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Diskette (25217 views - Computer)

Eine Diskette ist ein tragbarer magnetischer Datenträger, dessen Grundbestandteil eine dünne, biegsame Kunststoffscheibe aus boPET ist, die von einer quadratischen oder rechteckigen Kunststoff- oder Papphülle (die mit einem Gewebe ausgekleidet ist, welches Staubteilchen fernhält) umschlossen ist. Diese Scheibe ist mit einem magnetisierbaren Material, meistens Eisenoxid, beschichtet, dessen Speicherprinzip dem der Festplatte ähnelt. Die englische Bezeichnung „floppy disk“ oder kurz „Floppy“, was ungefähr mit „wabbelige Scheibe“ ins Deutsche zu übertragen wäre (Diskette allein also nur „Scheibe“ bzw. im verwendeten Kontext Scheibe[ndatenträger]), beruht auf der flexiblen Eigenschaft des Speichermediums im Gegensatz zur hard disk („feste Scheibe“), woraus sich der Begriff Festplattenlaufwerk (englisch Harddisk drive) entwickelt hat. Im Unterschied zu Festplatten schleift der Magnetkopf (Schreib-Lese-Kopf) bei Disketten direkt auf der beschichteten magnetisierbaren Oberfläche, was mit der Zeit zu deutlichem Abrieb führt und die dauerhafte Verwendbarkeit von Disketten stark einschränkt. Außerdem schleift auch die Magnetscheibe direkt an der umgebenden, fest im Laufwerk liegenden Hülle. Daher wird diese Hülle auf der Innenseite mit Teflon-beschichtetem (oder ähnlichem) Gewebe ausgestattet, um die Reibung zu minimieren.
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Explanation by Hotspot Model

Diskette

Diskette

Diskette
Speichermedium
Diskette

Beispiel einer Diskette
(hier: 90-mm-[3,5″]-Diskette)
Allgemeines
Typ magnetischer Datenträger
Kapazität 80 KB[1] (8″)
bis 3250 KB (3,5″ED)
Lebensdauer etwa 5 bis 30 Jahre
Größe 200 mm (8″-Diskette)
130 mm (5,25″-Diskette)
90 mm (3,5″-Diskette)
80 mm (3″-Diskette)
Ursprung
Entwickler Alan Shugart (IBM)
Vorstellung 1969
Nachfolger CD, MOD, PD, Iomega Zip, USB-Sticks

Eine Diskette ist ein tragbarer magnetischer Datenträger, dessen Grundbestandteil eine dünne, biegsame Kunststoffscheibe aus boPET ist, die von einer quadratischen oder rechteckigen Kunststoff- oder Papphülle (die mit einem Gewebe ausgekleidet ist, welches Staubteilchen fernhält) umschlossen ist. Diese Scheibe ist mit einem magnetisierbaren Material, meistens Eisenoxid, beschichtet, dessen Speicherprinzip dem der Festplatte ähnelt. Die englische Bezeichnung „floppy disk“ oder kurz „Floppy“, was ungefähr mit „wabbelige Scheibe“ ins Deutsche zu übertragen wäre (Diskette allein also nur „Scheibe“ bzw. im verwendeten Kontext Scheibe[ndatenträger]), beruht auf der flexiblen Eigenschaft des Speichermediums im Gegensatz zur hard disk („feste Scheibe“), woraus sich der Begriff Festplattenlaufwerk (englisch Harddisk drive) entwickelt hat.

Im Unterschied zu Festplatten schleift der Magnetkopf (Schreib-Lese-Kopf) bei Disketten direkt auf der beschichteten magnetisierbaren Oberfläche, was mit der Zeit zu deutlichem Abrieb führt und die dauerhafte Verwendbarkeit von Disketten stark einschränkt. Außerdem schleift auch die Magnetscheibe direkt an der umgebenden, fest im Laufwerk liegenden Hülle. Daher wird diese Hülle auf der Innenseite mit Teflon-beschichtetem (oder ähnlichem) Gewebe ausgestattet, um die Reibung zu minimieren.

