powered by CADENAS

Social Share

Bahnhof (18499 views - Transportation - Air Water Earth)

Ein Bahnhof (abgekürzt Bf oder Bhf, normalerweise ohne Punkt) ist eine Verkehrs- und Betriebsanlage einer Bahn, zum Beispiel einer Eisenbahn.
Go to Article

Explanation by Hotspot Model

Bahnhof

Bahnhof

Ein Bahnhof (abgekürzt Bf oder Bhf, normalerweise ohne Punkt) ist eine Verkehrs- und Betriebsanlage einer Bahn, zum Beispiel einer Eisenbahn.

Definitionen und Benennungen

In Deutschland und Österreich ist ein Bahnhof immer Betriebsstelle und Zugmeldestelle. Bahnbetrieblich ist die Definition eines Bahnhofs in beiden Staaten ähnlich, in der Schweiz etwas anders:

  • In Deutschland ist die Definition in § 4 Abs. 2 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) enthalten:
    „Bahnhöfe sind Bahnanlagen mit mindestens einer Weiche, wo Züge beginnen, enden, ausweichen oder wenden dürfen. Als Grenze zwischen den Bahnhöfen und der freien Strecke gelten im allgemeinen die Einfahrsignale oder Trapeztafeln, sonst die Einfahrweichen.“
  • In Österreich lautet die Definition in § 2 Abs. 1 (a) Betriebsvorschrift der ÖBB:
    „Bahnhöfe sind Betriebsstellen, in denen Züge beginnen, enden, oder einander ausweichen können. Bahnhöfe werden von Einfahrsignalen oder Trapeztafeln begrenzt …“[1]
  • In der Schweiz wurde früher zwischen Bahnhof und Station im Sinne von zwei Größenklassen derselben Funktion (maßgebend waren die Verkehrspunkte) unterschieden. Heute werden die beiden Begriffe synonym verwendet, wobei sich der Begriff Bahnhof stärker durchsetzt. Die Gesetzgebung verwendet die Begriffe schon lange synonym, meint damit aber die Zugangsorte für den Publikumsverkehr,[2] allenfalls den Güterverkehr. In der Fahrdienstsprache ist ein Bahnhof die
    „Anlage innerhalb der Einfahrsignale, wo solche fehlen innerhalb der Einfahrweichen, zur Regelung des Zugverkehrs und der Rangierbewegungen, meistens mit Publikumsverkehr.“
    Dies schließt somit auch Güterbahnhöfe, Rangierbahnhöfe und Dienststationen mit ein.
  • Umgangssprachlich bezeichnet Bahnhof
    • eine Anlage, an der Reisende Züge besteigen oder verlassen dürfen (das schließt also Haltepunkte mit ein) bzw. Züge be- oder entladen oder neu zusammengestellt oder umgruppiert werden,
    • das Empfangsgebäude (Deutschland) bzw. Aufnahmegebäude (Schweiz und Österreich) oder
    • die Gesamtheit aus Bahnanlagen und Empfangsgebäude, für die der Bahnhofsbetreiber das Hausrecht besitzt.

Ähnliche Definitionen sind auch in Mittel- und Osteuropa, auf dem Balkan, in Skandinavien und in Russland verbreitet.[3] Anderswo gibt es oft keine Entsprechung eines Bahnhofs, sondern es wird sich an den völlig anderen Grundsätzen der britischen oder nordamerikanischen Bahnen orientiert.[3]

In Großbritannien gibt es „Station Limits“, die vom ersten Hauptsignal eines Stellwerks („Home Signal“) bis zum darauffolgenden Blocksignal („Section Signal“). Dies gibt es jedoch nur bei Strecken ohne selbsttätigen Streckenblock („Track Circuit Block“).[4] Auf anderen Strecken gibt es keine Unterscheidung zwischen freier Strecke und Betriebsstellen.[3]

Im stark durch Timetable and Train Order geprägten Nordamerika gibt es „Interlocking Limits“, die jeweils einen Weichenbereich umfassen und von den sie deckenden Hauptsignalen (die hier jedoch – abgesehen von modernen Strecken mit Centralized Traffic Control – nur die Fahrstraßenfestlegung und teilweise die Zugfolge, aber nicht die Zugreihenfolge regeln) begrenzt werden. Außerdem gibt es „Yards“, was in etwa den deutschen Nebengleisen oder Nahbedienbereichen entspricht, und „Yard Limits“, innerhalb derer ohne Zustimmung des Dispatchers auf durchgehenden Hauptgleisen rangiert werden darf.[5]

Bahnhof und Haltepunkt

Nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung ist in Deutschland eine Zugangsstelle ohne Weiche kein Bahnhof im betrieblichen Sinne, sondern ein Haltepunkt. Bei einer teilweisen Streckensperrung wird in den meisten Fällen der Verkehr auf der Schiene bis zum nächstgelegenen Bahnhof aufrechterhalten, da die Züge an den Haltepunkten in der Regel nicht ohne komplizierte betriebliche Verfahrensweisen wenden können und der entsprechende Streckenabschnitt nicht immer durch ein Signal gedeckt ist.

Dem deutschen Haltepunkt entspricht annähernd die österreichische Haltestelle.

In Deutschland wiederum ist eine Haltestelle der Eisenbahn ein Haltepunkt, der mit einer Abzweigstelle oder einer Anschlussstelle zusammenfällt.

Es gibt auch Bahnhöfe, die keinen Reisendenzugang (Bahnsteige und Empfangsgebäude) haben. Neben Güterbahnhöfen gibt es dabei Bahnhöfe, die ausschließlich eisenbahnbetrieblichen Funktionen dienen, insbesondere der Zugbildung und Auflösung von Zügen, der Zugkreuzung und dem Überholen von Zügen. Dient ein solcher Bahnhof auf Grund der Fahrplanlage vornehmlich einer dieser Funktionen, spricht man auch von einem Betriebsbahnhof, speziell Rangierbahnhof oder Überholbahnhof.

Bei U-Bahnen unterscheidet man im Allgemeinen nicht zwischen Bahnhöfen und Haltepunkten.

Betriebliche Hierarchie

In einem Netzwerk aus Bahnhöfen besitzen einige eine herausgehobene Stellung, entweder, weil sich in ihnen besonders viele Verkehrslinien bündeln, sie in zentraler Lage in Ballungsräumen und Städten liegen, sie von Hochgeschwindigkeitsverkehren angefahren werden oder sie zentrale Umschlagplätze von Gütern sind. In besonderen Fällen werden zur Unterscheidung auch sonstige Bahnhöfe klassifiziert.

