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Notre-Dame de Paris ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter Notre-Dame de Paris (Begriffsklärung) aufgeführt. |
Die katholische Kirche Notre-Dame de Paris („Unsere Liebe Frau von Paris“) ist die Kathedrale des Erzbistums Paris. Die Unserer Lieben Frau, also der Gottesmutter Maria geweihte Kirche wurde in den Jahren von 1163 bis 1345 errichtet und ist somit eines der frühesten gotischen Kirchengebäude Frankreichs. Ihr Name lautet auf Französisch Cathédrale Notre-Dame de Paris, oft einfach nur Notre-Dame. Ihre charakteristische Silhouette erhebt sich im historischen Zentrum von Paris auf der Ostspitze der Seine-Insel Île de la Cité im 4. Pariser Arrondissement.
Die beiden Türme sind 69 Meter hoch, der Dachreiter 96 Meter. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch; es bietet bis zu 10.000 Personen Platz.
Der Bau der heutigen Kathedrale begann zu der Zeit des Übergangs von der Romanik zur Gotik und erstreckte sich über annähernd 200 Jahre. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass in weitgehend noch romanischem Stil mit dem Chor begonnen wurde, mit dem Fortschreiten des Baus nach Westen zunehmend technische Möglichkeiten und Stilmittel der Gotik eingesetzt wurden, nach achteinhalb Jahrzehnten das Bauwerk so gut wie fertig war und das nächste Jahrhundert mit gotischer Umgestaltung, Erweiterung und Ausstattung älterer Bauteile verging.
Die Kathedrale ersetzt einen Vorgängerbau, der unter der Herrschaft des fränkischen Königs Childebert I. (König von 511 bis 558) in den Jahren um 540/550 entstanden und als Cathédrale St. Etienne (Stefansdom) bekannt war. Damit ist ihr Standort – nach denen des Panthéons und einer von Gregor von Tours erwähnten Begräbniskapelle bei der damaligen Nekropole Saint-Marcel – einer der ältesten unter den bekannten christlichen Gebetsstätten innerhalb der heutigen Pariser Stadtgrenzen.
Der Bau des Chores und seiner zwei Umgänge wurde 1163 unter Bischof Maurice de Sully und Ludwig VII. begonnen. Nach Fertigstellung wurde der Chor 1182 geweiht.
In der zweiten Bauphase wurde bis 1190 das mittlere Drittel des Kirchenschiffs gesetzt, bestehend aus der Vierung mit Querschiff, den drei davor liegenden Jochen des Hauptschiffs und jeweils zwei Jochen der beiden nördlichen und der beiden südlichen Seitenschiffe. Das Schiff hatte zunächst keinen Abschluss nach Westen.
In der dritten Bauphase von 1190 bis 1225 wurden die unteren Geschosse der Westfassade und das vordere Drittel des Kirchenschiffs errichtet, bestehend aus dem vordersten Joch des Hauptschiffs mit den unteren Geschossen der Türme vor den Seitenschiffen und dem zweiten Joch des Hauptschiffs mit den ersten beiden Jochen aller vier Seitenschiffe. Die ersten 18 Jahre davon vergingen mit dem Setzen der Fundamente. Ab 1208 wurde das Erdgeschoss der Westfassade mit den drei großen Portalen hochgemauert und ausgeschmückt. Ab 1218 wurden die ersten beiden Joche des Kirchenschiffs hochgezogen, die zur Standsicherheit der Fassade gebraucht wurden. 1220 bis 1225 entstand dann das Rosengeschoss der Turmfront mit der westlichen Fensterrose. Damit war das Kirchenschiff in ganzer Länge gebaut.
Während der vierten Bauphase von 1225 bis 1250 wurden die Turmgeschosse errichtet. Aus dieser Zeit sind Änderungen des Bauplans und erste Umbauten dokumentiert. Ab etwa 1230 wurden die Schrägdächer der Seitenschiffe durch flache Terrassen ersetzt, was größere Fenster der Obergaden des Hauptschiffs ermöglichte. An die Seitenschiffe wurden zwischen den Strebepfeilern Kapellen angebaut. Nach der Fertigstellung des Südturms 1240 wurde noch im selben Jahr beschlossen, den Türmen keine Spitzen aufzusetzen. Mit dem Abschluss des Nordturms 1250 war die Kathedrale faktisch fertiggestellt und funktionstüchtig.
Inzwischen nahm man Anstoß daran, dass früh gebaute Teile wie die Fassaden des Querschiffs noch in romanischem Stil errichtet worden waren und zu der modernen gotischen Westfassade kontrastierten. Darum wurde das Querschiff teilweise wieder abgebrochen und durch Jean de Chelles ab 1250 nach Norden und anschließend nach Süden verlängert. Er schuf noch die neue, gotische Nordfassade des Querhauses.
Dessen neue Südfassade schuf sein Nachfolger, der auch an der Errichtung der Sainte-Chapelle beteiligte Pierre de Montreuil. Dann begann er, die romanischen Strebepfeiler des Chors durch gotische zu ersetzen.
Der nächste Baumeister, Pierre de Chelles, errichtete den Lettner und begann 1296, den doppelten Chorumgang mit einem Kranz von Kapellen zu versehen.
