Our 3D CAD supplier models have been moved to 3Dfindit.com, the new visual search engine for 3D CAD, CAE & BIM models.
You can log in there with your existing account of this site.
The content remains free of charge.
Licensed under Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 de (MrToto).
Ananas | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ananas (Ananas comosus), Ananaspflanze mit reifer Frucht | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ananas comosus | ||||||||||||
(L.) Merr. |
Die Ananas (Ananas comosus oder Ananas sativus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Sie ist ursprünglich in Amerika heimisch und wird heute weltweit in den tropischen Gebieten als Obstpflanze angebaut. Sie bildet fleischige Fruchtstände, die frisch verzehrt oder zu Konserven und Saft verarbeitet werden.
Das Wort Ananas entstammt der Bezeichnung naná für den Begriff Frucht in der Guaraní-Sprache. Das Art-Epitheton comosus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „schopfig“, was auf den Blattschopf am oberen Ende des Fruchtstandes anspielt.[1]
Die Ananas ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Sie wächst terrestrisch, wurzelt also im Boden (während viele andere Arten der Bromeliaceae epiphytisch wachsen).
Der keulenförmige Stamm der Ananas ist bis zu 35 cm lang und zu einem kleinen Teil im Boden eingesenkt. An der Basis hat er einen Durchmesser von 2–3,5 cm, an der dicksten Stelle, unterhalb der Spitze, jedoch 5–7 cm. Am ganzen Stamm sitzen dicht rosettenförmig die Laubblätter, meist etwa 70 bis 80. Die Blätter sitzen spiralig (in Links- oder Rechtsspiralen) am Stamm, die Phyllotaxis ist 5/13. Das heißt, nach fünf Umdrehungen steht ein Blatt wieder exakt über einem darunterliegenden, und dies ist das dreizehnte. Dies gilt zumindest für die Sorte ‘Smooth Cayenne’. Die Internodien sind mit 1–10 mm sehr kurz. Im Längsschnitt ist die Pflanze herzförmig.
Der Stamm ist im Gegensatz zu den meisten anderen Monokotylen relativ deutlich in eine Rindenzone und einen Zentralzylinder („Stele“) mit den Gefäßbündeln getrennt. Im Parenchym des Zentralzylinders eingestreut sind einzelne Idioblasten, die Raphiden-Bündel aus Kalziumoxalat in einem Schleimsack enthalten. Im Zentralzylinder ist keine Differenzierung in Knoten und Internodien erkennbar, in der Rinde sind die Zellen des Internodienbereichs langgestreckt, im Knotenbereich nicht.
Die Blätter sind schmal lanzettlich, bis zu 120 cm lang und 3–7 cm breit. Die Blattscheide umschließt den Stamm zu rund zwei Drittel. Die Blattränder sind nach oben gebogen, sodass der Blattquerschnitt halbmondförmig ist. Dies erhöht die Biegungsfestigkeit des Blattes. Der Blattrand ist stachelartig scharf gezähnt. Die Zähne können bei manchen Sorten auch fehlen. Die Blattspitze ist dornig zugespitzt. Das Blatt ist relativ dick.
Die Epidermis trägt an der Unterseite die Stomata und schildförmige Trichome. Diese sind kurz gestielt, sodass die Unterseite weißlich erscheint. An der Blattoberseite sitzen wesentlich weniger Trichome, sie konzentrieren sich hier auf die basalen Abschnitte. Die Epidermiszellen besitzen stark verdickte radiale und innere Zellwände, sind tot und von einem großen Silikatkörper ausgefüllt. Unter der Epidermis befindet sich eine hypodermale Schicht aus stark verdickten, kollenchymatischen Zellen. An der Blattoberseite befindet sich ein Wasserspeichergewebe ohne Chlorophyll, das bis zur Hälfte des Blattquerschnitts einnehmen kann. Darunter befindet sich das Mesophyll. In diesem eingebettet sind: die Leitbündel mit einer Kappe aus Sklerenchymfasern über Xylem und Phloem; Faserstränge; Lüftungskanäle aus sternförmigen Zellen. Die Leitbündel sind von einer tanninhaltigen Parenchymscheide umgeben.
Die Wurzeln sind Adventivwurzeln, die an den unteren Knoten des Stammes entspringen. Sie bilden ein dichtes Wurzelnetz, das rund einen Meter tief in den Boden eindringt und seitlich ein bis zwei Meter reicht. Die Wurzeln sind in der Regel mykorrhiziert. In den oberirdischen Blattachseln entwickeln sich ebenfalls Wurzeln, die bis zehn Zentimeter lang werden, und Wasser und Nährstoffe aufnehmen, die sich in der Blattrosette ansammeln.
Die Wurzeln besitzen eine polyarche Stele mit bis zu 30 Xylemsträngen[2] in den Wurzeln erster Ordnung.
