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Cobalt(II)-chlorid (23041 views - Material Database)

Cobalt(II)-chlorid ist eine chemische Verbindung von Cobalt und Chlor. Es ist ein im wasserfreien Zustand blaues, als Hexahydrat rosafarbenes Salz.
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Cobalt(II)-chlorid

Cobalt(II)-chlorid

CoCl2 ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Nicht zu verwechseln mit COCl2, Phosgen.
Kristallstruktur
__ Co2+     __ Cl
Allgemeines
Name Cobalt(II)-chlorid
Andere Namen

Cobaltdichlorid

Verhältnisformel CoCl2
CAS-Nummer 7646-79-9 (wasserfrei)
7791-13-1 (Hexahydrat)
PubChem 24288
Kurzbeschreibung

blauer kristalliner Feststoff (wasserfrei), als Hexahydrat rot-violetter Feststoff [1]

Eigenschaften
Molare Masse 129,84 g·mol−1 (wasserfrei)
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,356 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

735 °C [1]

Siedepunkt

1049 °C [1]

Löslichkeit
  • leicht löslich in Wasser (529 g·l−1 bei 20 °C)[1]
  • löslich in Methanol, Ethanol, Aceton, Pyridin und Diethylether[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP)[3], ggf. erweitert[1]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 350i​‐​360F​‐​302​‐​317​‐​334​‐​341​‐​410
P: 201​‐​273​‐​280​‐​302+352​‐​304+340​‐​342+311 [1]
Zulassungs­verfahren nach REACH

besonders besorgnis­erregend[4]: krebs­erzeugend, fortpflanzungs­gefährdend (CMR)

MAK

nicht festgelegt, da krebserregend[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cobalt(II)-chlorid ist eine chemische Verbindung von Cobalt und Chlor. Es ist ein im wasserfreien Zustand blaues, als Hexahydrat rosafarbenes Salz.

Gewinnung und Darstellung

Cobalt(II)-chlorid lässt sich aus den Elementen oder durch Erhitzen des Hexahydrates in Gegenwart von Thionylchlorid oder Phosgen oder im Chlorwasserstoffstrom gewinnen.[2]

Letzteres kann wiederum durch Reaktion von Cobalt(II)-hydroxid oder Cobalt(II)-carbonat mit Salzsäure gewonnen werden.

Ebenfalls möglich ist die Darstellung aus Cobalt(II)-acetat-Tetrahydrat und Acetylchlorid.[2]

Eigenschaften

Wasserfreies Cobalt(II)-chlorid ist sehr hygroskopisch und nimmt leicht Wasser auf. Dabei ändert es sehr charakteristisch seine Farbe von blau nach rosa. Der entgegengesetzte Farbwechsel von rosa auf blau ist ebenfalls möglich, indem man das Hexahydrat auf Temperaturen oberhalb 35 °C erhitzt.[5]

Es sublimiert in Chlorwasserstoff-Atmosphäre bei 500 °C zu lockeren Kristallflittern. Seine Kristallstruktur ist trigonal und entspricht der von Cadmium(II)-chlorid mit der Raumgruppe R3m (Nr. 166)Vorlage:Raumgruppe/166 (a = 354,4 pm, c = 1743 pm).[2]

Verwendung

Wegen des typischen Farbwechsels diente es als Feuchtigkeits-Indikator in Trockenmitteln wie etwa Kieselgel. Mit Hilfe von Cobalt(II)-chlorid lässt sich Wasser auch in anderen Lösungen nachweisen.

Auch wird es als so genannte Geheimtinte benutzt, da es als Hexahydrat in wässriger Lösung auf dem Papier kaum sichtbar ist, wenn es aber erhitzt wird (z. B. über einer Kerze), tritt tiefblaue Schrift hervor. Des Weiteren kann es als Zusatz zum Elektrolyten (Schwefelsäure) von Bleiakkumulatoren genutzt werden, um die Batterielebensdauer und Leistung zu erhöhen.

Sicherheitshinweise

Cobalt(II)-chlorid gilt als krebserzeugend sowie fruchtschädigend und ist möglicherweise erbgutverändernd. Der Stoff wurde am 28. Oktober 2008 in die Kandidatenliste der besonders besorgniserregenden Stoffe aufgenommen. Der Eintrag wurde am 20. Juni 2011 um die fortpflanzungsgefährdenden Eigenschaften ergänzt.[6]

Cobalt(II)-chlorid ist außerdem (wie alle wasserlöslichen Verbindungen und das Metall) ein Kontaktallergen.[7]

Cobalt(II)-chlorid fördert die Produktion von Erythrozyten. Es besteht daher Sorge, dass Cobalt(II)-chlorid im Sport als Dopingsubstanz missbraucht wird.[8]

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Cobalt(II)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Januar 2017 (JavaScript erforderlich).
  2. a b c d Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band III. Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1660.
  3. Eintrag zu Cobalt dichloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Eintrag zu CAS-Nr. 7646-79-9 in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 16. Juli 2014.
  5. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1685.
  6. REACH-CLP Helpdesk der Bundesbehörden, Abgerufen am 1. Februar 2012
  7. Zug KA, Warshaw EM, Fowler JF Jr, Maibach HI, Belsito DL, Pratt MD, Sasseville D, Storrs FJ, Taylor JS, Mathias CG, Deleo VA, Rietschel RL, Marks J. Patch-test results of the North American Contact Dermatitis Group 2005–2006. In: Dermatitis. 2009;20(3):149-60.
  8. Wolfgang Jelkmann: The disparate roles of cobalt in erythropoiesis, and doping relevance. In: Open Journal of Hematology. 2012, 3-6 (Abstract).


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