Hauptbahnhof

Hauptartikel: Hauptbahnhof

Gibt es mehrere Bahnhöfe an einem Ort, von denen einer den anderen betrieblich übergeordnet ist oder das zumindest historisch einmal war, wird dieser häufig als Hauptbahnhof bezeichnet. Dieser liegt meistens – aber nicht notwendigerweise – an zentraler Stelle im Ort und ist verkehrstechnisch gut erschlossen, insbesondere als wichtiger Verknüpfungspunkt verschiedener Linien des Schienenverkehrs mit denen des lokalen öffentlichen Personennahverkehrs.

Fernbahnhof

Hauptartikel: Fernbahnhof

Bahnhöfe, die von Zuggattungen des Schienenpersonenverkehrs (SPFV) bzw. eines Inter-City-Verkehrs angefahren werden. Hauptbahnhöfe sind meist auch Fernbahnhöfe, da sie verkehrsgünstig die Fahrgastströme bündeln. Größere Städte (Metropolen) haben oftmals mehr als einen Fernbahnhof. Hingegen ist es auch möglich, dass verkehrsstrategisch günstig gelegene Bahnhöfe außerhalb der Metropolen zu Fernbahnhöfen werden. In Fernbahnhöfen sind bis auf ganz wenige Ausnahmen auch Zuggattungen des Nahverkehrs vertreten, die den Fernzügen Zubringerdienste leisten.

Regionalbahnhof

Hauptartikel: Regionalbahnhof

Bahnhöfe, die in Deutschland ausschließlich durch Züge des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) angefahren werden. In der Schweiz sind dies analog Bahnhöfe, die ausschließlich von Zuggattungen des Regionalverkehrs angefahren werden. In Österreich wiederum sind dies Bahnhöfe, die ausschließlich von Regionalzügen und den Schnellbahnen (S-Bahn) ebenso angefahren werden wie von weiteren Eisenbahnunternehmen im Personennahverkehr.

Besonderheiten in Deutschland

Die DB Station&Service teilt sämtliche Bahnhöfe und Haltepunkte in sieben Bahnhofskategorien ein, vom stark frequentierten Großstadthauptbahnhof (Kategorie 1) bis hin zum kleinen Landhalt (Kategorie 7).

Daneben wird es ab 2018 die übergeordnete Kategorie des Metropolbahnhofs geben, in der alle Bahnhöfe in Deutschland erfasst sind, die täglich 50.000 Besucher und mehr sehen. Das sind u.a. die Hauptbahnhöfe großer Metropolen, es sind darin aber auch Knotenpunkte des S-Bahn-Verkehrs enthalten.

Namensgebung

Bahnhöfe werden meistens nach der Ortschaft oder dem Ortsteil benannt, in dem sie sich befinden. Nach Eingemeindungen oder Umbenennungen können jedoch auch historische Namen erhalten bleiben. Teilweise wurden in Orten mit mehreren Bahnhöfen diese nach der Eisenbahnstrecke oder der Bahngesellschaft unterschieden, zu der sie gehörten. So hieß zum Beispiel der in Berlin gelegene Ausgangspunkt der Berlin-Görlitzer Eisenbahn Berlin Görlitzer Bahnhof (ähnlich bei den anderen Berliner Kopfbahnhöfen) oder der heutige Bahnhof Frankfurt (Main) Süd Bebraer Bahnhof. Die Namen der beiden Bahnhöfe der sächsischen Stadt Großenhain, Großenhain Berliner Bahnhof und Großenhain Cottbuser Bahnhof, haben sich bis in die heutige Zeit gehalten. Umgangssprachlich werden die Nord- und Südflügel des Münchner Hauptbahnhofes immer noch Starnberger Bahnhof bzw. Holzkirchner Bahnhof genannt. Ähnliche Namensformern gibt bzw. gab es auch in vielen anderen Ländern.

In ländlichen Gebieten bestehen manchmal Doppelnamen für den gemeinsamen Bahnhof zweier Orte.

In Orten mit (aktuell oder historisch) mehreren Bahnhöfen bestehen hierfür verschiedene Möglichkeiten, Bahnhöfe unterschiedlich zu benennen, nämlich nach

  • der dort verkehrenden Bahngesellschaft. Das war historisch sehr verbreitet, beispielsweise Main-Weser-Bahnhof in Frankfurt am Main. Heute gibt es das vorrangig bei Privat- und Museumsbahnen,
    • in den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es häufig eine Union Station als (ehemaligen) Gemeinschaftsbahnhof verschiedener Gesellschaften einige dieser Bahnhöfe haben inzwischen keinen Personenverkehr mehr, jedoch wird der Name zumeist bei aktiven Stationen bis heute verwendet;
  • der betrieblichen Bahnhofsart (Personen-, Güter-, Rangierbahnhof usw.),
  • der geografischen Lage des Bahnhofs,
    • der Himmelsrichtung: Vielerorts gibt es jeweils einen Nord-, Ost-, Süd- und/oder Westbahnhof,
    • der Höhe: im Bereich von Thüringen und Sachsen, in Ungarn u. a. existieren mancherorts ein oberer und ein unterer Bahnhof,
    • der Lage zur Stadt: Mitte, Stadt oder Zentrum für einen zentral gelegenen Bahnhof von i. d. R. untergeordneter Verkehrsbedeutung.
  • Stadtteilen, Vororten oder eingemeindeten Orten, und zwar bestehend aus:
    • dem vorangestellten Namen des Hauptortes und nachfolgend dem Namen des Ortsteiles (in manchen Ländern mit und in anderen Ländern ohne Bindestrich, in Deutschland immer mit Bindestrich,[6] in der Schweiz immer ohne Bindestrich, außer Namen in französischer Sprache immer mit Bindestrich[7]) oder
    • nur dem Namen des Ortsteils.
  • wichtigen vom Bahnhof aus erschlossenen Zielen, beispielsweise Paris Gare de Lyon oder ehemals Berlin Hamburger Bahnhof
  • Straßennamen
  • Eigennamen von Einrichtungen oder Unternehmen, die sich in der Nähe des Bahnhofs befinden
  • Namen von Persönlichkeiten,
    • darunter in den USA mehrere nach Präsidenten der jeweiligen Eisenbahngesellschaft benannte Rangierbahnhöfe, z. B: Robert R. Young Yard in Elkhart
  • Zahlen:
    • Nummerierung der Bahnhöfe. In einigen Ländern, besonders im Bereich der ehemaligen Sowjetunion, wurden die Bahnhöfe vieler Ortschaften durchgehend nummeriert (beispielsweise gibt es im Eisenbahnknoten Pensa fünf Bahnhöfe mit den Bezeichnungen Pensa I bis Pensa V). Die Nummerierung sagt dabei nichts über die Art und Bedeutung der Bahnhöfe aus.
    • Benennung der Bahnhöfe nach dem Streckenkilometer, an dem sie liegen. Dies ist besonders in Gegenden verbreitet, in denen sich in der Nähe keine Siedlung befindet.
  • sonstige geographische Namen wie Täler oder Berge, beispielsweise der Bahnhof Drängetal an der Harzquerbahn oder der ehemalige Bahnhof Durlesbach an der württembergischen Südbahn.