Aus dem Vegetationskegel des Stammes entwickelt sich jedes Jahr der 30 cm lange Blütenstandsschaft. Am zapfenförmigen Blütenstand sitzen über 100 Einzelblüten in acht Spiralen. Am oberen Ende befinden sich laubblattartige Hochblätter, die einen Schopf bilden.
Die unteren Teile der Blüten sind mit ihrem Tragblatt und auch untereinander verwachsen. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig, wie bei den Einkeimblättrigen üblich: Die Blütenhüllblätter sind unterschiedlich, die drei Kelchblätter sind unscheinbar, fleischig und kürzer als die drei purpurn bis violett gefärbten Kronblätter. Es gibt zwei Staubblattkreise mit je drei Staubblättern. Der Fruchtknoten ist unterständig und hat drei Fächer. In jedem Fach sitzen 14 bis 20 meist anatrope Samenanlagen in zwei Reihen an der axillären Plazenta. Der Griffel ist dreinarbig. In den Septen zwischen den Fruchtblättern sitzen drei Nektar-Drüsen.
Da die Kronblätter nur eine sehr kleine Öffnung freilassen, kann die Bestäubung nur durch sehr kleine Insekten erfolgen. In Südamerika erfolgt sie auch durch manche Kolibriarten. Die Öffnung der Blüten erfolgt im Blütenstand von unten nach oben und erstreckt sich in Summe über drei bis vier Wochen. Die Blüten sind selbststeril. Die Fruchtbildung erfolgt jedoch auch ohne Befruchtung (Parthenokarpie), die Früchte haben dann keine Samen. Fruchtverbände mit Samen sind nicht für den Verzehr geeignet, da sie dann 2000 bis 3000 raue Samen mit hartem Endosperm bilden, die 3–5 mm lang sind und einen Durchmesser von 1–2 mm haben. Samen werden bei Kultursorten nicht gebildet, denn sie sind steril. Nach der Blüte bleiben die Blütenorgane erhalten, Griffel, Staubblätter, Blütenblätter vertrocknen lediglich.
Die sogenannte Ananasfrucht setzt sich aus den Beeren-Früchten des ganzen Fruchtstandes sowie der Fruchtstandsachse und dem Blattschopf an der Spitze zusammen, ist also ein Beerenfruchtverband. Sie ist zylindrisch bis kegelförmig. Größe, Gestalt, Geschmack und Farbe sind je nach Sorte sehr unterschiedlich, die Farbe des Fruchtstandes reicht von gelblich bis bräunlich, die des Fruchtfleisches von weißlich bis tiefgelb.
Im Inneren des Fruchtstandes befindet sich die verdickte, fleischige, aber auch faserige Blütenstandsachse. Nach außen folgt der gewöhnlich als Fruchtfleisch bezeichnete Teil, der aus den Beeren und den unteren Abschnitten der Tragblätter besteht, die alle verwachsen sind. Das Äußere des Fruchtstandes („Rinde“) besteht aus den Kelch- und Blütenblättern, dem obersten Teil der Fruchtknoten und den braunen, häutigen Enden der Tragblätter.
Die Ananasfrucht ist reich an Vitaminen (besonders Vitamin C) und Mineralstoffen sowie an Enzymen (u. a. Bromelain oder Bromelin, Invertase).[3]
Der physiologische Brennwert beträgt 232 kJ/100 g (= 56 kcal/100 g). Es sind 12,4 g Kohlenhydrate, 0,5 g Proteine, 0,2 g Fett und 84,7 g Wasser enthalten. Folgende Vitaminwerte sind in 100 g vorhanden: 0,2 mg Niacin, 10 µg Vitamin A, 0,08 mg Vitamin B1, 0,03 mg Vitamin B2, 0,08 mg Vitamin B6, 20 mg Vitamin C, 0,1 mg Vitamin E.[3]
Die Ananas ist eine CAM-Pflanze: In Trockenperioden öffnet sie ihre Spaltöffnungen nur nachts und fixiert das Kohlendioxid in Form von Säuren. Bei Tag wird das Kohlendioxid bei geschlossenen Spaltöffnungen wieder freigesetzt und steht somit der Photosynthese zur Verfügung. Mit diesem Mechanismus wird der Wasserverlust durch Verdunstung minimiert. Sie ist eine der wenigen CAM-Pflanzen von kommerzieller Bedeutung.