Eigenschaften

Formate

Das Format (im Sinne von physischer Größe) von Disketten wird vor allem in Zoll (″) angegeben, gebräuchliche Größen waren und sind:

  • 8″ (eigentlich 200 mm) mit 180 KB[1] bei Disketten – das ursprüngliche Diskettenformat von IBM als Ersatz für unhandliche Lochkartenstapel, später mit bis zu 1 MB
  • 5,25″ (eigentlich 130 mm) mit 80 bis 1200 KB (160 KB beim ersten IBM PC)
  • 3,5″ (eigentlich 90 mm) mit 360 bis 1440 KB ≈ 1,44 MB (HD-Disketten, zuletzt Standardformat vieler Systeme), selten bis zu 3520 KB ≈ 3,4 MB (ED-Disketten mit 44 Sektoren formatiert)
  • 3″ (eigentlich 80 mm) mit 180 KB pro Seite (u. a. Schneider/Amstrad CPC und Joyce)

Darüber hinaus wurden noch andere Größen wie z. B. 3,25″ und 2" entwickelt, diese konnten sich allerdings nicht durchsetzen. Eine Ausnahme war die von Sony entwickelte Video Floppy im 2"-Format[2], die unter anderem in der analogen Urversion der Sony Mavica-Fotoapparate sowie in Still-Video-Kameras verwendet wurden:

Datendichten

Die Normen für 3,5″-Disketten sind ISO/IEC 8860-1:1987 (doppelte Dichte), ISO/IEC 9529-1:1989 (hohe Dichte, englischhigh density‘) und ISO/IEC 10994-1:1992 (extra-hohe Dichte); alle Angaben erfolgen in metrischen Einheiten. Diese Normen verdeutlichen die Messungen, die 90,0 × 94,0 × 3,3 mm ergeben. Die magnetische Scheibe im Inneren hat einen Durchmesser von genau 86,0 mm.

Es wird wie folgt unterschieden:

  • ein- und zweiseitig beschriebene Disketten
    • SS: single sided, alternative Bezeichnungen: 1S, 1
    • DS: double sided, alternative Bezeichnungen: 2S, 2
  • die Aufzeichnungsdichte, die sich aus dem verwendeten magnetischen Material ergibt
    • SD: Single Density
    • DD: Double Density, alternative Bezeichnung: 2D, seltener auch HC für hohe Kapazität (aus englisch high capacity) bei 3,5″-Disketten
    • QD: Quad Density, alternative Bezeichnung: 4D
    • HD: High Density
    • ED: Extra-hohe Dichte (aus englisch Extra-high Density)
  • hard- oder soft-sektoriert – also hart oder weich in Datenblöcke unterteilt

Bei hard-sektorierten Disketten gibt es auf der Kunststoffscheibe ein Indexloch pro Sektor, bei den wesentlich verbreiteteren soft-sektorierten nur eines überhaupt, bzw. einen asymmetrischen Antriebszugriff in der Mitte. Dieses Indexloch oder die Asymmetrie legt den Startpunkt einer Spur fest, sofern es vom Laufwerk nicht ignoriert wird (Soft-Synchronisierung: Erkennen des Spurbeginns durch Folge von Synchronisationsbits).

Meist verwendete Magnetschichtmaterialien:[3]

Zur genauen Spezifikation einer Diskette gehören noch weitere Angaben:

  • die Anzahl der Magnetspuren, die „Tracks“, (anfänglich meist 35, später typischerweise 40 oder 80)
  • die Anzahl Sektoren, also Blöcke pro Spur, (z. B. 9 oder 18)
  • die Blockgröße (früher 128, 256, 512 oder 1024 Byte, heute meistens nur noch 512 Byte; viele Controller unterstützen auch 1- und 8-KB-Sektoren[4])
  • das Aufzeichnungsverfahren (anfänglich FM, später meistens MFM; bei Apple und Commodore wurde auch das GCR-Verfahren eingesetzt)
  • die Spurdichte, meist 48, 96 oder 135 tpi (Tracks Per Inch). Commodore benutzte auf einigen Laufwerken den abweichenden Wert von 100 tpi, was diese Disketten für Fremdlaufwerke physisch unlesbar machte.

Es ist technisch möglich, je nach Spur eine verschiedene Anzahl von Sektoren unterzubringen, zumal auf den äußeren Spuren theoretisch mehr Platz ist; da jedoch dort die relative Geschwindigkeit des Kopfes auch höher ist, stieß dieses auf Schwierigkeiten. Einige Hersteller variierten daher entweder die Umdrehungsgeschwindigkeit (Apple, Victor / Sirius) oder die Datenrate (Commodore) abhängig von der Kopfposition, was zwar erlaubte, mehr auf der Diskette zu speichern, diese aber inkompatibel zu Laufwerken anderer Hersteller machte.

