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Boeing-Vertol CH-47 Chinook | ||
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Ein Chinook der Royal Air Force | ||
Typ: | Mittelschwerer Transporthubschrauber | |
Entwurfsland: | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | |
Hersteller: | ||
Erstflug: | 21. September 1961 | |
Indienststellung: | 1966 | |
Produktionszeit: | Seit 1962 in Serienproduktion | |
Stückzahl: | mehr als 1200[1] |
Die Boeing CH-47 Chinook ist ein zweimotoriger Transporthubschrauber (englisch für cargo helicopter, CH) mit Tandem-Rotoranordnung. Die gegenläufigen Rotoren machen einen vertikalen Rotor am Heck unnötig, so dass die gesamte Triebwerksleistung zum Erzeugen von Auftrieb und Vortrieb genutzt werden kann. Zu den hauptsächlich geflogenen Einsätzen gehört der Transport von Truppen, Fahrzeugen, Geschützen und Material. Der Chinook wurde an 16 Staaten weltweit verkauft, die größten Arsenale besitzen das US-Heer und die japanischen Luftselbstverteidigungsstreitkräfte[2]. Weitere Kunden waren unter anderem Großbritannien, Ägypten, Australien, Griechenland, Kanada, Italien und Thailand.
Der Hubschrauber geht auf die CH-46 Sea Knight zurück und erinnert mit seinem typischen Aussehen an die „fliegende Banane“ Piasecki H-21. Die CH-46 war zwar nicht der erste Hubschrauber dieser Art, jedoch der bis dahin erfolgreichste. Der von der Firma Vertol Aircraft Corporation als Model 107 entwickelte Hubschrauber gewann im September 1958 eine Ausschreibung der US Army, ging jedoch nur für die US Marine Corps in Serie, da die Army sich in der Zwischenzeit für ein größeres Muster interessierte. Es folgte 1959 der Bedarf des US-Heeres nach einem der CH-46 ähnlichen, aber größeren Modell für einen taktischen Transporthubschrauber. Daraufhin wurde die CH-47 (Model 114) entwickelt.
Die ACH-47A war ursprünglich als Armed/Armored CH-47A (oder A/ACH-47A) bekannt. Bei der US Army, bei der sie im Dienst stand, wurde sie als ACH-47A bezeichnet: US Army – Attack Cargo Helicopter. Eine inoffizielle Bezeichnung war „Guns A Go-Go“. Vier CH-47A-Hubschrauber wurden Ende 1965 von Boeing Vertol in solche Kampfhubschrauber umgewandelt. Drei wurden dem 53rd Aviation Detachment in Südvietnam unterstellt, wo sie erprobt wurden, während der vierte in den Vereinigten Staaten für Waffentests verblieb. 1966 wurde das 53rd Aviation Detachment in 1st Aviation Detachment (Provisional) umbenannt und dem 228th Assault Support Helicopter Battalion des 1st Cavalry Division (Airmobile) unterstellt. 1968 war nur noch eine der vier ACH-47A einsatzfähig und logistische und ökonomische Überlegungen sprachen gegen die Modifizierung weiterer CH-47A in ACH-47A. Die Maschinen wurden nach und nach in die Vereinigten Staaten zurückgeholt, egal in welchem Zustand. Es ist bekannt, dass sich 1970 noch ein „Guns A Go-Go“ in Vietnam befand: die „Easy Money“ stand dort weitgehend abgewrackt in Phu Loi[3].
Die ACH-47A war unter anderem mit fünf 7,62-mm-Maschinengewehren M60D oder fünf Maschinengewehren M2HB im Kaliber .50 bewaffnet. Zwei 20-mm-Granatwerfer M24A1, zwei 19-fach-2,75″-Raketenwerfer XM159B/XM159C oder alternativ zwei 7,62-mm-Maschinengewehre M18/M18A1 an Außenstationen und ein 40-mm-Granatwerfer M75 des XM5/M5-Waffensystems (bekannter als Bewaffnung von Bell UH-1-Helikoptern) vervollständigten das Arsenal dieser Waffenplattform.