Die Art Ananas comosus ist nur in Kultur bekannt. Sie dürfte aus Ananas ananassoides hervorgegangen sein. Es wird angenommen, dass A. comosus im nördlichen Teil des Gattungs-Areals entstanden ist, in einem Gebiet im nördlichen Südamerika zwischen 10° nördlicher und 10° südlicher Breite sowie 55° und 75° westlicher Länge.[4] Molekularbiologische Studien legen nahe, dass alle Ananas-Arten in einer Art, A. comosus zusammengefasst werden sollten. Die Kultur-Ananas wäre nach dieser Systematik die Varietät Ananas comosus var. comosus. Diese Ansicht hat sich noch nicht durchgesetzt.[5][6][7]
Es gibt eine große Anzahl von lokalen Sorten. Für den kommerziellen Anbau sind jedoch relativ wenige Sorten von Bedeutung. Sie werden in fünf Sortengruppen zusammengefasst:
Die Ananas wurde bereits in präkolumbischer Zeit kultiviert und über weite Teile Südamerikas und im Norden bis nach Mexiko verbreitet. Es gibt wenig Belege für den Beginn der Kultivierung. Die Historikerin Fran Beauman geht jedoch davon aus, dass der Kultivierungsprozess unmittelbar begann als die indigenen Völker des Amazonas sesshaft wurden. Dies geschah etwa 2000 Jahre v. Chr., die Kultivierung der Ananas erfolgt damit seit rund 4000 Jahren.[9] Die Ananasfrucht wurde von den indigenen Völkern Südamerikas als Nahrungsmittel, Heilmittel und zur Weinherstellung genutzt und gemeinsam mit Pflanzen wie Süßkartoffel, Kartoffeln und Erdnüssen angebaut. Zur Weinherstellung eignet sich die Ananas wegen ihres hohen Zuckergehalts besonders und ihre ganzjährige Verfügbarkeit machte ihren Anbau in besonderem Maße attraktiv.[10] Aus den Blättern der Pflanze wurden außerdem Fasern gewonnen, die zum Teil zu Kleidung verarbeitet wurden. Im präkolumbischen Südamerika war dies außerdem das Material, das am häufigsten für Bogensehnen verwendet wurde.[11]
Für Europa entdeckt wurde die Ananas von Christoph Kolumbus bei seiner zweiten Reise am 4. November 1493 auf Guadeloupe. Ananasfrüchte waren ein Willkommensgeschenk der indigenen Bevölkerung für ihn.[12] Zu einem Zeitpunkt, zu dem Zucker in Europa noch zu den Luxusgütern zählte, stellte eine kultivierte Frucht, die reif so süß schmecken konnte, eine Besonderheit dar. Dies erklärt auch die Begeisterung, mit der sich Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés über diese Frucht äußerte, der 1514 in Panama ankam und die erste ausführliche Beschreibung der Frucht verfasste.[13] Er schrieb, es gäbe in der ganzen Welt keine andere Frucht, die ihr gleiche. Sie wäre schön in der Erscheinung, habe einen zarten Geruch und einen exzellenten Geschmack, der kaum zu beschreiben sei.[14] Die erste Erwähnung des Wortes Ananas stammt von André Thevet 1555.[1]
Noch vor Ende des 16. Jahrhunderts wurden Ananas in den meisten tropischen Gebieten der Welt angebaut. Die Geschwindigkeit, mit der die Kultivierung der Ananas weltweit nach ihrer Entdeckung durch Europäer Verbreitung fand, ist für das 16. Jahrhundert außergewöhnlich. Eine Rolle dürfte dabei gespielt haben, dass zwar die Früchte schnell verrotteten, dass die Pflanzen aber ausgesprochen widerstandsfähig und auch nach einer längeren Seereise einfach zu kultivieren waren.[15] Für eine weltweite Verbreitung sorgten insbesondere die Portugiesen, die die Ananas beispielsweise kurz nach 1502 auf Sankt Helena und um 1550 in Indien einführten. Auch für die Einführung in den ost- und westafrikanischen Küstenregionen waren sie verantwortlich: In den meisten afrikanischen Sprachen leitet sich die Bezeichnung für diese Pflanze und Frucht vom portugiesischen Wort ab.[16] In den meisten Regionen, in denen die klimatischen Verhältnisse so waren, dass diese Pflanze gedieh, war ihr Anbau schnell weit verbreitet. Der holländische Kaufmann Jan Huygen van Linschoten, dem bewusst war, dass die Ananas in Indien erst wenige Jahrzehnte zuvor eingeführt worden war, hielt bereits 1596 fest, dass in Indien der Ananasanbau mittlerweile so gängig sei, dass die Früchte sehr preisgünstig zu kaufen seien. In China war der Ananasanbau um 1656 bereits so üblich, dass der polnische Jesuit Michał Boym sie in seiner Flora Sinensis fälschlich unter einheimischen chinesischen Pflanzen führte.[17]
Die geringe Haltbarkeit der Früchte setzte dem Handel lange Zeit enge Grenzen: Segelschiffe benötigten zu lange zum Zurücklegen der Strecken, um verkaufsfähige Früchte aus den Anbaugebieten in die nördlicheren Regionen der Welt zu transportieren. In den Besitz einer solchen Frucht zu gelangen, wurde nicht zuletzt deshalb zum Statussymbol: Die vermutlich erste reife Frucht, die nach Großbritannien gebracht wurde, wurde im Sommer 1661 feierlich von einer Handelsdelegation aus Barbados dem britischen König Karl II. überreicht.[18] Erst im August 1668 wurde am britischen Königshof erneut eine Ananas serviert, ein Ereignis, das der britische Architekt und Gartenbauer John Evelyn sorgfältig in seinem Tagebuch dokumentierte.[19] Ein Gemälde aus dem Jahre 1677, das allgemein dem holländischen Maler Hendrik Danckerts zugeschrieben wird, zeigt Karl II., wie ihm vom königlichen Gärtner John Rose eine Ananas überreicht wird – angeblich, die erste Ananas, die auf englischen Boden gezogen wurde. Die Historikerin Fran Beauman hält jedoch fest, dass zu dem Zeitpunkt noch nicht die notwendige Treibhaustechnik entwickelt war, die es erlaubt hätte, aus einem Schössling eine fruchttragende Pflanze heranzuziehen: Sie vertritt die Ansicht, dass Rose lediglich eine aus Übersee importierte und bereits fruchttragende Pflanze so lange pflegen konnte, bis ihre Frucht essbar war.[20]