Personal

Die verantwortliche Gesamtleitung des Verkehrs- und Betriebsdienstes lag in der Hand des „Bahnhofsvorstands“. In Deutschland gibt es diese Funktion seit Jahrzehnten nicht mehr, in einigen anderen Ländern blieb sie bis zur Auftrennung in Verkehr und Infrastruktur bestehen. Wo sich die Funktion des Bahnhofsvorstands gehalten hat, gehört sie heute in der Regel zur Infrastruktur.

Bei den deutschen Bahnen war der „Bahnhof“ einerseits eine Begrifflichkeit aus dem behördlichen Organisationsgefüge. In diesem Sinne war der „Bahnhof“ als Dienststelle eine unmittelbare Bundesbehörde, die betrieblich zumeist aus mehreren „Bahnhöfen“ (im betrieblichen Sinne) bestand. Diese Stelle wurde von einem Dienststellenleiter geführt, einem Beamten zumeist des gehobenen Dienstes mit polizeilichen Befugnissen. Insofern gibt es den Begriff „Bahnhof“ nach der Auflösung der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn nur noch im betrieblichen Sinne der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO). Kommerzielle, technische und betriebliche Aufgaben sind heute in verschiedenen Händen.

Einheitlich steht der Bahnhof unter der gesetzlichen Begrifflichkeit der Bahnanlage, die dem Hausrecht eines Infrastrukturunternehmens untersteht. Betrieblich ist der Bahnhof zumeist eine Zugmeldestelle, die nach den gesetzlichen Bestimmungen stets mit einem verantwortlichen Fahrdienstleiter besetzt sein muss. Im Zuge der technischen Entwicklung ist der Fahrdienstleiter allerdings immer öfter nicht mehr örtlich anzutreffen, sondern regelt den Verkehr ferngesteuert als Mitarbeiter einer Betriebszentrale, als Zugleiter oder als Bediener ferngesteuerter Bahnhöfe.

Bahnhofsarten

Bahnhöfe werden nach verschiedenen Kriterien unterschieden. Dazu zählen unter anderem ihre Aufgabe und Funktion, ihre Lage im Netz, Grundrissform oder die bautechnische Gestaltung der Gleis- und sonstigen Anlagen.[8][9]

Unterscheidung nach Lage im Netz

Endbahnhof

Hauptartikel: Endbahnhof

Ein Endbahnhof liegt am Ende einer Bahnstrecke oder mehrerer Strecken.[8][9][10] Die architektonische Form oder weitere Eigenschaften sind durch diesen Begriff nicht festgelegt.

Zwischenbahnhof

Hauptartikel: Zwischenbahnhof

Ein Zwischenbahnhof ist eine Betriebsstelle an einer durchgehenden Bahnstrecke. Teilweise versteht man unter einem Zwischenbahnhof nur einen, von dem keine weitere Strecken abzweigen,[8] teilweise wird auf diese Unterscheidung verzichtet[10] bzw. zwischen einfachen Zwischenbahnhöfen und Zwischenbahnhöfen mit Streckenverzweigungen unterschieden.[9]

Trennungsbahnhof

Hauptartikel: Trennungsbahnhof

In einem Trennungsbahnhof zweigt mindestens eine Strecke ab, wobei im Unterschied zum Anschlussbahnhof ein Übergang von Zügen von der einen auf die andere Strecke üblich ist, beispielsweise Essen Hauptbahnhof, Bahnhof Arth-Goldau, Innsbruck Hauptbahnhof.

Anschlussbahnhof

Hauptartikel: Anschlussbahnhof

Ein Anschlussbahnhof ist ein Bahnhof, wo von einer Strecke (mindestens) eine weitere abzweigt, wobei es (je nach Definition) keinen regelmäßigen durchgehenden Zugverkehr gibt[8] (was jedoch betriebliche Verbindungen und Wagenübergang nicht ausschließt) bzw. die abzweigende Strecke deutlich untergeordnet ist.[10] Teilweise wird in der Literatur nicht zwischen Anschluss- und Trennungsbahnhöfen unterschieden.[9]

Kreuzungsbahnhof

Hauptartikel: Kreuzungsbahnhof

Von einem Kreuzungsbahnhof spricht man, wenn sich mindestens zwei Strecken in einem Bahnhof kreuzen, beispielsweise Duisburg Hauptbahnhof, Neuss Hauptbahnhof. Wird die Zahl der Strecken, die in einem Bahnhof zusammentreffen größer, wird auch die Bezeichnung Knotenbahnhof verwendet.

Berührungsbahnhof

Ein seltener Typ ist der Berührungsbahnhof, in dem sich zwei Strecken berühren, ohne sich zu kreuzen, beispielsweise Bahnhof Montabaur, Bahnhof Landquart oder bis Juni 1996 der Bahnhof Weida.[9][10] Dabei kann es aber Gleisverbindungen zwischen den Gleisen beider Strecken geben. Ein weiterer Anwendungsfall war der Bahnhof Wien Hauptzollamt ab 1925, als die Wiener Stadtbahn im Zuge der Elektrifizierung vom übrigen österreichischen Eisenbahnnetz getrennt wurde. Zur Zeit der ehemaligen privaten Eisenbahngesellschaften war außerdem der Bahnhof Mülheim-Eppinghofen ein Berührungsbahnhof der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft und der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Knotenbahnhof

Hauptartikel: Knotenbahnhof

Knotenbahnhöfe sind in diesem Zusammenhang mehrfache Trennungs- und/oder Kreuzungsbahnhöfe einer „größeren Anzahl“ von Strecken, wobei diese nicht spezifiziert ist.[9]

Unterscheidung nach Grundrissform

Kopfbahnhof

Hauptartikel: Kopfbahnhof

In einem Kopfbahnhof oder Sackbahnhof enden die Hauptgleise in Stumpfgleisen, eine Durchfahrt ist nicht möglich. Häufig steht das Empfangsgebäude am Gleisende. Insbesondere bei historisch älteren Bauten folgt am Gleisende ein Gleiswechsel oder eine Drehscheibe, um Triebfahrzeuge an das andere Ende ihres Zuges umsetzen zu können.