Die „Easy Money“ wurde restauriert und ist heute im Redstone Arsenal in Huntsville, Alabama zu sehen.
Die Boeing Vertol Modell 114 (Boeing hatte inzwischen Vertol übernommen), damals als YHC-1B/YCH-47A bezeichnet (siehe Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge der US Army von 1956 bis 1962), absolvierte mit dem Piloten Leonard La Vassar ihren ersten Schwebeflug am 21. September 1961 in Ridley Park bei Philadelphia. Im August 1962 folgte die erste Lieferung der noch als HC-1B bezeichneten Maschinen an die Army, die sie nach einem umfangreichen Erprobungsprogramm in der 11th Air Assault Division in Fort Benning in Dienst stellten.[4] Erstmals unter Kampfbedingungen eingesetzt wurde die allwetterfähige CH-47A Chinook 1966 in Vietnam. Die CH-47A wurde entweder von Wellenturbinen des Typs Lycoming T55-L-5 mit je 1640 kW oder T55-L-7 mit je 1980 kW Leistung angetrieben, beide von AlliedSignal Engines. Die erste Version CH-47A wurde in 439 Exemplaren gebaut.
Die CH-47B wurde von zwei leistungsgesteigerten T55-L-7C-Turbinen mit je 2130 kW angetrieben. Die CH-47B besaß einen abgestumpften Pylon für den hinteren Rotor, überarbeitete Rotorblätter und einen aerodynamisch leicht optimierten Rumpf. Von dieser Ausführung wurden ab Mai 1967 108 Exemplare ausgeliefert. Die CH-47B wurde zum Standard-Truppentransporter der 1. US-Kavalleriedivision in Vietnam. Die Chinook konnte mit zwei türmontierten und einem auf der Heckrampe montierten M60D-Maschinengewehren des NATO-Kalibers 7,62 mm ausgerüstet werden. Einige CH47 wurden versuchsweise mit ungelenkten Raketen bewaffnet, andere als „Bomber“ konfiguriert, die über ihre Heckrampe Fässer mit Tränengas oder Napalm auf Bunkerkomplexe des Vietcong werfen konnten. Alle CH-47 konnten mit Seilwinde und Frachthaken ausgestattet werden. Besonders wertvoll wurden sie für die Bergung abgestürzter Flugzeuge.
Die CH-47C (Modell 234) erhielten verstärkte Getriebe, die neuen AlliedSignal-Turbinen vom Typ T55-L-11C mit je 2800 kW sowie GFK-Rotorblätter und hatten durch ihre erhöhte Tankkapazität eine größere Reichweite. Die CH-47C konnte zwischen 33 und 44 Soldaten oder 24 Tragen und zwei Sanitäter transportieren. Der Erstflug fand am 14. Oktober 1967 statt. Wie die Vorgängermodelle kam auch die CH-47C in Vietnam zum Einsatz. Es wurden 281 Maschinen (einschließlich Agusta-Lizenzbauten) für die US Army gebaut.