Schösslinge von Ananaspflanzen waren in Gewächshäusern von botanischen Gärten wie dem Hortus Botanicus Leiden bereits um die Mitte des 17. Jahrhunderts gepflegt und so erfolgreich vermehrt worden, dass Pflanzen des botanischen Gartens von Leiden die Ananaskultur in Südafrika begründeten.[21] Verglichen zur vegetativen Vermehrung war es jedoch eine wesentlich höhere Herausforderungen an die Gewächshauskultur, einen Schössling so zu pflegen, dass er eine Frucht bis zu deren Reife trug. Dazu benötigte es eine gleichmäßige hohe Temperatur des Bodens und der Luft sowie sehr gute Lichtverhältnisse. Verlässliche Thermometer, mit denen man die Raumtemperatur messen konnte, standen aber beispielsweise erst um 1714 zur Verfügung.[22]
Die Niederlande galt im 17. Jahrhundert als das in Gartenkultur führende Land und entsprechend wurden hier die ersten europäischen Erfolge beim Ananasanbau erzielt. Ausschlaggebend war zunächst die Entwicklung entsprechender Gewächshäuser.[23] Das erste Gewächshaus, in dem auf Grund der Lichtverhältnisse und der erzielbaren Bodentemperatur eine Kultivierung von Ananasfrüchten theoretisch möglich war, entstand 1682 im Hortus Botanicus Amsterdam. Drei Seiten des kleinen Hauses waren verglast, der Boden wurde von unten durch Torföfen beheizt und weitere Rohre erwärmten die Luft des Treibhauses.[24] Es war allerdings kein botanischer Garten, dem der erste Ananasanbau gelang. 1685 zogen die Gärtner der Niederländerin Agnes Block auf deren Anwesen Vijverhof erstmals eine einzelne Ananasfrucht heran. Block, eine leidenschaftliche Sammlerin exotischer Pflanzen, war auf diese Leistung so stolz, dass sie eine Silbermedaille schlagen ließ, um das Ereignis zu feiern. Die Medaille trug die Inschrift Fert Arsque Laborque Quod Natura Negat – Können und Arbeit bringen hervor, was die Natur nicht kann.[25] Ihr Landsmann Jan Commelin war 1688/1689 ähnlich erfolgreich und wenig später gelang Pieter de la Court, einem weiteren Niederländer, eine erfolgreiche und regelmäßige Kultivierung einer größeren Anzahl von Pflanzen.[26] La Court, Sohn des gleichnamigen Ökonoms, war der erste, der Rindenmulch von Eichen für die Kultivierung einsetzte, was sich in der Folgezeit als einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren herausstellte.[27]
Die Erfolge in den Niederlanden fanden auf den britischen Inseln, der zweiten großen Kolonialmacht, schnell Nachahmer. Dabei spielte auch eine Rolle, dass mit Wilhelm von Oranien-Nassau und Maria II. 1689 ein Paar Herrscher von England, Schottland und Irland wurde, das den Niederlanden eng verbunden war. Bereits im Jahr der Thronbesteigung ließ Königin Maria in den Gärten der königlichen Residenz Hampton Court von Niederländern erste Gewächshäuser errichten.[28] 1692 wurde im Auftrag von König Wilhelm die Pflanzensammlung des verstorbenen Caspar Fagel erworben, der in den Niederlanden ebenfalls zu den früh erfolgreichen Ananasanbauern zählte. Bereits 1693 reifte in den Gewächshäusern von Hampton Court die erste Ananas heran. Das königliche Beispiel fand sehr schnell Nachahmer in Adelskreisen. Mary Somerset, Duchesse of Beaufort, wie Agnes Block eine Sammlerin exotischer Pflanzen, war eine der ersten aus dem britischen Hochadel, die Gärten ihres Landsitzes mit solchen Häusern ausstatten ließ.[29] Um 1725 waren entsprechende Gewächshäuser zur Ananaszucht bereits weit verbreitet,[30] um 1770 gehörte sie zur Standardausstattung aristokratischer Gärten und Parks.[31]
Häufig waren es niederländische Gärtner, die in diesen Gärten arbeiteten. Der aus den Niederlanden stammende Gärtner Henry Telende, der für einen Direktor der Britischen Ostindien-Kompanie arbeitete, war es, der im 18. Jahrhundert die bevorzugte Methode zur Kultivierung dieser Pflanzen entwickelte: In Töpfen gepflanzte Schösslinge wurden während des Sommerhalbjahres in mit Ziegelsteinen ausgemauerten und mit Glasfenstern abgedeckten Gruben (sogenannte „Pinery Pits“) gepflegt. Erwärmt wurden diese Gruben durch verrottenden Pferdemist und Rindermulch, die Abdeckung der Gruben durch Glasfenster ermöglichte den maximalen Lichteinfall. Im Winterhalbjahr kamen die Pflanzen in durch Öfen beheizte Gewächshäuser („Pinery“, auch „Pineapple Stove“).[32] Mit dieser Methode, bei der durch ständige Überwachung eine gleichmäßige Temperatur sichergestellt wurde, gelang es Früchte heranzuziehen, die in ihrer Größe jenen in den tropischen Freilandkulturen glichen.