Jean Ravy war Baumeister von 1318 bis 1344. Er vollendete die letzten Seitenkapellen des Chorumgangs und baute die elegantesten Strebepfeiler des Chores. Im Innenraum begann er mit der Gestaltung der Chorschranken.
Sein Neffe Jean le Bouteiller leitete die Arbeiten von 1344 bis 1363.
Dessen Nachfolger Raymond du Temple brachte die Bauarbeiten zum Abschluss. Er vollendete vor allem die Chorschranken.
Im Zeitalter der Aufklärung wurden im Jahr 1728 die Buntglasfenster durch weiße Glasfenster ersetzt und die Wände weiß übertüncht. In den folgenden Jahrzehnten wurde ein Großteil der Figuren an den Türmen entfernt.
1793 stürmten die Verfechter der Revolution das Gotteshaus und zerstörten die Inneneinrichtung, deren metallene Gegenstände im Hôtel des Monnaies eingeschmolzen wurden. Im Gegensatz zu zahlreichen französischen Klöstern wurde die Kirche nicht abgerissen, aber entweiht und zum Tempel des höchsten Wesens, der Vernunft, erklärt. Später diente sie als Weindepot.
Nach der Unterzeichnung des Konkordates von 1801 gestattete Napoléon I. im Jahr 1802 die erneute liturgische Nutzung der Kathedrale, bevor er sich zwei Jahre später hier zum Kaiser krönte. Am 27. Februar 1805 wurde die Kirche durch Papst Pius VII. zur ersten französischen Basilica minor erhoben. Doch auch das konnte den durch die Revolution begonnenen Verfall nicht aufhalten. Zudem verwüsteten während der Julirevolution von 1830 Aufständische den an die Kirche angrenzenden erzbischöflichen Palast und die Schatzkammer.
Erst Victor Hugos 1831 erschienener Roman Der Glöckner von Notre-Dame rückte die Schönheit des Gebäudes wieder ins Blickfeld und trug zu der 1844 getroffenen Entscheidung für eine umfassende Restaurierungskampagne unter der Leitung von Eugène Viollet-le-Duc bei, die erst zwanzig Jahre später zum Abschluss kam. Unter anderem wurden die beschädigten oder fehlenden Skulpturen ersetzt und ein neuer Dachreiter errichtet, der nun 90 m in die Höhe ragt. Im Jahr 1858 wurden im Zuge der Restaurierung der erzbischöflichen Grabkammer weitere Gräber freigelegt.
Vor einigen Jahren wurden Westfassade und Türme erneut restauriert, so dass sie heute wieder hell erstrahlen.
Die Errichtung der Westfassade begann 45 Jahre nach der Weihe des Chores und in völlig anderem Stil als die Fassaden des Querschiffes, das infolgedessen weitere 40 Jahre später grundlegend modernisiert wurde. Vollendet wurde sie um 1250, also ungefähr zu der Zeit, als die Gotik in Deutschland einsetzte.
Die Vollendung der Fassade der Basilika von Saint-Denis 1137 liegt zu diesem Zeitpunkt bereits 60 Jahre zurück und die der Kathedrale von Laon 1190 immerhin schon zehn Jahre. Aber Paris greift die Strömungen nicht auf, sondern bietet wieder das traditionelle kastenförmige Aussehen mit den betonten waagerechten Elementen, allerdings in einem sehr ausgewogenen und genau berechneten Verhältnis.
Die Proportionen der Fassade beruhen auf mehreren Ineinanderverschränkungen von Quadraten. Damit wird ein Rechteck ungefähr im Seitenverhältnis 2:3 aufgebaut. Hier wurde das Ideal des heiligen Augustinus verwirklicht: eine Architektur, deren Proportionen auf musikalischen Konsonanzen beruhten, die ihrerseits die harmonische Ordnung des Universums widerspiegeln.
Das Mittelportal ist im Vergleich zu den Seitenportalen nur geringfügig hervorgehoben. So ist Notre-Dame rückschrittlich und erinnert fast an die normannische Fassade der Klosterkirche Saint-Étienne in Caen von 1060, also 140 Jahre zuvor.
Andererseits wurde in Paris eine entscheidende Neuerung der Fassadengestaltung eingeführt, nämlich die Königsgalerie über der Portalzone als Sinnbild der Vereinigung von Kirche und Monarchie. Die 28 Figuren stellen die Könige von Juda dar. Schon im 13. Jahrhundert hielt das Volk sie für die Könige Frankreichs. Diese Reihung von überlebensgroßen Königsstatuen wurde in einigen der bedeutendsten Kathedralen nach Paris übernommen, so in Reims und Amiens. Die Königsfiguren der Pariser Kathedrale sind jedoch allesamt neuzeitliche Interpretationen. Ihre Originale – die ja für das Volk gemeinhin den Herrschaftsanspruch der französischen Könige darstellten – wurden wie viele Kunstwerke in Notre-Dame während der Französischen Revolution zerstört. Zwei der Königsfiguren weisen die Gesichtszüge von Eugène Viollet-le-Duc und Jean-Baptiste Lassus auf, welche die Kathedrale im 19. Jahrhundert restauriert haben.