Die CH-47D startete am 11. Mai 1979 zu ihrem Erstflug. Sie war mit verbesserten Rotorblättern und neuen Triebwerken ausgerüstet und wurde ursprünglich von zwei T55-GA-712-Turbinen angetrieben. Die meisten Hubschrauber der D-Version besitzen jedoch inzwischen das Triebwerk T55-GA-714. Mit ihrem Drei-Haken-System kann die CH-47D bis zu 10.500 kg schwere Lasten wie Bulldozer und 40-Fuß-Container heben und mit Geschwindigkeiten von mehr als 250 km/h transportieren. Die Nutzlast ist etwa zwei Tonnen höher als bei der weitverbreiteten CH-53. Bei luftgestützten Angriffsmissionen bringt sie häufig eine 155-mm-Haubitze M198 mit 30 Schuss Munition und elf Mann Besatzung in ihr Einsatzgebiet. Wie die meisten Hubschrauber des US-Heeres ist die Chinook heute mit moderner Avionik und Elektronik ausgestattet, darunter auch das Global Positioning System. Die CH-47D war ein wichtiger Bestandteil der Operation Enduring Freedom in Afghanistan und der Operation Iraqi Freedom. Im Rahmen von Luftangriffsmissionen brachte sie große Mengen von Truppen in vorgeschobene Positionen und versorgte sie mit Feldrationen, Wasser und Munition. Besonders bewährte sie sich im gebirgigen Gelände Afghanistans, wo starke Erhebungen und Temperaturen den Einsatz von anderen Hubschraubern wie der UH-60 Blackhawk einschränkten. In Kampfsituationen werden CH-47 typischerweise von Kampfhubschraubern wie der AH-64 Apache eskortiert. Insgesamt wurden 635 Maschinen auf diesen Stand gebracht, davon etwa 100 neu gebaut. Die Bezeichnung GCH-47D erhielt ein Wartungstrainer für die US Army in Fort Eustis, als JCH-47D werden Testhubschrauber dieses Typs bezeichnet. HH-47D ist die lokale Bezeichnung von sechs in Südkorea betriebenen Maschinen.
Als CH-47SD Super D werden die Exportversionen der CH-47D für Singapur und Thailand bezeichnet. Der Erstflug dieser Variante erfolgte am 25. August 1999.
Als CH-47J werden in Japan von Kawasaki in Lizenz gebaute CH-47D bezeichnet. Die Version CH-47JA besitzt vergrößerte Tanks.
Die CH-47F (Improved Cargo Helicopter) stellt eine mit überarbeiteter Zelle, stärkeren Triebwerken und moderner Avionik ausgerüstete Variante dar. Die umfasst die Vereinfachung der Rumpfstruktur in weniger Bauteile und reduzierten Schwingungen. Eine Hauptkomponente sind die beiden auf 3630 kW gesteigerten Honeywell-T55-GA-714A-Triebwerke mit FADEC. Dies lässt die Reichweite auf 609 km steigen. Das neue Glascockpit verfügt über das CAAS-System von Rockwell Collins mit fünf gleichen Flüssigkristall-Bildschirmen, Moving Map und Datenmodem für den Link zu alliierten Luftfahrzeugen und Bodeneinheiten. Die Cockpit-Besatzung kann in dem neuen Cockpit RLV-Brillen nutzen. Weiter sind ein neues IFF und digitale Funkgeräte verbaut worden. Zur Orientierung ist ein Tiefflugradar AN/APQ-174A und ein Raytheon-AN/AAQ-16-FLIR-Turm eingebaut. Zum Selbstschutz verfügt die CH-47F über vier M-130-Täuschkörperwerfer hinter den Triebwerken. Dies in Verbindung mit AAR-54-Raketenanflugs-Warnsensoren, Northrop Grumman ALQ-162 Shadowbox und ITT ALQ-136(V)-Störgeräten sowie Raytheon-APR-39A-Radarwarnern. Der Erstflug erfolgte am 25. Juni 2001 und die ersten Maschinen wurden ab 2006 ausgeliefert. Im September 2007 wurde die modernisierte CH-47F von der US-Armee offiziell als einsatzbereit erklärt und mit der Lieferung an die ersten Einsatzverbände begonnen. Es handelt sich dabei um 202 neu gebaute und um 262 umgerüstete CH-47D, insgesamt 464 Hubschrauber für die US Army. (Stand Januar 2013 sind 440 bestellt bzw. im Bestellprozess)[5]
Eine modernisierte Block-II-Version mit unter anderem neuen Rotorblättern ist in Entwicklung.[6]
Die Koninklijke Luchtmacht hat sechs Hubschrauber der als CH-47F(NL) bezeichneten Variante als Ergänzung seiner elf CH-47D bestellt. Am 8. Dezember 2010 hatte die erste CH-47F(NL) ihren Erstflug.