Der eigene Ananasanbau wurde auch deswegen zum Statussymbol, weil weniges so sehr Reichtum symbolisierte. Nicht nur der Bau der Glashäuser war eine substantielle finanzielle Investition, sondern auch die Pflanzen mussten teuer bezahlt werden. Hinzu kamen die hohen Kosten für den Betrieb der Gewächshäuser, die von mehreren Gärtnern betreut werden mussten. Drei Jahre brauchte es in der Regel, bis eine Frucht herangereift war. Jede von ihnen repräsentierte nach Schätzungen von Fran Beauman Kosten von 80 Britischen Pfund, was zu der damaligen Zeit dem Gegenwert einer Kutsche entsprach.[33] Geerntete Ananas wurden zumindest zu Beginn des 18. Jahrhunderts nicht sofort gegessen, sondern waren Bestandteil der Dekoration bei den noch à la Française servierten Mahlzeiten. Angerichtet wurden sie üblicherweise auf großen Silberplatten, umgeben von anderen Früchten wie Trauben, Erdbeeren und Orangen.[34] Zum Symbol von Extravaganz wurde die Ananas insbesondere in Frankreich, nachdem Ludwig XV. 1738 ein Gewächshaus für 800 Pflanzen bauen ließ. Auch hier fanden sich schnell Nachahmer: Verschwenderischen Luxus zeigte, wer wie der Herzog von Bouillon 4000 Pflanzen pflegen und täglich mehrere Ananas an seiner Tafel servieren ließ.[35]
Ananasfrüchte tauchten zunehmend auch als Zierelemente der Inneneinrichtung auf. Josiah Wedgwood, Begründer der bekannten gleichnamigen Kunstkeramikfirma, entwarf in der Mitte des 18. Jahrhunderts sogar ein ganzes Teeservice, das von dieser Frucht inspiriert war.[36] Steinerne Ananas begannen zunehmend Torpfosten zu zieren und einen spezifischen Lebensstil zu signalisieren.[37] Nahe der schottischen Ortschaft Airth ließ Lord Dunmore im 18. Jahrhundert sogar ein ganzes Sommerhaus, die sogenannte Dunmore Pineapple, in Form einer Ananas errichten.[38]
Zunehmend wurde die Ananas jedoch auch zum Symbol für dekadenten Luxus. Sie tauchte zunehmend in Karikaturen auf, um Verschwendungssucht zu symbolisieren und der britische Schriftsteller George Walker (1772–1847) fragte in seinem 1799 veröffentlichten Roman The Vagabond, welches Recht ein Mann habe, für eine Guinee Ananas zu essen, wenn neben ihm ein Mann hungere, dem Brot für einen halben Pfennig fehle.[39]
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlaubten es Entwicklungen bei der Glasherstellung größere Gewächshäuser zu errichten. Wohlhabende aristokratische Haushalte legten nun darauf Wert, ganzjährig Ananas zur Verfügung zu haben. Herrensitze wie Chatsworth House verfügten über nicht weniger als 30 Treibhäuser, von denen vier nur für Ananas genutzt wurden.[40] Artikel in britischen Gartenzeitschriften aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts machen jedoch deutlich, dass zunehmend auch die wohlhabendste Mittelschicht über Gewächshäuser verfügte, in denen Ananas heranreiften.[41] Es gibt auch andere Indizien, dass für diese gesellschaftliche Schicht Ananas zu einem alltäglicheren Gut geworden war. Charles Darwin, Sohn eines wohlhabenden Arztes, war mit Ananas so vertraut, dass er die Qualität in Freikultur gezogener tahitischer Ananas mit den in Großbritannien gezogenen Früchte vergleichen konnte.[42] In einer Episode aus Elizabeth Gaskells Roman Ruth (1853) begeht ein dem wohlhabenden Bürgertum angehörende Protagonisten den gesellschaftlichen Fauxpas über den Preis von Ananas zu klagen und erntet das Erstaunen seiner Tischnachbarn, dass man über kein Ananasgewächshaus verfüge.