Notre-Dame verfügt über bedeutende Figurenportale sowohl an der Westfassade als auch an den Querhäusern. Die drei Portale der Westfassade sind im 19. Jahrhundert stark restauriert worden und bestehen nur noch zum geringen Teil aus originaler Substanz. Als man im Zuge der Französischen Revolution Notre-Dame in einen Tempel der Vernunft umweihte, wurden die meisten Darstellungen zerstört oder schwer beschädigt. Da das ursprüngliche Programm und Aussehen jedoch bekannt waren, haben sich die Restauratoren weitgehend an den mittelalterlichen Zustand gehalten. Das südliche der drei Westportale, das Portail de la Vierge, ist das älteste. Es entstand etwa um 1200 und ist der Jungfrau Maria geweiht. Im Tympanon, dem Giebelfeld über dem Portal, ist die sogenannte Marienkrönung dargestellt. Der Türsturz darunter zeigt die von Christus erweckte Maria, die, in Anwesenheit der 12 Apostel, von zwei Engeln aus ihrem Sarg gehoben wird. Der unterste Teil ist mit Prophetendarstellungen verziert. Das zentrale Westportal, das Portal des Jüngsten Gerichts, ist etwas später als das Portal de la Vierge entstanden. Portalgestaltungen zum Jüngsten Gericht waren in der mittelalterlichen Gotik weit verbreitet und sind auch bei anderen bedeutenden Kathedralen zu finden. Zuoberst im Tympanon ist Christus als Weltenrichter dargestellt. Direkt unter Christus ist ein Engel mit einer Waagschale zu sehen, der die Seelen der Verstorbenen aufwiegt. Unmittelbar neben ihm steht ein Teufel, der mit dem Engel darum streitet, welche Toten in die Hölle (rechts vom Teufel) und welche in den Himmel (links vom Engel) eintreten. Das Portail de Sainte Anne ist das jüngste der drei Westportale (etwa um 1230) besitzt jedoch die ältesten Elemente, da der Architekt ein Tympanon sowie einen Türsturz des 12. Jahrhunderts verwendete. Wie das Portail de la Vierge steht es im Zeichen der Jungfrau Maria, die in der Mitte des Tympanons thront und das segnende Jesuskind auf ihrem Schoß hält.
Eine für die Geschichte der gotischen Architektur ganz entscheidende Erfindung hat man lange den Baumeistern von Notre-Dame, Pierre de Montreuil und Jean de Chelles, zugeschrieben: das Strebewerk von 1180/1200. Es ist bis jetzt nicht gesichert, an welchem Bauwerk das offene Strebewerk zum ersten Mal angewendet worden ist. Nachträgliche Vergrößerungen der Fensterzonen, Bauschäden oder Restaurierungen haben den ursprünglichen Zustand vieler früherer Strebewerke verunklärt. Hier in Paris waren anfangs die Streben noch unter den Emporendächern eingebaut.
Zwischen 1160 und 1180 entstanden die ersten über den Seitenschiffdächern hinaufsteigende Strebebögen und das möglicherweise nicht hier bei der Notre-Dame, sondern einige hundert Meter weiter bei St. Germain-des-Prés.[1] Das Strebesystem hier der Notre-Dame ist demnach später vergrößert und erhöht worden. Genaue Daten liegen hier allerdings wie gesagt nicht vor.
Möglicherweise sind die Pariser Strebebögen erst nach denen von Bourges und Chartres – nach 1200 – entstanden, denn Notre-Dame de Paris hatte anfangs keine Gewölbe, sondern eine Holzdecke, weshalb es die Probleme mit dem Seitenschub kaum gab. Der erste Architekt der Pariser Kathedrale wusste noch nicht, wie er ein so hohes Gewölbe abstützen konnte und ließ das Problem für spätere Generationen offen. Erst der zweite Architekt konnte auf den Erfahrungen an anderer Stelle aufbauen, zog das Gewölbe ein und stützte es außen mit dem offenen Strebewerk ab. Wegen des vergleichsweise früheren Baubeginns der gesamten Kathedrale 1163 hat man lange geglaubt, das Strebewerk sei überhaupt hier erfunden worden.
Bis dahin hatte man in der Architektur noch versucht, den Gewölbeschub über dicke Mauern oder über Kapellen, Seitenschiffe und Emporen abzuleiten. Es gab zwar einige Vorformen des gotischen Strebewerkes, z. B. an der Hagia Sophia in Konstantinopel im 6. Jahrhundert[2] oder bei Umgangschören ab etwa 1160 in der Normandie und Île-de-France.[3] Aber hier in Paris entstand jetzt um 1160/80 eine ganz neue Idee, nämlich für den Gewölbeschub neben der eigentlichen Kirche eine gesonderte Konstruktion zu errichten, und nur diese wird gotisches Strebewerk genannt.