Mit dem anhalten Engagement in Afghanistan bestellte die kanadische Regierung für die Royal Canadian Air Force rund 15 neue Hubschrauber des Typs unter der Bezeichnung „CH-147F“ bei Boeing. Die bestehenden sechs CH47D sollen auf denselben Stand aufgerüstet werden, um insgesamt über 21 Maschinen zu verfügen. Die ersten Hubschrauber des neuen Typs sollen zwischen 2013 und 2014 ausgeliefert werden.[7]
Bei der Royal Air Force (RAF) flog die Chinook seit Anfang der 1980er-Jahre zunächst als eine Hybridversion der CH-47C und D und war bei Indienststellung die modernste Chinook-Version überhaupt, bevor etwas später die CH-47D bei der US Army in Dienst gestellt wurde. Insgesamt wurden 38 Exemplare beschafft. Eine Staffel, die 18. Staffel, gehörte zwischen 1983 und 1997 zur RAF Germany. Nach der Umrüstung auf Composite-Rotorbätter wurden sie als Chinook HC.1B bezeichnet.
Bei der RAF flog die CH-47D als Chinook HC.2 und HC.2A bei der 7., 18. und 27. Staffel. Die HC.2 wurden aus den verbliebenen HC.1 bei Boeing umgerüstet und liefen ab 1993 wieder zurück, hinzu kamen 1995 drei Neubauten. Im gleichen Jahr wurden sechs Chinook HC.2A bestellt, die gegenüber der HC.2 eine verstärkte Rumpfnase zur Einrüstung einer Betankungssonde erhielten. Die letzte HC.2 verließ die Basis RAF Odiham zur abermaligen Modernisierung 2014 (siehe unten).
Die Royal Air Force bestellte 1995 acht Chinook HC.3 für Einsätze von Special Forces, ebenfalls mit vergrößerten Tanks. Mit Gesamtkosten von 259 Millionen britischen Pfund sollten diese Hubschrauber eine günstige Alternative zur MH-47G (siehe unten) werden. Dies stellte sich allerdings als Fehlkalkulation heraus. Die Helikopter sollten 1998 in Dienst gehen, bis 2008 waren sie jedoch aufgrund technischer Probleme noch immer nur für Trainingsflüge zugelassen und wurden anschließend auf den Status der CH-47D umgerüstet, um sie überhaupt einsetzen zu können. Sie behielten aber die Bezeichnung HC.3. Zwischenzeitlich (2008) hatte die Anschaffung der Hubschrauber bereits 422 Millionen Pfund gekostet, 163 Millionen mehr als ursprünglich geplant.[8]
Alle verbliebenen Chinook HC.2 und 2A der RAF erhielten ab 2011 im Rahmen des Projekts „Julius“ ein Glascockpit und wurden nach der Umrüstung als HC.4 bzw. HC.4A bezeichnet, insgesamt wurden 38 HC.2/HC.2a zur HC.4 umgebaut.