Umgangssprachlich werden die Begriffe Kopfbahnhof und Endbahnhof oft synonym gebraucht. Es gibt jedoch Unterschiede. Es können Endbahnhöfe auch in Durchgangsform gebaut sein, etwa bei einer geplanten Streckenverlängerung. Umgekehrt kann es auch Zwischenbahnhöfe in Kopfform geben, etwa bei manchen Spitzkehren.

Durchgangsbahnhof

Hauptartikel: Durchgangsbahnhof

Die häufigste Bahnhofsbauart ist der Durchgangsbahnhof. Hierbei durchlaufen die Hauptgleise einer oder mehrerer durchgehenden Strecken das Bahnhofsgelände, erhalten dort Gleisverbindungen und erweitern sich gegebenenfalls durch zusätzliche Bahnhofsgleise, beispielsweise Wuppertal Hauptbahnhof oder Bahnhof Bern. Das Empfangsgebäude liegt meistens seitlich zum Gleisfeld.

Besondere Bauformen

Reiterbahnhof

Hauptartikel: Reiterbahnhof

Bei einem Reiterbahnhof ist das Empfangsgebäude quer über das Gleisfeld gebaut, beispielsweise Hamburg Hauptbahnhof oder Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe.

Keilbahnhof

Hauptartikel: Keilbahnhof

In einem Keilbahnhof trennen sich mehrere Strecken im Bahnsteigbereich. Das Empfangsgebäude liegt hierbei zwischen den sich trennenden Strecken, welche einen Keil bilden, beispielsweise: Bahnhof Arth-Goldau, Döbeln Hauptbahnhof, Bahnhof Jena-Göschwitz, Bahnhof Wuppertal-Vohwinkel.

Inselbahnhof

Hauptartikel: Inselbahnhof

Als Inselbahnhöfe werden Bahnhöfe bezeichnet, deren Empfangsgebäude allseits von den Gleisanlagen umschlossen wird. Im Gegensatz zum Keilbahnhof sind beim Inselbahnhof die beidseitigen Gleisanlagen sowohl vor als auch hinter dem Empfangsgebäude verbunden. So beim Bahnhof Wunstorf bis ca. 1905. Aktuelle Beispiele sind Halle (Saale) Hauptbahnhof oder Bahnhof Minden (Westfalen).

Turmbahnhof

Hauptartikel: Turmbahnhof

In einem Turmbahnhof kreuzen sich mehrere Strecken niveaufrei, beispielsweise Berlin Hauptbahnhof oder Bahnhof Bürstadt. Bei einem Teil der Turmbahnhöfe (beispielsweise Osnabrück Hauptbahnhof) gibt es Verbindungsstrecken zwischen beiden Ebenen.

Tunnelbahnhof

Hauptartikel: Tunnelbahnhof

Tunnelbahnhöfe liegen vollständig unterirdisch. Meistens handelt es sich um einfache Durchgangsbahnhöfe oder quasi unterirdische Turmbahnhöfe, wenn sie mehrere Tunnelstrecken verbinden, beispielsweise die S-Bahnhöfe Bahnhof Frankfurt (Main) Konstablerwache und Zürich Stettbach.

Die Bezeichnung Tiefbahnhof wird meistens gleichbedeutend verwendet, kann aber auch einen Bahnhof in einem nach oben offenen Trogbauwerk bezeichnen, beispielsweise der Bahnhof Köln/Bonn Flughafen oder der Bahnhof Zürich Stadelhofen.

Dreiecksbahnhof

Der sehr seltene Dreiecksbahnhof ist ein Bahnhof, bei dem eine zusätzliche Verbindung zwischen den abzweigenden Strecken besteht. Dreiecksbahnhöfe sind beispielsweise Ludwigshafen (Rhein) Hauptbahnhof, Herlasgrün, Horrem, Stegna Gdańska im Netz der Żuławska Kolej Dojazdowa, Earlestown und Shipley.

Unterscheidung nach Funktionen

Personenverkehr

Güterverkehr

  • Güterbahnhof (Abkürzung in Deutschland Gbf, in der Schweiz GB)
    • Containerbahnhof für den Güterumschlag zwischen Eisenbahn und anderen Verkehrsträgern
    • Hafenbahnhof für den Güterumschlag zwischen Eisenbahn und Wasserstraßen, beispielsweise Kleinhüningen Hafen in Basel, selten auch mit Personenverkehr zum Umstieg auf ein Passagierschiff, beispielsweise Bahnhof Emden Außenhafen,
    • Eilgutbahnhof, die Deutsche Reichsbahn, in ihrer Anfangszeit auch die Deutsche Bundesbahn sowie andere Eisenbahnen beispielsweise in Frankreich und Italien unterhielten ein Eilgut- oder Expressgutnetz, für das eigene Bahnhöfe oder Bahnhofsteile benutzt wurden. Beispielsweise sind die Bahnsteige 12–14 in Karlsruhe Hauptbahnhof anstelle einer Eilgutabfertigung entstanden.
    • Postbahnhof, die Postbeförderung wurde bis zu ihrer Verlagerung auf die Straße in Reise- oder eigenen Postzügen durchgeführt,
    • nicht öffentlicher Werks-, Industrie- oder Zechenbahnhof, beispielsweise BASF in Ludwigshafen.