Ein Trick, die Zugriffsgeschwindigkeit zu erhöhen, bestand im so genannten Interleaving, wobei die Sektoren nicht numerisch aufsteigend, sondern in anderer Reihenfolge auf eine Spur aufgezeichnet wurden. Dadurch konnte zum Beispiel die technisch notwendige Nachbearbeitung eines Lesevorgangs erfolgen, und direkt danach der versetzt angeordnete logisch nächste Sektor eingelesen werden. Die ideale Interleave-Rate war oft von der verwendeten Hardware abhängig.

Ähnlich gelagert war die Idee, den logisch ersten Sektor einer Spur etwas versetzt gegenüber den benachbarten Spuren anzuordnen, so dass beim Lesen aufeinanderfolgender Spuren nach einem Spurwechsel, in dessen Verlauf sich die Diskette ja etwas weiterdreht, dieser Sektor gerade unter dem Lesekopf ankommt, so dass gleich weiter gelesen werden kann.

Disketten verfügen über einen Schreibschutz, der sich bei 3,5″-Disketten durch einen kleinen Schieber hinten rechts oben an- bzw. ausschalten lässt (offen = Schreibschutz). Bei 5,25″- und 8″-Disketten muss eine am Rand befindliche Schreibschutz-Aussparung (bei 8″ an der Front, bei 5,25″ seitlich) mit einem dunklen Aufkleber zum Schreibschutz zugeklebt werden (geschlossen = Schreibschutz). Der Schreibschutz wird im Laufwerk von einem mechanischen Schalter oder einer Lichtschranke erfasst, die den Strom zum Schreibkopf unterbrechen; es ist beabsichtigt, dass der Schreibschutz von Software nicht umgangen werden kann. Originaldisketten von kommerziell erhältlicher Software fehlte dieser Schieber bzw. diese Aussparung oft von vorneherein, sodass sie immer schreibgeschützt sind. Der fehlende Schieber der 3,5″-Disketten kann auch mit durchsichtigem Klebeband ersetzt werden, da bei diesen Disketten die Schreibschutzprüfung mechanisch erfolgt.

Datenübertragungsrate

5,25″-HD- und 8″-Disketten rotieren üblicherweise mit 360 min−1, 5,25″-DD-, 3″- und 3,5″-Disketten mit 300 min−1.

Bei SD-Disketten werden die Daten mit 125 kbit/s übertragen, bei DD-Disketten sind es 250 kbit/s, bei HD-Disketten 500 kbit/s, und bei ED-Disketten sind 1 Mbit/s möglich.

Lebensdauer

Obwohl manche Hersteller von HD-Disketten mit einer theoretischen Lebensdauer von bis zu 100 Jahren warben, ist dieser Wert nur bei der Lagerung unter spezifischen Umweltbedingungen[5] erreichbar.[6] Wenn sie entsprechend gegen Wärme, Sonne und Magnetismus abgeschirmt ist, sollten Lagerzeiten von 10 bis 30 Jahren möglich sein.[7][8] Disketten geringerer Schreibdichte sind erfahrungsgemäß bei trockener Lagerung jahrzehntelang haltbar. Zum Schutz vor Verschmutzung werden 5,25″- und 8″-Disketten üblicherweise in einer Papier- oder Kartontasche aufbewahrt, die zum Lieferumfang der Diskette gehört. Bei ständiger Benutzung werden Disketten aufgrund des mechanischen Schreib- und Lesekopfes im Diskettenlaufwerk stärker belastet. Im ungünstigsten Fall weisen Disketten bereits nach ein bis zwei Jahren Defekte auf.[6]

Bei manchen älteren Disketten kann sich die Beschichtung langsam lösen und bei Verwendung im Laufwerk dessen Schreib-/Lesekopf verunreinigen. Dies ist herstellerabhängig und bei genauer Betrachtung der Oberfläche sind derartige Veränderungen oft schon vorher sichtbar. Der Schreib-/Lesekopf kann meist mit einer Alkohollösung wieder gereinigt werden. Es gibt auch spezielle Reinigungsdisketten.