Die Chinook HC.3 werden analog den übrigen älteren RAF-Exemplaren nach Abschluss der HC.4 Umrüstungen ebenfalls mit einem Glascockpit ausgerüstet und anschließend als HC.5 bezeichnet, der Zulauf begann im März 2017[9]. Acht umgebaute HC.3
Für die RAF orderte die letzte britische Labour-Regierung 24 Maschinen als Ersatz für die Abgabe der Merlin an die Royal Navy. Die als Chinook HC.6 bezeichnete Variante der CH-47F mit dem prinzipiell baugleichen Glascockpit der älteren Baureihen (Änderungen betreffen die Bedienelemente der neuen Systeme wie dem Auto-Hoover) sollte zwischen 2012 und 2013 ausgeliefert werden. Die Planungen der seit 2010 amtierenden Koalitionsregierung sehen jedoch vor, zwischen 2013 und 2016 zunächst nur eine erste Tranche von 14 Exemplaren inklusive zwei Ersatzmaschinen für Verluste in Afghanistan zu übernehmen, der Rest soll ggf. erst später folgen. Der Erstflug fand am 15. März 2013 statt und die Auslieferungen erfolgten zwischen dem 19. Dezember 2013 und dem 10. Dezember 2015.[10]
Die 38 Chinook HC.4 erhalten 2017/18 anstelle der analogen eine digitale Flugsteuerung und werden seither als Chinook HC.6A bezeichnet.[11]
Die HH-47 wurde am 9. November 2006 von der US Air Force als Sieger der Ausschreibung für den neuen Kampfzonenrettungshubschrauber (Combat Search and Rescue (CSAR-X)) vorgestellt. Der Auftrag umfasst vier Testmodelle sowie 141 Serienmaschinen, die ab 2012 in den Dienst genommen werden sollen. Das Gesamtprogramm hat einen Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar.
Eine bei AgustaWestland in Italien produzierte Variante der CH-47F-Chinook. Ihr Erstflug fand am 24. Juni 2013 statt[12] und die erste Auslieferung am 2. Oktober 2014.[13] Die Heeresflieger werden 16 ICH-47F erhalten.
Die Variante MH-47 (Präfix M für Multi-Mission) wird für Operationen der US-amerikanischen Special Forces verwendet und kann im Flug betankt werden. Weiterhin verfügt sie über Hochgeschwindigkeits-Seilwinden und andere Verbesserungen. Anfangs wurden elf MH-47D für Spezialeinsätze gebaut, späterer Stand der Technik war die MH-47E, deren Erstflug am 1. Juni 1990 stattfand und von der 25 plus ein Prototyp gebaut wurden.
Das Modell MH-47G Block 1 ist die letzte Version des Multi-Missionshubschraubers auf Basis der CH-47F. Sie absolvierte ihren Erstflug am 15. März 2004 und hatte am 6. Mai 2004 ihren Rollout. 70 Exemplare insgesamt, davon 62 Umrüstungen (35 umgebaute CH-47D, neun MH-47D und 18 MH-47E) sowie acht Neubauten
Es gibt Überlegungen, die umgerüsteten Exemplare durch Neubauten eines Block-2-Standards zu ersetzen.[14]
Bei dem Modell 347 handelte es sich um eine stark modifizierte CH-47A, die man als „Chinook mit Flügeln“ bezeichnen könnte. Sie besaß um 90° in die Senkrechte schwenkbare Flügel (schwenkbar um die Querachse des Hubschraubers: So dass hochgeschwenkt die Unterseite der Tragflächen nach vorne und die Oberseite der Tragfläche nach hinten zeigt) mit einer Fläche von 31,58 m² und Lycoming-T55-L-11-Triebwerke. Außerdem war der Rumpf um 2,79 m verlängert und der hintere Rumpfpylon um 76 cm erhöht. Das Fahrwerk war einziehbar. Es konnten 44 Soldaten statt 33 bei einem maximalen Abfluggewicht von 24.040 kg und einer Geschwindigkeit von 315 km/h (196 mph) transportiert werden. Es wurde nur ein Exemplar gebaut, dessen Erstflug am 27. Mai 1970 in Eddystone (Pennsylvania) stattfand.[15]
Die CH-47 war lange Zeit der wichtigste Transporthubschrauber der US-Armee und wurde auf allen Kriegsschauplätzen mit US-Beteiligung eingesetzt, so im Vietnamkrieg, in Nahost, im zweiten Golfkrieg in Kuwait, im Afghanistan-Einsatz ab 2001 und im Irakkrieg ab 2003. Er wird seit dem Ende der 1970er-Jahre von dem mittelschweren Sikorsky UH-60 Black Hawk ergänzt.