Personen- und Güterverkehr

  • Eisenbahnknoten, wichtige Verknüpfung verschiedener Strecken,
  • Grenzbahnhof, beispielsweise Aachen Hbf, und der funktional ähnliche
  • Transitbahnhof
  • Übergabebahnhof – ein Bahnhof, in dem Güterzüge oder Wagengruppen an einen anderen Güterverkehrsbetreiber übergeben werden.
  • Fährbahnhof, an der Küste eines Flusses, eines Sees oder des Meeres, der unmittelbar in einen Fähranleger übergeht, sodass Eisenbahnfahrzeuge auf die Eisenbahnfähren auffahren und übergesetzt werden können, Beispiele: Bahnhof Puttgarden, Messina

Betriebsbahnhof

Mehrere Funktionen

Bahnhofsanlagen können aus mehreren Teilen unterschiedlicher Funktion zusammengesetzt sein: so liegen beispielsweise Güter- oder Abstellbahnhöfe bei kleinen und mittleren Bahnhöfen meistens unmittelbar neben oder auch häufig direkt hinter dem Personenbahnhof. Vielen größeren und manchen mittleren Bahnhöfen ist oder war ein Bahnbetriebswerk angeschlossen. In den größten Eisenbahnkomplexen sind oft mehrere Bahnhöfe unterschiedlicher Funktion getrennt voneinander angelegt, zum Beispiel in Mannheim der Hauptbahnhof und der Rangierbahnhof.

In den Anfangsjahren der Eisenbahn wurden Bahnhöfe in Deutschland häufig an Wasserstraßen angelegt, um den Bahntransport mit dem zu dieser Zeit gut ausgebauten Flusstransportverkehr zu verbinden. Nachdem die ersten Knotenpunkte der Eisenbahnen entstanden, wurde die Forderung nach der Projektierung der Bahnhöfe unter logistischen Gesichtspunkten gestellt. Der Ingenieur und Direktor der sächsischen Eisenbahnverwaltung Max Maria von Weber stellte dazu die ersten verbindlichen Regeln auf, die später allgemein anerkannt wurden.

Spezielle Funktionen

Gemeinschaftsbahnhof

In einem Gemeinschaftsbahnhof trifft die Infrastruktur mehrerer Eisenbahninfrastrukturunternehmen aufeinander. Einige Grenzbahnhöfe sind Gemeinschaftsbahnhöfe. Entweder werden die Anlagen gemeinsam genutzt oder jedes Unternehmen hat – ganz oder teilweise – eigene Anlagen, die ausschließlich von ihm genutzt werden. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für einen Gemeinschaftsbahnhof ist der Bahnhof Bayerisch Eisenstein, bei dem die Staatsgrenze das Empfangsgebäude hälftig teilt.

Spurwechselbahnhof

Ein Spurwechselbahnhof besteht in der Regel aus zwei Bahnhöfen oder Bahnhofsteilen mit Gleisen verschiedener Spurweiten. Dort müssen Reisende entweder umsteigen und die Fracht umgeladen werden oder es besteht die Möglichkeit, Fahrzeuge umzuspuren. Beispiele für solche Umspurbahnhöfe: Brest Passaschyrski oder im Fährhafen Sassnitz, Beispiel für Umladebahnhof: Galați Transbordare (wörtliche deutsche Übersetzung: Umladen) in Rumänien.

Systemwechselbahnhof

In einem Systemwechselbahnhof wechselt die Stromversorgung für elektrische Triebfahrzeuge (Systemtrennstelle). Wird kein Mehrsystemfahrzeug eingesetzt, muss hier für die Weiterfahrt die Bespannung des Zuges gewechselt werden. Oft handelt es sich um einen Grenzbahnhof. Beispiel für einen solchen Systemwechselbahnhof ist der Bahnhof Brennero/Brenner auf der Brennerbahn an der Grenze zwischen Österreich und Italien.

Keine betrieblichen Funktionen

Zu den Bahnhöfen ohne betriebliche Funktion zählt die seltene Gattung des Scheinbahnhofs. Dazu zählt die Bahnhofsattrappe Brasilien, die im Zweiten Weltkrieg Bombenangriffe vom Hauptbahnhof Stuttgart ablenken sollte.

Kulturbahnhof

Nicht, wenig oder kaum genutzte Bahnhofsgebäude werden seit Mitte der 1990er Jahre als Kulturbahnhof genutzt. In diesen werden Ausstellungen, Theateraufführungen oder Filme gezeigt, Bücher verliehen, Esskultur zelebriert, Künstlern Ateliers zur Verfügung gestellt, Initiativen/Vereine, Diskotheken untergebracht. Oft stehen diese Gebäude unter Denkmalschutz.

Beispiele sind

Geschichte

Anfangsphase

Bahnhöfe wurden für den Betrieb einer Eisenbahn sofort notwendig, da die Fahrzeuge abgestellt werden – daher die deutsche Bezeichnung: Bahn-Hof –, Züge gebildet und Reisenden und Gütern eine Gelegenheit gegeben werden musste, den Zug zu erreichen. Erste Vorbilder waren hinsichtlich der Empfangsgebäude die Relaisstationen des Postverkehrs, die ebenfalls Warteräume und Fahrschein-Ausgaben beherbergten. Da Züge aber länger als Postkutschen waren und die Zahl der Reisenden höher, kamen bald Bahnsteige, Bahnsteigüberdachungen und – vor allem in den großen Endbahnhöfen – Bahnsteighallen hinzu.

Da in der Anfangszeit der Eisenbahn das reisende Publikum mit der neuen Technik noch nicht vertraut war und deren Gefahren unterschätzte – oder die Eisenbahnverwaltungen davon zumindest ausgingen –, wurde der Kontakt zwischen den Reisenden und dem Zug streng reglementiert: Reisende durften den Bahnsteig erst betreten, wenn der Zug dort zum Stehen gekommen war. Letzte Relikte dieser Reisendensicherung waren die – in Deutschland – erst in den 1970er Jahren abgeschafften Bahnsteigsperren. Ferner wurden die Reisenden, bevor der Zug sich in Bewegung setzte, in den Wagen eingeschlossen. In Großbritannien ließen sich teilweise noch bis in die 1990er Jahre die Türen der Eisenbahnwagen von innen nicht öffnen (man musste vielmehr das Fenster öffnen, um den außen angebrachten Türgriff zu betätigen). Nach dem Eisenbahnunfall von Versailles am 8. Mai 1842, bei dem es über 50 Tote gab, da die Reisenden sich selbst nicht mehr aus dem brennenden Zug befreien konnten, wurde darauf bald verzichtet. Die baulichen Maßnahmen für einen möglichst strengen Ausschluss von Nichtberechtigten beim Betreten des Bahnhofsgeländes wurden aber beibehalten. In Syrien wird beispielsweise noch heute auch jeder neu gebaute Bahnhof von einer Mauer umgeben, und die Ein- und Ausfahrtsgleise werden durch verschließbare Tore gesichert. Die Bahnhofsgebäude aus den allerersten Jahren der Eisenbahn waren vorrangig an technischen Notwendigkeiten orientiert und oft bescheiden dimensioniert und ausgeführt. Ein Beispiel dafür waren die weitestgehend in Holz errichteten Empfangsanlagen der Ludwigseisenbahn, der ersten deutschen Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth. Empfangsgebäude dieser Strecke sind heute nicht mehr erhalten. Bereits wenige Jahre später entstanden dann aber bereits repräsentative Bahnhofsbauten, wie etwa der 1839 eröffnete Bahnhof Müngersdorf bei Köln.