Mit der Erfindung des Strebewerkes als äußerer Abstützung des Gewölbeschubes ist eine ganz neue Dimension in den gotischen Kathedralbau gekommen. Jetzt erst war es möglich, mit der Kombination von Kreuzrippengewölbe, Spitzbogen und Strebewerk die lastenden Kräfte der Kirche, also vor allem das Gewicht des Gewölbes und den Seitenschub zu lenken, zu konzentrieren und nach außen zu verlagern. Das äußere Stützsystem war von innen kaum zu ahnen. Jetzt konnte man das gotische Prinzip der Wandauflösung, die Verwandlung der Mauer in eine lichtdurchschienene, entkörperlichte Glasschicht erst richtig durchführen, da die Mauer von einem Großteil ihrer stützenden Funktion entlastet wurde. Im Innern der Kathedrale herrschte jetzt jene vielzitierte „aufwärtsstrebende Körperlosigkeit“.[4]
Damit konnte man jetzt auch in ganz andere Höhen hinein bauen, weil das Problem des Gewölbeschubes von der Konstruktion des Innenraumes weitgehend unabhängig wurde. Paris erreichte auch mit einer Gewölbehöhe im Mittelschiff von 32,5 Meter eine bis dahin für unmöglich gehaltene Höhe. Sens, Noyon und Laon bewegten sich zwischen 22 und 24 Metern. Notre-Dame war also zehn Meter höher. Die Gewölbehöhe in den gotischen Kathedralen Frankreichs wird sich noch bis zum absoluten Höchstwert von 48 Metern in Beauvais steigern.
Auf ein Motiv am oberen Rand dieser Fassade soll besonders eingegangen werden, auf die berühmten Grotesken der „Galerie des Chimères“, die von der oberen Balustrade auf die Stadt hinabblicken (siehe auch Drolerie).
Victor Hugo (1802–1885) schrieb 1831 den historischen Roman Notre-Dame de Paris, dessen Kernhandlung unter dem deutschen Titel Der Glöckner von Notre-Dame und den zahlreichen davon abgeleiteten Filmen bekannt geworden ist. Der unglückliche, verkrüppelte Held Quasimodo beobachtet das Treiben auf der Straße von oben.
Die originalen Wasserspeier wurden im 18. Jahrhundert entfernt, als einige durch die Witterungseinflüsse zu zerbröckeln begannen und 60 Meter tief auf das Pflaster stürzten. Die Figuren sind heute Kopien, bzw. Neuschöpfungen aus dem 19. Jahrhundert und durch den Roman von Victor Hugo beeinflusst. Man merkt das aus der Nähe deutlich an dem Betoncharakter des Materials.
Solche grotesken Phantasiefiguren an den Außenseiten der Kirchen hatten seit alters her apotropäische Bedeutung, sie sollten also bösen Zauber abwehren. Die Monstren aller Art sind eine Besonderheit der romanischen Kunst. Im 13. Jahrhundert geht ihre Darstellung an bevorzugten Plätzen wie den Portalen merklich zurück, vermutlich durch den starken Einfluss der Zisterziensermönche. So wurden die seltsamen Fabelwesen in gotischer Zeit nur noch an den Regenwasserspeiern angebracht.
Notre-Dame ist die letzte große frühgotische Kathedrale Frankreichs und zugleich die letzte und größte Emporenkirche. Der fünfschiffige Innenraum misst in der Länge knapp 130 Meter und bietet Platz für etwa 9000 Menschen. Das Mittelschiff erreicht 32,5 Meter Höhe. Der Blick nach Osten in den Chor zeigt aber nicht das Originalbild des 12. Jahrhunderts, denn als der Original-Chor 1182 vollendet wurde, gab es noch kein Maßwerk. Auch der Innenraum hat zwischen erster und endgültiger Fertigstellung durchgreifende Änderungen erfahren. Er hatte anfangs nicht einmal ein Gewölbe.
Das Hauptschiff hatte ursprünglich einen viergeschossigen Wandaufriss mit Triforium wie bei den Kathedralen von Noyon und Laon. Da der Innenraum mit erst in großer Höhe beginnenden Lichtgaden aber zu dunkel war, änderte man dies ab 1220 zu einem dreigeschossigen Wandaufbau mit einem Maßwerkgeschoss im Obergaden nach dem Vorbild von Reims.
An einer Stelle – rund um die Vierung herum – machte Viollet-le-Duc im 19. Jahrhundert die Veränderung wieder rückgängig, um wenigstens hier den ursprünglichen Zustand zu dokumentieren. Was an der heutigen Gebäudegestalt wie ein Stilbruch erscheint, erklärt sich also aus den zu jener Zeit einsetzenden denkmalpflegerischen Absichten, die es in den Jahrhunderten zuvor nicht gab.
In Beibehaltung romanischer Formen haben die das Hauptschiff begrenzenden Säulen einen runden Querschnitt und enden unter den Bögen der Seitenschiffe in Kapitellen. In gotischer Formensprache führen jedoch darauf aufsitzenden Diensten bis in die Gewölbe des Hauptschiffs.
Mittelschiff und Querschiff sind mit 32 Metern wesentlich höher als die Seitenschiffe, und mit über 12 Metern etwa doppelt so breit. Um einerseits jedem Joch einen annähernd quadratisches Seitenverhältnis zu geben, andererseits alle Dienste bis zum Scheitelpunkt zu führen, entspricht in Längsrichtung jeweils ein Hauptschiffsjoch zwei Seitenschiffsjochen, stützt sich auf sechs Säulen und hat sechs Felder. Ebenso sind die inneren, die Seitenschiffe von den Chorumgängen trennenden Joche der Querschiffe gestaltet und die vorderen beiden Hauptschiffsjoche des Chors. Das letzte Hauptschiffsjoch des Chores mit der polygonalen Apsis hat acht Felder. Das Gewölbe der Vierung hat natürlich nur vier Felder, ebenso die äußeren Joche der Querschiffe, die stark vom quadratischen Grundriss abweichen und erst in der Erweiterungsphase gebaut wurden.