Der Einsatz von Dampfmaschinen als Antrieb auf Segelschiffen setzte der europäischen Gewächshauskultur ab der Mitte des 19. Jahrhunderts allmählich ein Ende: 1819 überquerte mit der Savannah erstmals ein mit einer Dampfmaschine angetriebenes Segelschiff den Atlantik und läutete damit eine Ära ein, die den Import auch so fragiler Früchte wie Ananas aus Übersee erlaubte. 1820 brachte ein mit einer Dampfmaschine angetriebenes Segelschiff die erste größere Ladung Ananas aus Übersee nach Großbritannien.[43] 1850 waren es bereits 200.000 Früchte, die nach einer Schätzung der britischen Zeitung Times in nur drei Monaten in britischen Häfen angelandet wurden.[44][45] 1864 exportierte allein die Bahamas mehr als 700.000 Früchte nach Großbritannien,[46] im selben Jahr begann man auf den Azoren mit dem Anbau von Ananas für den europäischen Markt.[47] Das 1861 erschienene und an Hausfrauen der Mittelschicht gerichtete Book of Household Management von Isabella Beeton erhielt bereits die ersten Rezepte, in denen Ananas verarbeitet wurden[48] und 1871 trauerte das britische Gartenmagazin Journal of Horticulture, dass die einstmals so aristokratische Ananas nun lieblos auf dem Karren des Gemüsehändlers liege und für lächerliche Beträge verkauft werde.[49]
Frische Ananas war für große Teile der Bevölkerung jedoch immer noch zu teuer: In den 1880er Jahren kostete eine Frucht in Deutschland noch 5 bis 7 Mark (der Preis von 20 bis 25 Kilogramm Roggenbrot).[50] Dies änderte sich erst mit der Dosenananas.
Erste Versuche, Ananas in Dosen haltbar zu machen, gab es bereits 1857 auf den Bahamas, aber erst 1876 war man damit wirklich erfolgreich.[51] In den 1880er Jahren gab es ähnliche Versuche auf Malaysia, in Singapur und dann in Thailand, China und den Philippinen. In großem Maßstab gelang die Eindosung dieser Frucht jedoch erst ab 1890 Firmen im US-amerikanischen Baltimore. Die 1892 patentierte Zastrow-Maschine entfernte die faserige Blütenstandsachse und schnitt die Ananas dann in Scheiben. Erst eine weitere Erfindung machte es jedoch möglich, die Früchte auch mechanisch schälen zu lassen.[52]
In Baltimore wurden importierte Früchte verarbeitet, die jedoch nicht immer in einwandfreiem Zustand dort ankamen. Zeitgleich versuchten erste wagemutige Entrepeneure, auf Hawaii Ananasplantagen zu entwickeln. Zu den erfolgreichsten zählte James Drummond Dole, der 1900 dort seine erste Plantage anlegte, die geernteten Früchte in einer Konservenfabrik verarbeitete und damit den Grundstein für die heutige Dole Food Company legte.[53] Die Mechanisierung von Anbau und Ernte und die industrielle Verarbeitung machte Hawaii rasch zum führenden Ananas-Anbaugebiet. Die erste Marketing-Kampagne, die gezielt die Qualität der dort angebauten Früchte betonte, wurde 1908 in den USA gestartet.[54] Im deutschen Sprachraum werden heute noch Ananasgerichte mit Hawaii assoziiert, etwa im Toast Hawaii oder Pizza Hawaii. Ab den 1950er Jahren wurde Hawaii zunächst von den Philippinen, später auch Thailand als Hauptproduzent abgelöst.[55]
Da die Bezeichnung Ananas in Österreich und Süddeutschland auch für die groß gezüchtete (Kultur-)Erdbeere (Fragaria × ananassa) steht, wird hier zur Unterscheidung häufig von Hawaii-Ananas gesprochen. Der Begriff hat sich erhalten, obwohl Hawaii nicht mehr zu den größten Produktionsländern zählt.[56]
Die klimatisch günstigsten Anbaugebiete liegen in den Tropen zwischen 25° nördlicher wie südlicher Breite. In Südafrika und Australien wird die Ananas noch bis 34° südlicher Breite gepflanzt. In Äquatornähe werden die Plantagen auf bis zu 1500 m Seehöhe angelegt, in höheren Breiten nur mehr bis 500 m. Das Temperaturoptimum liegt zwischen 24 °C und 30 °C, unterhalb von 20 °C reduziert sich das Wachstum deutlich. Während der Fruchtreife können bereits Temperaturen unter 21 °C zu physiologischen Störungen führen, die sich in braunen Flecken in der Frucht äußern.
