mm-MG 34 = =
Munitionsvorrat KwK: 79
MG: 4200
KwK: =
MG: =
KwK: 82
MG: =
Kaliberlänge (KwK) L/70 = =
Feuerhöhe 230 cm = =
Rohrüberstand 198 cm = =
Panzerung
Turmblende (gewölbt) 100 mm = =
Turmfront (Neigung 78°) 100 mm = =
Turmseiten (65°) 45 mm = =
Turmheck (62°) 45 mm = =
Turmdach (2 bis 7°) 16 mm = =
Wannenbug (35°) 60 mm = 50 mm
Fahrerfront (35°) 80 mm = =
Wannenseite (unten 90°, oben 50°) 40 mm = unten =, oben 50 mm (Neigung 60°)
Wannenheck (60°) 40 mm = =
Wannenboden (0°) 30-16 mm = 25-16 mm
Beweglichkeit
Motor Zwölfzylinder-Ottomotor vom Typ Maybach HL 230 P30
wassergekühlter V-Motor mit 60° Bankwinkel
vier Registervergaser, aus vier Doppel-Fallstromvergasern realisiert
je Zylinderbank ein Bosch-Magnetzünder, Trockensumpfschmierung, Ölinhalt 28 Liter
Hubraum 23 l
Leistung maximal 700 PS bei 3000 min−1, Dauerleistung 600 PS bei 2500 min−1
Leistung/Gewicht 15,6 PS/t (14,5 PS/t mit HL 210) 15,6 PS/t =
Höchstgeschwindigkeit Straße 55 km/h (46 km/h bei Dauerleistung)
Höchstgeschwindigkeit Gelände 24 km/h
Kraftstoffvorrat 730 Liter
Fahrbereich 200 km (Straße), 100 km (Gelände)
Bodenfreiheit 54 cm
Bodendruck 0,86 kg/cm²
Kletterfähigkeit 90 cm
Steigfähigkeit bis zu 35°
Wattiefe 190 cm
überschreitbare Grabenbreite 245 cm

Siehe auch



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Basics

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