In den Säulenreihen, die innere und äußere Seitenschiffe voneinander trennen, ist jede zweite Säule stärker gotisch gestaltet, hier ist fast der gesamt Schaft von Diensten umstanden.
Der Grundriss zeigt die ungewöhnliche Form des Chores von Notre-Dame. Chorumgang und Kapellenkranz setzen eigentlich die Seitenschiffe des Langhauses lediglich fort und umkreisen den Chor mit mathematischer Genauigkeit. 1330 kamen die Chor-Kapellen hinzu, so dass die Kathedrale wie siebenschiffig wirkte und das in der Mitte liegende Querhaus kaum noch hervortrat.
Um das Querhaus über die Flucht der Kapellenwände hinausragen zu lassen, war bereits 1267 die alte Querhaus-Fassade abgebrochen und dieser Bauteil an beiden Seiten um ein Joch verlängert und mit einer neuen Fassade versehen worden, die jetzt so kunstvoll und aufwändig gestaltet war, dass sie nicht mehr drohte, in dem übrigen Bau unterzugehen. Die neuen, riesigen Fenster sind feinstes Maßwerk. Sie gehören zum Besten und Schönsten, was es auf dem Gebiet gibt.
Die Stilstufe der Maßwerkfenster wird in der Kunstgeschichte als „rayonnant“ bezeichnet, also strahlenförmig. Von 1270 bis 1380 herrschte der Maßwerk-Stil in Frankreich vor (Hochgotik). Die Querhaus-Fassade von Notre-Dame in Paris ist zugleich eine der ersten und bedeutendsten dieser Stilstufe.
Den Bau von Kirchen mit dem Altarraum bzw. Chor zu beginnen und den zu weihen, also seiner Funktion zu übergeben, lange bevor die übrigen Teile fertiggestellt waren, das war das übliche Vorgehen zu einer Zeit, als Gottesdienst vorrangig als Dienst der Priester an Gott aufgefasst wurde. Mehr als eine Kirche aus dem Mittelalter besteht bis heute nur aus dem, was einst der Chor sein sollte. Dass aber mit der Modernisierung älterer Teile begonnen wurde, kaum dass der ursprüngliche Plan einigermaßen vollständig ausgeführt war, ist wohl selten so deutlich wie bei der Kathedrale Notre-Dame von Paris.
Der gotische Baustil entwickelte sich im Umfeld des französischen Königshofes. Daraus ist jedoch keine Verwunderung abzuleiten, dass nicht die Kathedrale der Hauptstadt die erste große gotische Kirche war, sondern die Abteikirche Saint-Denis. Paris war noch nicht die überragende Metropole des Landes. Die Abteikirche hatte als Grablege der Könige eine Spitzenstellung unter den Gotteshäusern des Königreiches. Frankreich wurde noch nicht absolutistisch regiert wie unter Ludwig XIV. Bauherren der großen Kirchen waren abgesehen von königlichen Stiftern hohe Amtsträger der Kirche. Von deren Ambitionen hing nicht unwesentlich ab, wann und wo architektonische Neuerungen eingeführt wurden. Zu diesen mächtigen Kirchenmännern gehörten Suger von Saint-Denis, Abt 1122–1151, und Maurice de Sully, Bischof von Paris 1160–1196.
Von dem mehrmals – zuletzt von Viollet-le-Duc – erneuerten ehemaligen Hochaltar im Chor ist einzig die Mensa erhalten, über der sich eine marmorne Pietà von Nicolas Coustou erhebt. Sie ist von zwei Marmorskulpturen flankiert: links Ludwig XIV. von Coysevox, rechts Ludwig XIII. von Guillaume Coustou, beide in kniender Haltung.
Den heutigen Volksaltar aus Bronze, der im Bereich der Vierung steht, gestaltete Jean Touret (1916–2004) im Jahr 1989[5] im Auftrag des Erzbischofes von Paris, Kardinal Jean-Marie Lustiger. An der Stirnseite sind die vier Evangelisten des Neuen Testaments (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) zu sehen, an den beiden kurzen Seiten die vier großen Propheten des Alten Testaments (Ezechiel, Jeremia, Jesaja und Daniel).
Die Chorschranke trennt den Chorbereich von den benachbarten Seitenschiffen. Die Skulpturen wurden zwischen 1300 und 1350 von Pierre de Chelles, Jean Ravy und Jean Le Bouteiller geschaffen und zeigen im südlichen Seitenschiff neun Szenen mit Erscheinungen des Auferstandenen, während im nördlichen Seitenschiff das Leben Jesu von der Kindheit bis zum Tod dargestellt ist.
In einem Anbau kann ein Teil des Kirchenschatzes besichtigt werden. Neben historischen Kelchen und Gewändern finden sich hier alte Kruzifixe in prächtigen Schränken. Bedeutend sind die beiden in der napoleonischen Zeit entworfenen Behältnisse für die Dornenkrone und einen Kreuznagel. Die Reliquien waren ursprünglich in der eigens errichteten Sainte-Chapelle untergebracht und befinden sich heute unter Verschluss in der Kathedrale.