Ein schwerer Unfall einer CH-47C ereignete sich am 11. September 1982[16] in Mannheim, als anlässlich der Internationalen Mannheimer Luftschiffertage eine Maschine der US Army mit 46 Menschen an Bord zu einer Fallschirmspringer-Vorführung gestartet war. Wegen einer Verstopfung von Öldüsen kam es zur Lagerschädigung der Synchronisationswelle, diese lief daraufhin exzentrisch und schlug gegen die Rumpfinnenwände. Die Folge war eine zunehmende Desynchronisation der beiden Rotoren mit anschließender Kollision der Rotorblätter und dem Abtrennen des hinteren Rotors samt anderer Leistungsübertragungskomponenten vom Rumpf. Der Hubschrauber stürzte auf die Autobahn A 656 und ging sofort in Flammen auf. Alle 46 Insassen kamen ums Leben. Autofahrer kamen nicht zu Schaden, da sie noch rechtzeitig bremsen konnten. →Hubschrauberabsturz in Mannheim 1982
Ein Chinook vom Typ 234LR stürzte am 6. November 1986[17] auf dem Rückflug von einer Ölplattform nach Sumburgh in die Nordsee. Im Rahmen einer Modernisierung war ein nicht ausreichend getestetes Getriebe eingebaut worden. Durch das Versagen des Getriebes liefen die Rotoren asynchron und kollidierten miteinander. Bei dem Absturz starben 43 der 44 Passagiere und 2 der 3 Besatzungsmitglieder; 2 Personen konnten schwer verletzt gerettet werden.
Am 2. Juni 1994 stürzte eine Chinook vom Typ HC.2 der Royal Air Force (RAF) im Rahmen eines Truppentransportes über der schottischen Halbinsel Mull of Kintyre ab, bei dem vier Besatzungsmitglieder und 25 Passagiere starben.[18] Im ersten Bericht der RAF wurde die alleinige Absturzursache den Piloten zugeschrieben. Im Rahmen weiterer Untersuchungen zeigte die Umrüstung der digitalen Triebwerksregelung FADEC – insbesondere die Software – erhebliche Mängel. Eine durch das Unterhaus[19] in Auftrag gegebene Untersuchung, die nach zahlreichen Problemstellen bereits nach 18 % des Codereviews abgebrochen wurde, zog eine komplette Revision des Codes nach sich. Als mögliche Ursache für den Absturz kann ein Fehler der Steuerungskontrolle oder der Triebwerksregelung nicht ausgeschlossen werden. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren nur wenige Chinook dieses Typs mit Flugschreibern ausgerüstet. Der Mangel an solchen Daten erschwert eine eindeutige Zuordnung der Absturzursache.
Am 2. November 2003 wurde eine US-amerikanische CH-47 „Chinook“ bei Falludscha von zwei irakischen Strela-2 (SA-7 Grail) getroffen. Der Hubschrauber stürzte ab und 15 US-Soldaten starben. Im Juni 2005 wurde im Rahmen der Operation Red Wings ein MH-47-Chinook-Hubschrauber der Night Stalkers mit acht SEALs und acht Night Stalkers an Bord von einer Granate aus einer RPG-7 getroffen und stürzte ab. Alle 16 Soldaten an Bord kamen ums Leben. Im Frühjahr 2007 kam es im Irak erneut zu Abschüssen von CH-47, nachdem irakische Kämpfer offenbar neuere schultergestützte Flugabwehrraketen erhalten hatten, wobei Beobachter den Typ Strela-3 (SA-14 Gremlin) oder verwandte Modelle vermuten. Am 31. Mai 2007 wurde auch in Afghanistan eine CH-47 von einer solchen Rakete der Taliban getroffen und stürzte ab, was sieben Soldaten (fünf US-Amerikaner, ein Brite, ein Kanadier) das Leben kostete. Am 18. August 2008 stürzte eine Maschine dieses Typs im Südirak (westlich Basra) ab, dabei kamen sieben US-amerikanische Soldaten ums Leben.