Diskettenlaufwerke

Hauptartikel: Diskettenlaufwerk

Tabellenübersicht der Diskettenformate

Ursprünglich mussten Disketten in der Regel vor ihrem ersten Gebrauch formatiert werden, die dabei verwendeten Dateisysteme unterschieden sich jedoch anfangs von Rechnersystem zu Rechnersystem.

Durch die steigende Dominanz IBM-kompatibler PCs etablierte sich ab 1981 für Disketten zunehmend das von Microsoft entwickelte und von IBM verwendete Dateisystem FAT12 als Standard und es kamen zunehmend Disketten in den Handel, die bereits ab Werk mit FAT12 vorformatiert waren. Das FAT12-Dateisystem ist bis heute unter Microsoft Windows für Disketten in Gebrauch, es sind allerdings auch andere Betriebssysteme (wie zum Beispiel Linux) seit langem in der Lage, Datenträger in diesem Format zu lesen und zu beschreiben.

Historische Liste nach Erscheinen der Diskettenformate, einschließlich des zuletzt überall vorhandenen Formates, 3,5″ HD.
Format Erscheinungsjahr Kapazität in KiB[1]
(falls nicht anders angegeben)
davon abweichende im Handel angegebene Kapazität
8″ SS (read-only) 1971 80  
8″ SS 1973 256  
8″ SS 1974 800  
8″ DS 1975 1000  
5,25″ SS 1976 110  
5,25″ DS, SD 1977 180  
5,25″ DS, DD 1978 360  
5,25″ DS, QD 1982 720  
5,25″ DS, HD 1984 1200  
3″ SD 1982 360  
3,5″ SS, DD 1983 360  
3″ DD 1984 720  
3,5″ DS, DD 1984 720  
2″ 1985 720  
3,5″ HD 1987 1440 „1.44 MB“
3,5″ ED 1991 2880 „2.88 MB“
3,5″ LS-120 1996 120375
3,5″ LS-240 1997 240750
3,5″ HiFD 1998/99 150000/200000
Abkürzungen:  SS = Single Sided; DS = Double Sided; SD = Single Density; DD = Double Density; QD = Quad Density; HD = High Density ED = Extra-high Density; LS = Laser Servo; HiFD = High capacity Floppy Disk
Die aufgelisteten Speicherkapazitäten beziehen sich auf:
  • Für 8″: Standard-IBM-Formate, wie sie von den System/370-Großrechnern und neueren Systemen verwendet werden
  • Für 5,25″ und 3,5″: Standard-PC-Formate, die angegebenen Kapazitäten sind die Gesamtgröße aller Sektoren der Diskette, einschließlich des für Bootsektor und Dateisystem verwendeten Speicherplatzes. Dabei sind alle Datenblöcke (oder Sektoren) mit einer Kapazität von 512 Byte formatiert.

Bei anderen Formaten kann die mit den gleichen Laufwerken und Disketten erreichbare Speicherkapazität variieren. So existieren für MS-DOS Programme wie HD-COPY, VGA-COPY oder 2MGUI, mit denen sich beispielsweise 3,5″-HD-Disketten mit mehr als 1,44 MB formatieren lassen (z. B. 1,722 MB). Unter Linux ist dies mit fdformat ebenfalls möglich.

Verwendbare Dateisysteme (Beispiele)

Dateisystem primär unterstützte Betriebssysteme
FAT12 DOS, Windows
ext2 Linux
UFS BSD-Familie, Solaris
HFS MacOS
AFFS AmigaOS

In der Praxis hat die große Verbreitung von DOS- und Windows-Betriebssystemen dazu geführt, dass FAT12 das dominierende Dateisystem auf Disketten ist. FAT12 wird auf den meisten anderen Betriebssystemen als kompatibles Dateiformat für den Dateiaustausch unterstützt. Auch besondere Geräte mit Diskettenlaufwerken, wie Schreibmaschinen (vgl. Brother LW-Reihe) oder Keyboards und spätere Floppyemulatoren unterstützen FAT12.

