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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Zebra (Begriffsklärung) aufgeführt. |
Als Zebra werden die drei Arten Grevyzebra (Equus grevyi), Bergzebra (Equus zebra) und Steppenzebra (Equus quagga) aus der Gattung der Pferde (Equus) bezeichnet. Untersuchungen von aDNA legen nahe, dass Zebras kein natürliches Taxon bilden. So sind Bergzebras eher mit dem afrikanischen Wildesel verwandt und Grevyzebras der Gruppe des Kiang und asiatischen Esels zugehörig. Demzufolge ist das charakteristische Streifenmuster entweder mehrmals konvergent entstanden (es ist auch bei anderen Wildpferden in Ansätzen zu sehen und bei einigen Zebraformen, wie dem Quagga, nur zum Teil vorhanden[1]) oder von einem gemeinsamen Vorfahren vererbt und bei den verwandten anderen Wildeseln wieder verloren gegangen.
Ausgestorbene Formen, wie Equus simplicidens oder das Kap-Zebra, werden mitunter auch als Zebras bezeichnet. Letztere Form hat sich als südliche Unterart des Steppenzebras herausgestellt.[1]
Als Portugiesische Seefahrer Ende des 15. Jahrhunderts erstmals Zebras bei ihren Entdeckungsfahrten in Afrika sahen, fühlten sie sich an die iberischen Wildpferde erinnert, die sie in Portugal Zebros nannten, und die ebenfalls schwarze Streifen zeigten. Fortan nannten sie diese Pferde Zebras.[2]
Zebras erreichen eine Kopfrumpflänge von 210 bis 300 Zentimetern, der Schwanz wird 40 bis 60 Zentimeter lang und die Schulterhöhe beträgt 110 bis 160 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 180 und 450 Kilogramm. Das Grevyzebra ist das größte Zebra und die größte wildlebende Pferdeart. Sie sind durch ihre typische Streifenzeichnung charakterisiert, unterscheiden sich aber deutlich in ihrem Äußeren.
Für die evolutionäre Entwicklung der Streifen gibt es mehrere Erklärungsversuche. Zum einen wurde unter anderen von Charles Darwin und Alfred Russel Wallace vermutet, sie könnten im hohen Gras oder bei heißer, flimmernder Luft als Tarnung wirken. Es ist auch denkbar, dass durch die Streifenzeichnung die Umrisse der einzelnen Tiere nicht mehr so gut erkennbar sind. Da Zebras in Herden leben, könnte es dadurch für Räuber erschwert werden, sich ein einzelnes Beutetier herauszusuchen. Diese Deutung wurde jedoch weitgehend widerlegt, denn in einer Entfernung, in der das Streifenmuster optisch erkennbar wäre, hätten Raubtiere die Beute bereits gewittert und gehört. Eine optisch verminderte Erkennbarkeit der Konturen gäbe es nicht.[3] So meinte Tim Caro: „Wir haben keinerlei Hinweise dafür gefunden, dass die Streifen irgendeinen Tarneffekt gegenüber Raubtieren vermitteln ... Wir halten deshalb die Hypothese, die schon von Charles Darwin und Alfred Russel Wallace angeführt wurde, für falsch“.[4][3]
Einer weiteren Theorie zufolge bildeten sich die Streifen zur Tarnung vor Tsetsefliegen und Bremsen.[5][3] Diese Insekten, die die gefährliche Schlafkrankheit übertragen, könnten mit ihren Facettenaugen die Tiere nicht mehr wahrnehmen. Experimentell wurde gezeigt, dass gestreifte Flächen von Bremsen gemieden werden.[6][7] Der Zoologe und Evolutionsbiologe Josef H. Reichholf widmet dieser Frage zwei Kapitel und argumentiert für die Tsetsefliege.[8] Die der Schlafkrankheit entsprechende Trypanosomen-Infektion entspricht bei Pferden (zu denen Zebras gehören) der tödlichen Nagana-Seuche, und dies stellt den evolutionären Selektionsvorteil dar.
Wieder andere Vermutungen besagen, die Streifen dienten der Thermoregulation oder der Identifizierung der einzelnen Tiere untereinander und so dem Gruppenzusammenhalt. Es ist auch eine Kombination mehrerer Gründe denkbar.
Die entwicklungsbiologische Entstehung der Streifen ist bisher nicht vollständig geklärt. Von verwandten Tieren weiß man, dass die Melanozyten – Pigmentzellen, die das Fell dunkel färben – während der Embryonalentwicklung von der am Rücken liegenden Neuralleiste aus in Richtung Bauch wandern. Unklar ist, ob die Melanozyten nicht in die weißen Bereiche des Zebras wandern, ob sie in diesen Bereichen abgetötet werden oder ob dort einfach nur die Pigmentproduktion gehemmt ist. Wie die streifenförmige Regulation auf genetischer Ebene bewerkstelligt wird, ist bisher ebenfalls unbekannt.[9] Der je Lebensraum unterschiedlich starke Kontrast zwischen hellen und dunklen Streifen korreliert am stärksten mit der Temperatur der Umgebung; welcher physiologische Mechanismus dafür verantwortlich ist, dass in besonders heißer Umgebung der Kontrast besonders ausgeprägt ist, ist ungeklärt.[10]
Auffallend ist auch die unterschiedliche Streifenzahl der drei Zebraarten: Während das Grevyzebra etwa 80 Streifen hat, hat das Bergzebra nur etwa 45 und das Steppenzebra sogar nur etwa 30. Nach einer Hypothese von Jonathan Bard sind die Streifen zum Zeitpunkt ihrer Entwicklung bei allen Arten etwa 0,4 Millimeter (etwa 20 Zellen) breit. Allerdings findet diese Entwicklung nach Bard bei den drei Arten zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der Entwicklung statt, und zwar beim Grevyzebra erst später, nach etwa 35 Tagen, sodass der Embryo dort größer ist und mehr Streifen Platz haben. Beim Bergzebra hingegen bilden sich die Streifen nach 28, beim Steppenzebra schon nach 21 Tagen, was zu einer geringeren Streifenzahl führt.[9]
Ursprünglich waren die Zebras in ganz Afrika verbreitet. In Nordafrika sind sie jedoch schon in antiker Zeit ausgerottet worden.