Infolge mehrerer Verluste durch MANPADS wurden eine kleine Zahl CH-47 mit dem Advanced Threat Infrared Counter Measures-System (ATIRCM) ausgerüstet. Im Frühjahr 2010 demonstrierte es als erstes System die erfolgreiche Abwehr von infrarotgelenkten Flugabwehrraketen mittels Lasertechnologie in einem realen Gefecht.[20] Hierbei handelte es sich um einen geplanten Hinterhalt, bei dem gleich mehrere Lenkwaffen in kurzer Folge auf den Hubschrauber abgefeuert wurden.
In der Nacht vom 5. auf den 6. August 2011 wurde eine CH-47 von afghanischen Taliban während eines nächtlichen Gefechts in der Provinz Wardak mit einer Panzerfaust-Granate abgeschossen. 30 US-Soldaten einer Spezialeinheit, ein afghanischer Dolmetscher und sieben afghanische Soldaten kamen hierbei ums Leben.[21]
Kenngröße | Daten der CH-47A Chinook |
Daten der CH-47D Chinook |
Daten der CH-47F Super Chinook |
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Typ | Mittelschwerer Transporthubschrauber | ||
Gesamtlänge | 29,90 m | 30,10 m | 30,10 m |
Rumpflänge | 15,54 m | 15,54 m | 15,84 m |
Rotordurchmesser | 17,98 m | 18,29 m | 18,29 m |
Höhe | 5,70 m | 5,77 m | 5,77 m |
Leermasse | 7.770–8.145 kg | 10.185 kg | 11.550 kg |
max. Startmasse | 14.970 kg | 22.680 kg | 22.688 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 298 km/h | 315 km/h | 302 km/h |
Marschgeschwindigkeit | 265 km/h (max.) | 220 km/h | 291 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 2895 m | 5640 m | 6090 m |
Schwebehöhe | unbekannt |
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Steigrate | 8,1 m/s | 7,7 m/s | 9,38 m/s |
Einsatzradius | 185 km | 741 km | ca. 370 km |
Überführungsreichweite | 1600 km | 2060 km | unbekannt |
Zuladung | unbekannt | bis zu 12.700 kg | bis zu 10.886 kg |
Triebwerk | zwei Lycoming-T55-L-5- oder -L-7-Wellenturbinen | zwei Lycoming-T55-GA-712-Wellenturbinen | zwei AlliedSignal-T55-714A-Wellenturbinen |
max. Leistung | 2 × 1640 oder 1975 kW | 2 × 2796 kW | 2 × 3529 kW |
Die Transportvarianten beschränken sich auf defensive Rohrwaffen in herausgenommenen Türen, Fenstern und der offenen Heckrampe.
Intern (auf schwenkbaren Drehkugellafetten montiert)
An den seitlichen Laststationen konnte die ACH-47A verschiedene Rohrwaffen oder Behälter mitführen.
Intern (auf schwenkbaren Drehkugellafetten montiert)
Festinstallierte Bewaffnung im beweglichen Kinndrehturm
Extern an zwei Stummelflügeln
Die folgende Auflistung militärischer Nutzer enthält im Wesentlichen Staaten, bei denen die CH-47 2012 (und später) im aktiven Truppendienst steht, sie enthält auch nur die ab diesem Jahr geflogenen (bzw. bestellten) Baureihen.
Chinooks werden auch in geringer Anzahl zivil genutzt.
Die Umrüstung von der Baureihe C auf das D-Modell erfolgte 1988 und 2011 trafen die ersten F-Modelle in Mittelfranken ein.
Im übrigen Europa waren oder sind Chinooks in RAF Odiham, Soesterberg bzw. Gilze-Rijen, Colmenar Viejo, Viterbo und Megara stationiert.
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