An Niederschlägen sind mindestens 800–900 mm pro Jahr erforderlich, das Optimum liegt zwischen 1000 mm und 1500 mm.
Die Ansprüche der Ananas an den Boden sind eher gering. Sehr wichtig ist lediglich eine gute Wasserführung, da bereits kurze Perioden mit Staunässe die Pflanzen irreversibel schädigen. Am geeignetsten sind sandige Böden und Lehme. pH-Werte über 5,5 können zu Calciumchlorosen führen.
Ananaspflanzen werden überwiegend vegetativ vermehrt, was sehr leicht, meist über Schösslinge erfolgt, wobei man je nach Entstehungsort an der Pflanze mehrere Schösslingsarten unterscheidet:
Seltener werden aus dem entblätterten, manchmal auch geteilten Stamm Stecklinge gewonnen. In-vitro-Kulturen aus Sprossspitzen-Meristemen haben eine recht hohe Variabilität der so gewonnenen Pflanzen zur Folge.
Die Vermehrung durch Samen ist unüblich, da zum einen die Aufzucht bis zur Fruchtbildung länger dauert, zum anderen die Merkmale aufgrund der Fremdbefruchtung nicht konstant sind.
Der Anbauzyklus dauert selten länger als vier Jahre. Nach dem Pflanzen beträgt die Zeit bis zur ersten Ernte in den Äquatorregionen 14 bis 16 Monate, in kühleren Gebieten 18 bis 20 Monate. Die zweite und dritte Ernte erfolgt dann in kürzeren Intervallen, jedoch sinkt der Ertrag im Vergleich zur ersten Ernte kontinuierlich. Die zweite Ernte erbringt in kühleren Gebieten 60 bis 100 Prozent der ersten Ernte, in warmfeuchten Gebieten nur 40 Prozent.
Die Bestandesdichten liegen bei Pflanzen für den Frischverbrauch bei 60.000 bis 70.000 Pflanzen pro Hektar, für Konservenfrüchte bei 40.000 bis 50.000.
Zwischen zwei Anbauperioden werden Zwischenkulturen angebaut, häufig Gründüngerpflanzen wie Vigna unguiculata, Crotalaria juncea und andere. Nahrungskulturen sind aufgrund der Residualwirkung von Herbiziden weniger geeignet.
Ananas wird nicht nur in Monokultur angebaut. In Zwischenkulturen wird sie zusammen mit Pflanzen mit kurzem Wachstumszyklus angebaut, wie Erdnuss, Reis, Bohnen und Gemüse. Als Unterkultur wird die Ananas unter Ölpalmen, Dattelpalmen, Zitrus-Arten, Avocado und Mango angepflanzt.
Der wichtigste Faktor für Ertrag, Fruchtfarbe und Zusammensetzung des Fruchtsaftes ist die Stickstoff-Versorgung. Auch die Kalium-Versorgung ist wichtig, während Phosphor weniger bedeutend ist. In den Beständen muss der Boden ständig locker gehalten werden. Auch Unkräuter müssen entfernt werden, da die Ananas aufgrund ihrer Wuchsform leicht überwuchert wird. Wichtige Unkräuter sind das Nussgras (Cyperus rotundus) und Cynodon dactylon.
Die Verluste durch Krankheiten, Schädlinge und Unkräuter belaufen sich auf rund 30 Prozent des potenziellen Ertrages.
Am weitesten verbreitet ist die Ananaswelke. Ein Hauptverursacher ist die Ananasschmierlaus (Dysmicoccus brevipes), die hauptsächlich an den Wurzeln saugt und diese zum Absterben bringt. Dysmicoccus neobrevipes befällt hauptsächlich die oberirdischen Organe.[57] Weitere Verursacher von Herz- und Wurzelfäule sind außerdem Phytophthora cinnamomi, P. palmivora, P. nicotianae var. parasitica.
