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Lehre (Technik) (12058 views - Maschinenbau)

Eine Lehre ist in der Technik ein Gerät, das für vorher festgelegte Maße und Formen ein Bezugsnormal darstellt. Die Lehre verkörpert dabei die physischen Maße und Formen (Maßverkörperung). Lehren kommen in der Messtechnik, Produktion und Montage zum Einsatz. In der Messtechnik und im Maschinen- und Anlagenbau sind sie meist aus gehärtetem Lehrenstahl, während die Messflächen oft aus Hartmetall und in der Regel feingeschliffen oder geläppt sind. Die Toleranzen hängen von den zu Grunde liegenden Normen ab oder werden, soweit es keine entsprechende Norm gibt oder sich nicht anwenden lässt, nach konstruktiven Gesichtspunkten festgelegt. Lehren wurden geschaffen, um das einfache Überprüfen von Vorgabemaßen zu ermöglichen. Ihre Anwendung birgt im Gegensatz zu Messverfahren kaum Fehlerquellen und liefert eine eindeutige Aussage (Gut oder Ausschuss). Auch eine mehrstufige Aussage (zwei Zehntel überschritten, drei Zehntel noch nicht erreicht) ist möglich. Lehren können auch zum Abnehmen und Übertragen von Vorgabemaßen verwendet werden, entweder anhand eines Musters, eines aus einer 1:1-Darstellung abgenommenen Maßes, eines von einer Meßeinrichtung abgelesenen und abgenommenen Maßes oder eines direkt eingestellten Maßes. Für alle genannten Fälle geeignet ist der als Schieblehre gebrauchte Meßschieber, teilweise geeignet ist z.B. der feststellbare Zirkel mit Reißnadel oder Mine. Mit Lehren kann nicht, wie oft vermutet, gemessen werden, denn das Prüfen mit einer einfachen Lehre ergibt keinen Zahlenwert. Es kann nur der Sollzustand (Lehre) mit dem Istzustand des Prüflings verglichen werden. Es gibt aber auch komplexere Lehren, die aus der Kombination eines dem Prüfling exakt angepassten Formteils und z.B. mehreren Meßuhren bestehen. Diese Konstellation ist nicht selten, im Automobilbau z.B. kommen die Prüfung von Kurbelwellen, Ventildeckeln oder auch Stoßfängern jeweils an mehreren Punkten quasi-gleichzeitig in Betracht, teilweise auch direkt in Kombination mit Richtmaßnahmen. Auch diese Gesamteinheiten werden als Lehren bezeichnet. Der auch unter dem Namen „Schieblehre“ (süddeutsch) oder „Schublehre“ (österr.) bekannte Messschieber, der mittels einer Feststellschraube ein bestimmtes Maß verkörpert und deshalb auch als Lehre bezeichnet werden muss, nimmt eine Zwitterstellung ein. Er ist sowohl als Messgerät wie auch als Lehre geeignet und auch gedacht, zumindest sofern er eine Feststellschraube oder -klemmung aufweist. Diese Bezeichnungen, die regional historisch gewachsen sind, betonen zwar nur eine von zwei Verwendungsarten, was aber die Bezeichnung „Messschieber“ ebenso tut. Daher haben alle diese Bezeichnungen ihre Berechtigung.
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Lehre (Technik)

Lehre (Technik)

Eine Lehre ist in der Technik ein Gerät, das für vorher festgelegte Maße und Formen ein Bezugsnormal darstellt. Die Lehre verkörpert dabei die physischen Maße und Formen (Maßverkörperung). Lehren kommen in der Messtechnik, Produktion und Montage zum Einsatz. In der Messtechnik und im Maschinen- und Anlagenbau sind sie meist aus gehärtetem Lehrenstahl, während die Messflächen oft aus Hartmetall und in der Regel feingeschliffen oder geläppt sind. Die Toleranzen hängen von den zu Grunde liegenden Normen ab oder werden, soweit es keine entsprechende Norm gibt oder sich nicht anwenden lässt, nach konstruktiven Gesichtspunkten festgelegt.

Lehren wurden geschaffen, um das einfache Überprüfen von Vorgabemaßen zu ermöglichen. Ihre Anwendung birgt im Gegensatz zu Messverfahren kaum Fehlerquellen und liefert eine eindeutige Aussage (Gut oder Ausschuss). Auch eine mehrstufige Aussage (zwei Zehntel überschritten, drei Zehntel noch nicht erreicht) ist möglich.

Lehren können auch zum Abnehmen und Übertragen von Vorgabemaßen verwendet werden, entweder anhand eines Musters, eines aus einer 1:1-Darstellung abgenommenen Maßes, eines von einer Meßeinrichtung abgelesenen und abgenommenen Maßes oder eines direkt eingestellten Maßes. Für alle genannten Fälle geeignet ist der als Schieblehre gebrauchte Meßschieber, teilweise geeignet ist z.B. der feststellbare Zirkel mit Reißnadel oder Mine.

Mit Lehren kann nicht, wie oft vermutet, gemessen werden, denn das Prüfen mit einer einfachen Lehre ergibt keinen Zahlenwert. Es kann nur der Sollzustand (Lehre) mit dem Istzustand des Prüflings verglichen werden. Es gibt aber auch komplexere Lehren, die aus der Kombination eines dem Prüfling exakt angepassten Formteils und z.B. mehreren Meßuhren bestehen. Diese Konstellation ist nicht selten, im Automobilbau z.B. kommen die Prüfung von Kurbelwellen, Ventildeckeln oder auch Stoßfängern jeweils an mehreren Punkten quasi-gleichzeitig in Betracht, teilweise auch direkt in Kombination mit Richtmaßnahmen. Auch diese Gesamteinheiten werden als Lehren bezeichnet.

Der auch unter dem Namen „Schieblehre“ (süddeutsch) oder „Schublehre“ (österr.) bekannte Messschieber, der mittels einer Feststellschraube ein bestimmtes Maß verkörpert und deshalb auch als Lehre bezeichnet werden muss, nimmt eine Zwitterstellung ein. Er ist sowohl als Messgerät wie auch als Lehre geeignet und auch gedacht, zumindest sofern er eine Feststellschraube oder -klemmung aufweist. Diese Bezeichnungen, die regional historisch gewachsen sind, betonen zwar nur eine von zwei Verwendungsarten, was aber die Bezeichnung „Messschieber“ ebenso tut. Daher haben alle diese Bezeichnungen ihre Berechtigung.

Prüftechnik

Produktion

  • Bohrlehren legen die geometrische Position der Bohrung auf einem Werkstück fest
  • Putzlehren sind Holz- oder Metallleisten, die, an der Wand befestigt, ebene waagerechte bzw. senkrechte Putzflächen ermöglichen
  • Lehrgerüste legen die geometrische Form eines Bauwerkes z. B. Brücke oder Bogen fest
 Wiktionary: Lehre – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Lehren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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Maschinenbau

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