1850 bis 1880

erster Bahnhof Hamburg-Altona, Straßenseite, das halbkreisförmige Portal führte zu einer Drehscheibe vor dem Gebäude zum Wenden der Lokomotiven

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs war allerdings der repräsentativste und gegenüber der Öffentlichkeit und den Reisenden der publikumswirksamste Ort für die Selbstdarstellung der Eisenbahngesellschaften. Hinzu trat, dass die Eisenbahn in dieser Zeit den Fortschritt symbolisierte und ein großer wirtschaftlicher Erfolg war. Deshalb wurden dort, wo eine größere Öffentlichkeit zu erwarten war, in der zweiten Phase des Bahnhofsbaus (ca. 1850–1880) hoch repräsentative Empfangsgebäude geschaffen, zum Teil auch mit Sondereinrichtungen, wie gesonderten Wartebereichen für Höchste und Allerhöchste Herrschaften (Fürstenbahnhof). Aber auch die Empfangsgebäude der Provinzbahnhöfe wurden aufwändig gestaltet. Typische Beispiele dieser zweiten Phase waren der erste Bahnhof der Ludwig-Süd-Nord-Bahn in Nürnberg, der zweite Bahnhof in Nürnberg, der in neugotischem Stil errichtet wurde oder das alte, später an anderer Stelle ersetzte Empfangsgebäude in Würzburg. Ein noch betriebener Großbahnhof dieser Zeit ist Augsburg Hauptbahnhof.

1880 bis 1914

Der zunehmende Bahnverkehr sprengte die Dimensionen der in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Bahnanlagen bereits am Ende des Jahrhunderts. Hinzu kam, dass in dieser Zeit die städtischen Zentren enorm expandierten und dort die alten Bahnanlagen zu einem städtebaulichen Hindernis wurden. Deshalb wurden entweder nur die Empfangsgebäude ersetzt (beispielsweise in Nürnberg 1906 beim dritten Nürnberger Bahnhof) oder aber der ganze Bahnhof an den (damaligen) Stadtrand verlegt: Frankfurt (Main) Hauptbahnhof, Wiesbaden Hauptbahnhof, Bahnhof Hamburg-Altona oder Karlsruhe Hauptbahnhof. Eine dritte Möglichkeit war, dass Bahnhöfe (einstmals) unterschiedlicher Bahngesellschaften in einem neuen zusammengefasst wurden (Leipzig Hauptbahnhof, Darmstadt Hauptbahnhof).

1914 bis 1960

Aufgrund der in diesem Zeitraum aufkommenden Konkurrenz zum Eisenbahnverkehr wurde die Gestaltung des Bahnhofs nun auf Einsparungen im Betrieb gerichtet. Hierzu zählte vor allem das Beseitigen von Kopfbahnhöfen, die bei schneller werdendem Verkehr und der Umstellung auf lang laufende elektrische und dieselgetriebene Lokomotiven zunehmend ein betriebliches Hindernis darstellten. So wurden vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Kopfbahnhöfe durch Neubauten ersetzt: Kempten (Allgäu) Hauptbahnhof, Heidelberg Hauptbahnhof oder Braunschweig Hauptbahnhof, eine Tendenz, die sich weiter fortsetzte (Miltenberg Hauptbahnhof oder Ludwigshafen Hauptbahnhof) und bis heute fortsetzt (Bahnhof 21, darunter beispielsweise Stuttgart 21 oder Lindau 21).

Die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg bedeuteten deshalb für die Bahnhofskultur meist Rückbau, zum Teil auch einfach Verfall. Hinzu traten an manchen Stellen Neubauten von fragwürdiger architektonischer, baulicher oder verkehrlicher Qualität (beispielsweise Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe), mit historischen Gebäuden dagegen wurde lieblos umgegangen. So blieb beispielsweise in der Gleishalle des Hauptbahnhofs von Frankfurt (Main) 60 Jahre lang die provisorische, kriegsbedingt entstandene Bretterverkleidung der halben Dachfläche erhalten. Gerade in der Fläche verfielen Bahnhöfe nach Streckenaufgabe zusehends, die Empfangsgebäude oft auch an den noch betriebenen Strecken.

Neuere Entwicklungen

Zusammen mit der allmählich aufkommenden Erkenntnis, dass die Vernachlässigung der Eisenbahn verkehrspolitisch nicht wünschenswert ist, verstärkte sich im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts auch wieder das Interesse an Bahnhöfen. Neubauten größerer Bahnhöfe gab es nur wenige und sie erfolgten meist an den neuen Strecken des Hochgeschwindigkeitsverkehrs oder an Flughäfen. Die beiden wichtigsten Ausnahmen und echte Neubauten von Grund auf, platziert an der Stelle ehemaliger Stadtteilbahnhöfe, waren die zwei Hauptstadtbahnhöfe Berlin Hauptbahnhof (eröffnet 2006) und Wien Hauptbahnhof (eröffnet 2014).

Vereinzelt wurden Bahnhöfe auch durch Neubau geringfügig verlegt. Üblicher waren Ersatzbauten an Stelle alter Empfangsgebäude, oft unter Einbeziehung historischer Bausubstanz. Die mit Abstand häufigste Baumaßnahme war die Grundsanierung historischer Bahnhöfe, meistens unter völliger Entkernung, die mit einem Neubau vergleichbar ist. Nach Jahrzehnten der Unterfinanzierung wurde ab circa 1990 in zahlreichen Ländern eine Reihe von Kraftakten unternommen, um den Investitionsrückstau zu beseitigen.

Bei Neubauten oder Sanierungen werden in Empfangsgebäuden nahezu immer große Vermarktungsflächen geschaffen. Große Empfangsgebäude erwirtschaften für ihre Betreiber heute vor allem Geld als Gewerbeimmobilie, weniger als Verkehrsstation.