Fruchtfäulen treten zahlreich auf: Weichfäulen (Ceratocystis paradoxa, Rhizopus stolonifer und Rhizopus oryzae), Trockenfäule (Curvularia verruculosa, Penicillium claviforme, Aspergillus flavus), Rotfäule (Pantoea agglomerans, Acetobacter aceti), Marmorkrankheit (Erwinia ananas, Acetobacter peroxydans).[58]
Laut FAO wurden 2016 weltweit rund 25,8 Millionen Tonnen Ananasfrüchte produziert,[59] wobei Costa Rica, Brasilien und die Philippinen die drei größten Produzenten sind. Die USA mit ihrem Hauptanbaugebiet Hawaii, einst weltführend im Ananasanbau, liegen mit 154.348 Tonnen an Platz 26. Die Ananas ist nach Bananen und Zitrusfrüchten das wichtigste tropische Obst. Der Welthandel wird von Thailand und den Philippinen dominiert. Thailand ist unter den Exportländern insofern eine Ausnahme, da Ananas hier hauptsächlich in kleinen Betrieben von ein bis fünf Hektar Größe angebaut wird.[55]
Land | Ernte |
---|---|
Costa Rica Costa Rica | 2.930.661 |
Brasilien Brasilien | 2.694.555 |
Philippinen Philippinen | 2.612.474 |
Indien Indien | 1.964.000 |
Thailand Thailand | 1.811.591 |
Nigeria Nigeria | 1.591.276 |
China Volksrepublik Volksrepublik China | 1.550.965 |
Indonesien Indonesien | 1.396.153 |
Mexiko Mexiko | 875.839 |
Kolumbien Kolumbien | 755.971 |
Ghana Ghana | 661.500 |
Angola Angola | 644.373 |
Vietnam Vietnam | 555.407 |
Taiwan Taiwan | 456.243 |
Peru Peru | 461.286 |
Für den Frischexport werden die Früchte vor der Vollreife geerntet, für die industrielle Verarbeitung werden vollreife Früchte verwendet.
Das Blühen und somit der Fruchtansatz kann künstlich gesteuert werden durch Ethylen oder Ethin, da vier bis sechs Wochen nach einer Behandlung Blütenbildung einsetzt.
Die Erträge unterscheiden sich je nach Sorte, Pflanzdichte, und Standortverhältnissen stark. Im Schnitt liegt der Ertrag bei der ersten Ernte bei bis zu 75 Tonnen pro Hektar, bei der zweiten Ernte bei 50, bei der dritten bei bis zu 35 Tonnen pro Hektar.
Nur ein Teil der Gesamternte wird als Frischware exportiert. Die Ananas reift nach der Ernte nicht nach, sie zählt zu den nichtklimakterischen Früchten. Rund 70 Prozent der Welternte werden in den Herkunftsländern als Frischfrüchte verzehrt.[55][8] Der Welthandel mit Frischfrüchten umfasst rund 670.000 Tonnen. Die wichtigsten Exporteure von Frischfrüchten sind (Stand: 2003) Costa Rica (in die USA), die Philippinen und die Elfenbeinküste (Hauptlieferant für Europa).[55] Laut einem Spiegel-Artikel führt der massenhafte Anbau der in Deutschland am meisten verkauften Ananassorte MD-2 in Costa Rica zu Stechfliegenplagen und Herbizidverseuchung (Bromacil).[60]
Der Abfall, der bei der Konservenherstellung anfällt (der Zentralstrang und die Schale), kann als Frisch- oder Trockenfutter für Wiederkäuer und Schweine verwendet werden. Die Konservenindustrie bevorzugt Früchte von 1,8–2,0 kg Gewicht. Die Gesamtproduktion von Konserven erreichte Anfang der 1980er Jahre knapp eine Million Tonnen.[61] 1992 betrug der Weltexport an Konserven eine Million Tonnen bei einem Wert von rund 600 Million US-Dollar.[55] Die Früchte können auch zu Konfitüre, Marmelade, Saft, Wein und Alkohol verarbeitet werden. Eine größere Rolle spielt dabei aber nur die Saftherstellung. Der Welthandel mit konzentriertem Ananassaft umfasste 1993 rund 215.000 Tonnen.[55]
Das Bromelain wurde früher aus dem Fruchtsaft gewonnen, heute aus den Stämmen der abgeernteten Pflanzen. Es wird ähnlich wie Papain aus Papaya dazu verwendet, Fleisch zarter zu machen. Bromelain wird zu Gelatine zugegeben, um deren Konsistenz weicher zu machen. Früher wurde es auch zum Stabilisieren von Latexfarben und beim Ledergerben eingesetzt. Als Therapie wird es zur Verdauungshilfe und als entzündungshemmendes Mittel eingesetzt.[62] In vorklinischen und pharmakologischen Studien zeigte Bromelain wundheilende und antimetastasische Wirkungen.[63] Bromelain wird des Weiteren noch für andere Zwecke eingesetzt (siehe dort).
Die in rohen Ananas enthaltenen Enzyme verhindern (ebenso wie bei rohen Kiwifrüchten oder rohen Papayas) das Erstarren von Tortengelatine, ein unerwünschter Effekt, wenn beispielsweise ein Obstkuchen, der rohe Ananasstücke enthält, mit einem festen Tortengelatinebelag überzogen werden soll. Das Weichbleiben des Übergusses tritt nicht bei der Verwendung von Ananas aus Konservendosen auf, diese werden pasteurisiert, wobei die eiweißabbauenden Enzyme deaktiviert werden.[64]
This article uses material from the Wikipedia article "Ananas", which is released under the Creative Commons Attribution-Share-Alike License 3.0. There is a list of all authors in Wikipedia
food,liquor,alcohol,drink,beverage,coke