Am weitesten verbreitet ist heute das Steppenzebra, das vom südlichen Sudan und Äthiopien bis Südafrika vorkommt. Das Grevyzebra bewohnt ein kleines Gebiet in Ostafrika (Kenia, Uganda, Äthiopien und Somalia). Das Bergzebra bewohnt das südwestliche Afrika vom südlichen Angola bis Südafrika. Das Grevyzebra bevorzugt trockene Halbwüsten, das Bergzebra ist auch an Gebirgsregionen angepasst und kommt bis in 2000 Meter Seehöhe vor. Das Steppenzebra lebt in verschiedenen Habitaten wie Grasländern und offenen Wäldern.
Das Sozialverhalten ist unterschiedlich. Beim Grevyzebra etablieren die männlichen Tiere Paarungsterritorien, die über 10 Quadratkilometer groß sein können – eine der größten bekannten Reviergrößen aller Pflanzenfresser. Obwohl sich manchmal Tiere zu Verbänden zusammenfinden, gibt es bei diesen Arten keine dauerhaften Beziehungen zwischen erwachsenen Tieren. Beim Berg- und beim Steppenzebra begleiten die Hengste überwachend eine stutengeführte Herde. In diesem Fall kann es auch zur Bildung größerer Herden mit etablierter Rangordnung kommen.
Zebras sind wie alle Pferde Pflanzenfresser, die vorwiegend Gräser zu sich nehmen.
Innere Systematik der rezenten Vertreter der Gattung Equus nach Budiansky 1997[11]
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Die drei Zebraarten bilden zusammen mit dem Wildpferd (aus dem das Hauspferd domestiziert wurde), dem Afrikanischen Esel (von dem der Hausesel abstammt), dem Asiatischen Esel und dem Kiang die Gattung und Familie der Pferde (Equidae, Equus). Innerhalb dieser Gattung kommt es auch zu Kreuzungen: Zebroide sind Kreuzungen aus Hauspferd und Zebra, Zebrule oder auch Zesel zwischen Hausesel und Zebra. Diese Kreuzungen sind jedoch nur in den seltensten Fällen fertil.
Unter dem Begriff Zebra werden im Allgemeinen folgende drei Arten zusammengefasst, die sich ihrerseits teilweise wieder in Unterarten gliedern.
Art | Merkmale | Unterarten | Bild |
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Bergzebra (E. zebra) |
Das Bergzebra hat breitere Streifen, die an der Kruppe waagrecht verlaufen, am hinteren Teil des Rückens befindet sich eine gitterähnliche Zeichnung. |
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Grevyzebra (E. grevyi) |
Das Grevyzebra hat sehr enge Streifen, die auch im hinteren Bereich des Rumpfes weitestgehend senkrecht bleiben, der Bauch ist weiß. | keine Unterarten | |
Steppenzebra (E. quagga) |
Das Steppenzebra ist variabel gefärbt. Häufig ist die hintere Hälfte des Rumpfes eher waagrecht gestreift, die Zeichnung schließt auch den Bauch mit ein und es sind oft hellere „Schattenstreifen“ vorhanden. |
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In freier Wildbahn stellt die Wilderei, verbunden mit der Zerstörung ihres Lebensraums, die Hauptbedrohung dar. Die IUCN listet das Grevy- und das Bergzebra als stark gefährdet (endangered) und nur das Steppenzebra als nicht gefährdet. Mehrere seiner Unterarten sind allerdings ausgestorben, darunter das Quagga, das bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch häufig vorkam, aber gegen Ende dieses Jahrhunderts in freier Wildbahn nur noch selten beobachtet werden konnte, zuletzt im Jahre 1901.
Anders als Hauspferde und Hausesel wurden Zebras mit wenigen Ausnahmen nie dauerhaft domestiziert, obwohl sie mit diesen nah verwandt und sogar fortpflanzungsfähig sind (Zebroide). Dabei gab es sowohl von den afrikanischen Hirtenvölkern wie auch später von europäischen Siedlern zahlreiche Versuche, die Tiere zu zähmen, die jedoch fehlschlugen. Begründet wird dies vor allem durch das Verhalten der Zebras: Sie bleiben auch scheu und bissig und beißen die Personen, die sie führen wollen, im Extremfall so lang, bis sie tot sind. Auch in modernen Zoos kommt es daher bei den Wärtern häufiger zu Verletzungen durch Zebrabisse als durch Bisse von Tigern. Hinzu kommt, dass die Zebras besser sehen als andere Pferde und damit auch für professionelle Cowboys mit dem Lasso nicht einzufangen sind und sich vor dem heranfliegenden Seil wegducken.[12] Auch eine molekularbiologische Basis zur Erklärung der einfacheren Domestizierung von Pferden und Eseln im Vergleich zu Zebras (ebenso wie bei wildlebenden Rindern im Vergleich zu Hausrindern) wurde untersucht, wobei man zu der Hypothese kam, dass einzelne Bereiche des Genoms (als „Subgenom“) durch den Prozess der Domestizierung beeinflusst sind.[13]
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