Die Geschichte der (Orgel-)Musik in Notre-Dame reicht wohl in das ausgehende 11. bzw. beginnende 12. Jahrhundert zurück. Früheste konkrete Nachweise für die Existenz einer Orgel datieren auf das Jahr 1357. Es handelte sich dabei um ein Blockwerk, welches als Schwalbennest-Orgel im Hauptschiff hing und mutmaßlich Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut worden war.
Die heutige Hauptorgel geht in Teilen zurück auf eine Blockwerk-Orgel, die in den Jahren 1400 bis 1403 von dem Orgelbauer Friedrich Schambantz auf der Westempore erbaut worden war. Diese Blockwerk-Orgel blieb über 330 Jahre hinweg in ihrer Substanz nahezu unverändert erhalten, wurde aber im Laufe der Zeit durch etliche Zubauten erweitert. Ab Beginn des 17. Jahrhunderts kamen sukzessive drei Manualwerke hinzu. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts hatte das Instrument – neben dem gotischen Blockwerk – 37 Register auf insgesamt vier Manualen und Pedal.
1731 wurde die Orgel, mit Ausnahme des Gehäuses des Rückpositivs, abgetragen und der bis heute erhaltene Orgelprospekt errichtet. 1731–1733 baute der Orgelbauer Francois Thierry in das neue Gehäuse ein neues Orgelwerk. Es handelte sich dabei um ein klassisch-französisches Werk mit 45 Registern auf 5 Manualen und Pedal. In dem neuen Instrument wurde Pfeifenmaterial der Vorgängerorgel wiederverwendet. 1784 wurde das Instrument von dem Orgelbauer François-Henri Clicquot überarbeitet, wobei u.a. das Rückpositiv in einem neuen Gehäuse aufgestellt wurde. In der Zeit von 1833 bis 1838 wurde die bis dahin weithin original erhaltene Orgel durch den Orgelbauer Louis-Paul Dallery umgebaut. Neben Veränderungen der Disposition wurde das Instrument auf vier Manualwerke reduziert und mit einem Schwellwerk ausgestattet.
Zur Zeit von Eugène Viollet-le-Duc erhielt Aristide Cavaillé-Coll 1862 den Auftrag zum Umbau und zur Erweiterung des Instruments, die in den Jahren 1863–1867 durchgeführt wurden. Das neue Orgelwerk, das 1868 eingeweiht wurde, hatte nun 86 Register auf 5 Manualen und Pedal, und war insbesondere mit einer großen Zungenbatterie ausgestattet. Es entsprach nun dem zeitgenössischen romantischen orgelsymphonischen Ideal.
In den 1902 bis 1904 wurden im Recit von Cavaillé-Colls Nachfolger Charles Mutin einige neue Stimmen eingefügt.
Im Zuge einer umfassenden Instandsetzung ab 1959 wurde die Orgel von den Orgelbauern Jean Hermann und Robert Boisseau bis 1972 stilistisch umgestaltet. Die bis dato rein mechanischen Trakturen wurden elektrifiziert, in den Jahren darauf wurde eine weitere Zungenbatterie eingebaut und wurden einige Grundstimmen verändert. Ergebnis war eine Universalorgel mit 107 Registern auf fünf Manualen, Pedal.
Ab 1990 wurde die Orgel durch die Orgelbaufirmen Boisseau, Giroud und Emeriau umfassend restauriert. Hierbei wurde bewusst auf eine historisierende Rekonstruktion des ursprünglichen Cavaillé-Coll-Instruments verzichtet. Stattdessen war man bemüht, den gewachsenen Zustand zu konservieren und durch eine behutsame Intonation ein harmonisches Klangbild zu schaffen. Auf diesem nach wie vor symphonischen Instrument können romantische Werke des 19. und 20. Jahrhunderts außerordentlich überzeugend interpretiert werden. Das Werk erhielt einen neuen Spieltisch, für den Teile des vormaligen wiederverwendet wurden. Die Orgel wurde mit einem Computer ausgestattet, der weit über eine reine Setzeranlage hinausgeht. Eine Besonderheit stellt die Sprachsteuerung für blinde Organisten und die Computersteuerung dar, mit deren Hilfe live eingespielte Konzerte mittels einer MIDI-Schnittstelle bearbeitet und erneut abgespielt werden können, und auch partiturmäßig ausgebracht werden können.[6]
Die Hauptorgel von Notre-Dame hat heute 121 Register, davon 110 klingende Register und 11 Transmissionen (Chamaden und Cornet), verteilt auf fünf Manuale und ein geteiltes Pedal.[7][8]
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In der Nähe des Querschiffes steht die Chororgel. Die erste Chororgel wurde 1839 von dem Orgelbauer Daublaine-Callinet (Rouffach, Elsass) mit 10 Registern erbaut. Sie erwies sich als zu klein und wurde 1842 nach Tarn verkauft, wo sie bis heute in Gebrauch ist. 1841 wurde von dem Orgelbauer Daublaine-Callinet ein zweites Chorinstrument errichtet, das 1857 im Zuge einer Restaurierung der Kathedrale entfernt wurde. 1863 wurde von dem Orgelbauer Merklin ein romantisches Instrument in einem gotischen Orgelgehäuse errichtet. Es hatte 17 Register auf zwei Manualen und Pedal. 1890 wurde die Merklin-Orgel mit elektro-pneumatischen Trakturen ausgestattet. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Instrument mehrfach restauriert und verändert; 1928 etwa erhielt es eine elektrische Windanlage, später elektrische Trakturen.