Die Entwicklung in der Fläche ist von Rationalisierungsmaßnahmen geprägt. Gleisanlagen vieler Bahnhöfe wurden stark verkleinert und dabei auch Bahnhöfe zu Haltepunkten zurückgebaut. Die Besetzung von Bahnhöfen mit Personal endet häufig durch den Anschluss von Strecken an zentral gesteuerte Elektronische Stellwerke. Fahrkarten werden oftmals ausschließlich an Automaten verkauft.

Auf der anderen Seite werden auch und gerade in der Fläche mit enormem Aufwand Bahnhöfe saniert. Dabei werden Bahnsteige auf Standardhöhe gebracht, um den niveaugleichen Einstieg zu ermöglichen, Aufzüge oder Flachrampen werden gebaut, um die Bahnsteige barrierefrei zugänglich zu gestalten, und wo es höhengleiche Gleisquerungen gibt, die den Straßenverkehr behindern, werden Unterführungen geplant und gebaut.

Superlative

Meistfrequentierte Fernbahnhöfe in Deutschland

Folgende Teile dieses Abschnitts scheinen seit 2016 nicht mehr aktuell zu sein: Der Bahnhof Berlin Gesundbrunnen z. B. hatte 2016 130.000 Reisende pro Tag.
Bitte hilf mit, die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufügen.
Bahnhof Reisende pro Tag Züge Fernverkehr
pro Tag
Züge Nahverkehr
pro Tag
Züge S-Bahn
pro Tag
Bahnsteig-
gleise
Hamburg Hauptbahnhof
(S-Bahn, U-Bahn)
000000000500000.0000000000500.000 000000000000189.0000000000189 000000000000407.0000000000407 000000000000982.0000000000982 000000000000012.000000000012
München Hauptbahnhof
(S-Bahn, U-Bahn)
000000000450000.0000000000450.000 000000000000258.0000000000258 000000000000597.0000000000597 000000000001018.00000000001.018 000000000000034.000000000034
Frankfurt (Main) Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000450000.0000000000450.000[15] 000000000000342.0000000000342 000000000000290.0000000000290 000000000001100.00000000001.100 000000000000029.000000000029
Berlin Hauptbahnhof
(S-Bahn, U-Bahn)
000000000300000.0000000000300.000 000000000000261.0000000000261 000000000000326.0000000000326 000000000000620.0000000000620 000000000000014.000000000014
Köln Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000280000.0000000000280.000 000000000000243.0000000000243 000000000000521.0000000000521 000000000000466.0000000000466 000000000000011.000000000011
Düsseldorf Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000250000.0000000000250.000 000000000000180.0000000000180 000000000000450.0000000000450 000000000000500.0000000000500 000000000000016.000000000016
Hannover Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000250000.0000000000250.000[16] 000000000000208.0000000000208 000000000000210.0000000000210 000000000000204.0000000000204 000000000000012.000000000012
Stuttgart Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000240000.0000000000240.000[17] 000000000000164.0000000000164 000000000000426.0000000000426 000000000000649.0000000000649 000000000000019.000000000019
Essen Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000170000.0000000000170.000 000000000000123.0000000000123 000000000000198.0000000000198 000000000000403.0000000000403 000000000000013.000000000013
Nürnberg Hauptbahnhof
(S-Bahn, U-Bahn)
000000000140000.0000000000140.000 000000000000150.0000000000150 000000000000290.0000000000290 000000000000300.0000000000300 000000000000022.000000000022
Dortmund Hauptbahnhof
(S-Bahn, Stadtbahn)
000000000130000.0000000000130.000 000000000000195.0000000000195 000000000000485.0000000000485 000000000000302.0000000000302 000000000000016.000000000016
Bremen Hauptbahnhof
(S-Bahn)
000000000120000.0000000000120.000 000000000000080.000000000080 000000000000450.0000000000450 000000000000000.00000000000 000000000000009.00000000009
Leipzig Hauptbahnhof
(S-Bahn)
000000000120000.0000000000120.000 000000000000238.0000000000238 000000000000583.0000000000583 000000000000227.0000000000227 000000000000021.000000000021
Mannheim Hauptbahnhof
(S-Bahn)
000000000110000.0000000000110.000 000000000000238.0000000000238 000000000000265.0000000000265 000000000000155.0000000000155 000000000000012.000000000012
Duisburg Hauptbahnhof
(S-Bahn, U-Bahn)
000000000100000.0000000000100.000 000000000000150.0000000000150 000000000000550.0000000000550 000000000000160.0000000000160 000000000000012.000000000012

Quelle: DB AG, Bahnhofsdatenbank (Stand 12. Juni 2013)

Meistfrequentierte Fernbahnhöfe in Österreich

Bahnhof Reisende pro Tag Züge pro Tag Bahnsteig­gleise
Wien Hauptbahnhof

(S-Bahn, U-Bahn)

145.000[18] 1.100 16
Graz Hauptbahnhof

(S-Bahn)

40.000[19] 530[20] 10
Linz Hauptbahnhof

(S-Bahn)

30.000 304[21] 14
Salzburg Hauptbahnhof

(S-Bahn)

25.000 330 11
Innsbruck Hauptbahnhof

(S-Bahn)

25.000 330 11

Quelle: ÖBB-Scotty, Stationsinformation (Stand 11. April 2016)

Größte Personenbahnhöfe der Welt

Dies ist eine Liste der größten Personenbahnhöfe der Welt, absteigend geordnet nach der Anzahl der Bahnsteiggleise (ohne U-Bahn-Gleise):

Gleise Bahnhof Ort Land Notizen
67 Grand Central Terminal Manhattan, New York City Vereinigte Staaten 41 Gleise auf oberer Ebene, 26 Gleise auf unterer Ebene, 8 Gleise für East Side Access in Bau/Planung (zzgl. 8 U-Bahn-Gleise)
34 München Hbf München Deutschland 32 Gleise oberirdisch, 2 S-Bahn-Gleise unterirdisch (zzgl. 6 U-Bahn-Gleise)
32 Roma Termini Rom Italien
31 Paris Gare du Nord Paris Frankreich 27 Gleise auf der Hauptebene, vier Gleise im Untergeschoss
30 Napoli C Neapel Italien 26 Gleise auf der Hauptebene, 4 Gleise im Untergeschoss (Napoli Piazza Garibaldi)
30 Shanghai-Hongqiao Shanghai Volksrepublik China flächengrößter Bahnhof Asiens
29 Frankfurt (Main) Hbf Frankfurt am Main Deutschland 25 Gleise oberirdisch, 4 S-Bahn-Gleise unterirdisch (zzgl. 4 U-Bahn-Gleise, eines außer Betrieb)
29 Paris Gare de l’Est Paris Frankreich
27 Waterloo London Vereinigtes Königreich ohne „Waterloo International“ und „Waterloo East“
27 Paris Gare Montparnasse Paris Frankreich
27 Paris Gare Saint-Lazare Paris Frankreich
27 (29) Shinjuku Tokio Japan 16 Durchgangsgleise, 11 Kopfgleise (an vier Orten), 2 Durchgangsgleise gemeinsam mit der U-Bahn (zzgl. 4 ausschließliche U-Bahn-Gleise)
26 Zürich HB Zürich Schweiz 16 Gleise in der Haupthalle, 4 Gleise im unterirdischen Bahnhofsteil Löwenstrasse (seit 14. Juni 2014), 4 Gleise im unterirdischen Bahnhofsteil Museumsstrasse, 2 Gleise im unterirdischen Bahnhof SZU
25 Madrid Atocha Madrid Spanien
25 Sydney Central Sydney Australien zzgl. 2 unbenutzte Gleise
24 Kapstadt Kapstadt Südafrika
24 Milano Centrale Mailand Italien
24 Peking Süd Peking Volksrepublik China
23 Nürnberg Hbf Nürnberg Deutschland größter Durchgangsbahnhof Europas (zzgl. 4 U-Bahn-Gleise) + Gleis 30
23 Venezia Santa Lucia Venedig Italien
22 Ōmiya Saitama Japan
22 Nagoya Nagoya Japan
22 Bruxelles-Midi/Brussel-Zuid Brüssel Belgien davon 6 Gleise für Fernverkehr und 2 Gleise für Eurostar[22] (zzgl. 4 U-Bahn-Gleise)
21 Leipzig Hbf Leipzig Deutschland 19 Kopfgleise in der Haupthalle, 2 Durchgangsgleise im Citytunnel, flächenmäßig größter Kopfbahnhof Europas
21 Madrid Chamartín Madrid Spanien 5 Schnellbahngleise (Normalspur), 11 Fernbahngleise und 5 Vorortgleise (Breitspur)
21 Pennsylvania Station Manhattan, New York City Vereinigte Staaten (zzgl. 2 U-Bahn-Stationen mit je 4 Gleisen)
21 Hoboken Hoboken, New Jersey Vereinigte Staaten 18 Gleise der New Jersey Transit, 3 Gleise der Hudson-Bergen Light Rail (zzgl. 3 U-Bahn-Gleise PATH)
21 Ueno Tokio Japan 12 Gleise auf oberer Ebene, 5 Gleise auf unterer Ebene, 4 Schnellbahngleise unterirdisch (weitere 4 Gleise im benachbarten Bahnhof Keisei Ueno, zzgl. 4 U-Bahn-Gleise)
21 Shinagawa Tokio Japan 2 weitere Gleise im Bau
21 Kyōto Kyōto Japan 14 Gleise ebenerdig, 4 Schnellbahngleise, 3 Gleise „Kintetsu“ (zzgl. 2 U-Bahn-Gleise)
21 Howrah Haora Indien
20 Bologna Centrale Bologna Italien
20 Basel SBB/Basel SNCF Basel Schweiz 13 Durchgangsgleise, zwei Teilkopfbahnhöfe von SBB und SNCF, durchgehende Bahnsteigkante Gleise 4 und 30
20 Wien Südbahnhof Wien Österreich je 9 Gleise in zwei Kopfbahnhöfen, 2 S-Bahngleise unterirdisch, am 13. Dezember 2009 teilweise geschlossen, 8. Dezember 2012 vollständige Schließung
20 Union Station Chicago Vereinigte Staaten je 10 Gleise in getrennten Abschnitten für Richtung Nord bzw. Süd
20 Paddington London Vereinigtes Königreich
20 Tokio Tokio Japan
20 Washington Union Station Washington, D.C. Vereinigte Staaten
19 Victoria London Vereinigtes Königreich (zzgl. 4 U-Bahn-Gleise)
18 Euston London Vereinigtes Königreich (zzgl. 6 U-Bahn-Gleise)
18 Liverpool Street London Vereinigtes Königreich (zzgl. 4 U-Bahn-Gleise)
18[23] Stockholm C Stockholm Schweden (zzgl. 6 U-Bahn-Gleise)
18 Stuttgart Hbf Stuttgart Deutschland (zzgl. 4 Stadtbahn-Gleise)
16 Wien Hbf Wien Österreich 2 S-Bahn-Gleise unterirdisch, 10 Gleise für Personenverkehr, 4 Gleise für Autoreisezüge (zzgl. 2 U-Bahn-Gleise)
16 Düsseldorf Hbf Düsseldorf Deutschland (zzgl. 4 U-Bahn-Gleise)
16 Bern Bern Schweiz 12 Gleise der SBB und BLS, 4 unterirdische Gleise der RBS

Zitate und Redewendungen

„Auf einer Spazierfahrt, bei der man nach Belieben aussteigen kann, gibt es keine Ankunft, bei der Eisenbahnfahrt aber wird der Unterschied von Ankunft und Abfahrt geheimnisvoll schematisiert durch eine Operation, die sich in den Bahnhöfen, diesen ganz besonderen Stätten, vollzieht, die sozusagen kein Teil der Stadt sind und doch die Essenz ihrer Persönlichkeit so deutlich enthalten wie sie auf dem Signalschild ihren Namen tragen.“

Marcel Proust: Im Schatten der jungen Mädchen[24]

Die Redewendung „Ich verstehe nur Bahnhof“ besagt heute umgangssprachlich, etwas nicht verstehen zu können.

Siehe auch



This article uses material from the Wikipedia article "Bahnhof", which is released under the Creative Commons Attribution-Share-Alike License 3.0. There is a list of all authors in Wikipedia

Transportation - Air Water Earth

3D,CAD,Model,Libary,Railway, Train, Ship, Marine, Submarine, Automotive, Locomotive, Bike, Car, Formula 1, Space, Aircraft, Aerospace, Satelite, Automobile, Yacht