Das heutige Orgelwerk hat Register auf 2 Manualen und Pedal. Es wurde 1969 von dem Orgelbauer Robert Boisseau in dem vorhandenen Orgelgehäuse von 1863 erbaut. Das Instrument hat mechanische Spieltrakturen und elektrische Registertrakturen.[9] Ihr Titularorganist ist seit 1988 Yves Castagnet, der seit 2004 von Johann Vexo unterstützt wird.
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Aufgrund der intensiven Aktivitäten gab bzw. gibt es gegenwärtig nicht einen, sondern drei Titularorganisten. Die Instrumente der Notre-Dame bespielten beziehungsweise bespielen einige der besten Organisten der Welt. Die ordentlichen Organisten der Kathedrale waren bis 1985:[10]
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Derzeitige Titularorganisten sind seit 1985:
Die Geschichte der Kirchenglocken von Notre-Dame reicht zurück in das 12. Jahrhundert. Unmittelbar vor Beginn der Französischen Revolution (Stand 1769) hatte die Kathedrale insgesamt 20 Glocken: 8 Glocken im Nordturm, 2 große Glocken (Bourdons) im Südturm, 7 Glocken im Dachreiter, und 3 weitere Glocken am Querschiff, die als Uhrenglocken dienten. 1791 und 1792 fiel ein Großteil der Glocken der beiden Türme der Revolution zum Opfer, insbesondere der zweite Bourdon „Marie“. 1856 wurde der Nordturm mit vier neuen Glocken bestückt.[11]
Im Südturm hängt die 13 Tonnen schwer geschätzte Glocke Emmanuel, die als die wohlklingendste Glocke Frankreichs gerühmt wird. Der sog. „Grand Bourdon“ wurde im Jahre 1685 von den drei lothringischen Wandergießern Chapelle, Gillot et Moreau neu gegossen, und hat als einzige Glocke die Wirren der Zeit, insbesondere der Französischen Revolution, unbeschadet überstanden. Diese tontiefste Glocke des Geläuts von Notre Dame erklingt nur zu den höchsten Festtagen, wie Ostern[12], Weihnachten und Pfingsten sowie zum Tod des Papstes und zu besonderen Anlässen.
Bis zum Jahr 2012 bestand das Geläut von Notre Dame aus 5 Glocken. Ergänzt wurde der Grand Bourdon durch vier Glocken aus dem Jahre 1856, die von der Fonderie Guillaume-Besson gegossen worden waren. Diese 4 Glocken waren für das Läuten zu den Messen an Sonn- und Werktagen, zum Angelusläuten um 8, 12 und 19 Uhr und für den Uhrschlag bestimmt; auf Denise David schlugen die vollen Stunden.
Nr. |
Name |
Gussjahr |
Gießer, Gussort |
Masse (kg) |
Schlagton (HT-1/16) |
Turm | |
2 | Angélique Françoise | 1856 | Fonderie Guillaume-Besson, Angers | 1.765 | cis1 | Nord | |
3 | Antoinette Charlotte | 1.158 | dis1 | ||||
4 | Hyacinte Jeanne | 813 | eis1 | ||||
5 | Denise David | 670 | fis1 |
Nachdem im Oktober 2011 bekannt wurde, dass das Geläut von Notre-Dame im Zuge der Restaurierung bis zum Jahre 2013 auf insgesamt 10 Glocken erweitert werden sollte, um das Gesamtgeläut der Bedeutung der Kathedrale und den liturgischen Notwendigkeiten anzupassen,[13] wurden die vier historischen Nordturm-Glocken am 20. Februar 2012 aus dem Nordturm ausgebaut.[14] Als Grund dafür wurde die schlechtere Qualität des verwendeten Metalls der Glocken von 1856, deren schlechtere akustische Qualität und die mangelnde klangliche Abstimmung der historischen Glocken aufeinander angeführt.
Ursprünglich war geplant, die vier historischen Glocken einzuschmelzen.[15] Die zuständige (obere) Denkmalbehörde hatte dem zugestimmt.[13] Aufgrund von landesweitem Protest in der Bevölkerung wurden die Glocken am 8. November 2012 durch gerichtlichen Beschluss vorerst beschlagnahmt.[16] Seit dem 18. Februar 2014 sind sie innerhalb der Umzäunung im Außenbereich des Chors zur Rue de Cloître hin aufgestellt.[17]
Seit 2013 hängt in den beiden Westtürmen von Notre-Dame ein 10-stimmiges Geläut, das in Anlehnung an den Zustand vor Beginn der Revolution disponiert wurde.[18] Klangliches Fundament ist der Grand Bourdon Emmanuel im Südturm.
Um den Grand Bourdon zu entlasten, wurde im Südturm ein weiterer Bourdon aufgehängt. Dieser sogenannte Petit bourdon wurde von der Glockengießerei Eijsbouts (Asten, Niederlande) gegossen. Er trägt den Namen Marie, zu Ehren der Jungfrau und Gottesmutter Maria, die zugleich Patronin der Kathedrale Notre-Dame und des Erzbistums Paris ist. Der Name erinnert zugleich an den Namen des ersten petit bourdon aus dem Jahre 1378, der im Jahre 1792 unterging.
Im Nordturm wurden insgesamt acht neue Glocken aufgehängt, die allesamt von der Glockengießerei Cornille-Havard (Villedieu-les-Poêles, Département Manche) gegossen wurden.[19] Die Namen der neuen Glocken sind mit Blick auf bedeutende Heilige beziehungsweise Personen der Bistumsgeschichte ausgewählt worden. Im August und September 2012 wurden die Glocken Marcel und Étienne sowie Denis, Maurice und Jean-Marie gegossen.
Die Glocken wurden am 2. Februar 2013 vom Pariser Erzbischof André Vingt-Trois geweiht. Sie läuteten zum ersten Mal am Vorabend des Palmsonntags, dem 23. März 2013 um 17:00 Uhr.[20][21][22]
Nr. |
Name |
Gussjahr |
Gießer, Gussort |
Masse (kg) |
Ø (mm) |
Schlagton |
Anmerkungen |
Turm | |
1 | Emmanuel | 1685 | Lothringische Wandergießer, Paris | ≈13.000 | 2.620 | fis0 | Sog. Grand Bourdon; Zweitname ist Marie-Thérèse, da Maria Theresia von Österreich die Patenschaft über die Glocke übernahm. | Süd | |
2 | Marie | 2012 | Royal Eijsbouts, Asten | 6.023 | 2.065 | gis0 | Sog. Petit Bourdon, zu Ehren der Jungfrau Maria; Name des ersten „Petit Bourdon“ von 1378, untergegangen im Jahre 1792 | ||
3 | Gabriel | Cornille-Havard, Villedieu-les-Poêles | 4.162 | 1.828 | ais0 | Zu Ehren des Erzengels Gabriel; bereits im 15. Jahrhundert trug die größte Glocke im Nordturm diesen Namen | Nord | ||
4 | Anne-Geneviève | 3.477 | 1.725 | h0 | Zu Ehren der Hl. Anna, Mutter der Jungfrau Maria, und der Hl. Geneviève, Patronin der Stadt Paris | ||||
5 | Denis | 2.502 | 1.536 | cis1 | Zu Ehren des Hl. Dionysius von Paris, um 250, erster Bischof von Paris, Patron des Bistums | ||||
6 | Marcel | 1.925 | 1.393 | dis1 | Zu Ehren des Hl. Marcellus von Paris, neunter Bischof von Paris (Ende des 4. Jahrhunderts) | ||||
7 | Étienne | 1.494 | 1.267 | eis1 | Zu Ehren des Hl. Stephanus (erster Märtyrer). Zugleich Name der Vorgängerbasilika von Notre-Dame, errichtet ab dem Jahr 690 | ||||
8 | Benoît-Joseph | 1.309 | 1.207 | fis1 | Zu Ehren des zwischenzeitlich emeritierten Papstes Benedikt XVI. (frz.: Benoît) – Joseph Ratzinger. | ||||
9 | Maurice | 1.011 | 1.097 | gis1 | Zur Erinnerung an Maurice de Sully, 72. Bischof von Paris (1160–1196), in dessen Amtszeit mit dem Bau der Kathedrale begonnen wurde | ||||
10 | Jean-Marie | 782 | 997 | ais1 | Zur Erinnerung an Kardinal Jean-Marie Lustiger, den 139. Erzbischof von Paris (1981–2005) |
Musikgeschichtlich bedeutsam ist die Notre-Dame-Schule, die von etwa 1160 bis 1250 betrieben wurde. Ihr Name leitet sich von der Pariser Kathedralkirche her, an der die beiden Hauptvertreter der Kompositionsschule, Léonin und Pérotin, als Magister tätig waren.
Die Geschichte Notre-Dames spiegelt die Geschichte Frankreichs wider.
In der Kathedrale wurden beigesetzt:
Am 3. September 2006 wurde der Domvorplatz Parvis de Notre-Dame aufgrund des großen historischen Beitrages von Papst Johannes Paul II. feierlich in Parvis de Notre-Dame – place Jean Paul II umbenannt. Das hatte der Pariser Oberbürgermeister Bertrand Delanoë im April 2006 trotz heftiger Proteste oppositioneller politischer Gruppen, z. B. Les Verts, die auf die Wahrung des Prinzips der Laizität des Staates hinwiesen, im Stadtparlament durchgesetzt.
Frankreichs kilomètre zéro (Kilometer Null), der Referenzpunkt für die Entfernungsangaben z. B. der nach Paris führenden Autobahnen, liegt auf dem Platz vor der Kathedrale.
Zum Vergleich zur Kathedrale wird in Paris oft die Pfarrkirche Saint-Eustache (1532–1640) herangezogen, die am Ende der Gotik, im Übergang zur Renaissance ebenfalls auf einem Vorgängerbau entstand. Dies gilt neben ihrer besonderen Gestalt und Größe insbesondere für ihre Hauptorgel.
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