Geschichte

Die erste Diskette (8″, ≈ 200 mm) mit dem dazugehörenden Laufwerk wurde von IBM 1969 für die Computerserie System/370 auf den Markt gebracht. Dieses Laufwerk konnte Disketten aber nur lesen und nicht beschreiben und diente daher nur dazu, den Benutzern neue Versionen der IBM-Systemsoftware preiswerter zukommen zu lassen. Für die tägliche Arbeit blieben zunächst die teuren und platzraubenden Lochkarten, Lochstreifen und Magnetbänder üblich. Die Erfindung der Diskette wird allgemein Alan Shugart zugeschrieben. Die Kapazität der ersten Diskette betrug genau 80 Kibibyte (damals üblicherweise mit „KB“ abgekürzt), was 1000 Lochkarten entsprach, einer damals üblichen Verkaufseinheit.

1972 brachte die Firma Memorex das erste Diskettenlaufwerk mit Schreibfähigkeit auf den Markt, wieder entwickelt von Shugart; damit begann die allmähliche Ablösung der Lochkarten, Lochstreifen und Magnetbänder. Shugart gründete 1973 seine eigene Firma (Shugart Associates) und entwickelte 1976 die 5,25″-Diskette (≈ 130 mm). 1978 stellte TEAC das erste 5,25″-Diskettenlaufwerk der Welt vor; für die damals neuen Mikrocomputer wurde das neue Format sofort aufgegriffen, für Großrechner erst etwas später. 1981 stellte Sony die 90-mm-Diskette im starren Gehäuse vor, zunächst einseitig mit 360 Kibibyte, später beidseitig mit 720 Kibibyte (737.280 Byte in 9 Sektoren) und danach 1440 Kibibyte (1.474.560 Byte in 18 Sektoren). Später wurde sie – entsprechend den anderen Diskettengrößen – hauptsächlich als 3,5″-Diskette bezeichnet.

Viele andere Systeme verwendeten dieselben Disketten, jedoch mit unterschiedlichen Aufzeichnungsformaten und/oder Dateisystemen. So fasst etwa eine mit FFS formatierte 3,5″-HD-Diskette eines Amiga-Rechners 1,76 MB, gewöhnlich wurden dort aber 3,5″-DD-Disketten verwendet, die mit rund 880 KB formatiert waren. Später erscheinen noch sogenannte ED-Disketten mit 2880 KB (36 Sektoren). Letztere fanden vor allem bei Rechnern von NeXT und der PS/2-Reihe von IBM Verwendung, erreichten darüber hinaus aber kaum Verbreitung.

Die 1440-KB-Diskette blieb die 1990er hindurch der übliche Standard. Sie wurde zum Ende des Jahrzehnts zusehends in den Hintergrund gedrängt, weil die Datenmengen immer größer wurden und keine offenen Standards für Disketten größerer Kapazität entwickelt wurden. Software wurde häufig auf gepressten CDs verkauft. Bis CD-Brenner bezahlbar wurden und der Datenaustausch über das Internet sich verbreitete, erlangten diskettenartige Produkte mit höherer Kapazität von einzelnen Herstellern eine gewisse Verbreitung, insbesondere das Zip-Laufwerk, aber auch die SuperDisk.

Spätestens seitdem Flash-Speicher preisgünstig geworden sind und die meisten Computer zumindest USB-Sticks problemlos lesen und beschreiben können, hat die Diskette praktisch keine Marktbedeutung und Anwendungen mehr. Allerdings verkaufte Sony in Japan 2009 noch 12 Millionen Stück bei einem Marktanteil von 70 %, kündigte jedoch für März 2011 die Einstellung der Produktion an.[9] Verbatim wird somit der letzte Produzent von Disketten sein, die vor allem Absatz in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion finden.[10][11]

Ein kleiner Markt besteht auch heute noch für ältere Synthesizer und Sampler, da für diese als Speichermedien für die Klangdaten oft Disketten verwendet wurden, z. B. beim Roland S-50. Diese Musikinstrumente werden im Gegensatz zu älteren Computern häufiger noch produktiv genutzt. Für sie gibt es inzwischen Laufwerksemulatoren zum Austausch des Diskettenlaufwerks, die bis zu 100 virtuelle Disketten auf einem USB-Stick speichern können (→ Alternativen). Bei Geräten, die über die Möglichkeit des MIDI-Dump verfügen, können die Klangdaten außerdem auf diesem Weg übertragen werden.

Alternativen

  • Ab 1991 fand Insites Floptical-Laufwerk mit 21 MiB Speicherkapazität auf speziellen 3,5″-Disketten in bestimmten Nischen Verbreitung. Herkömmliche 3,5″-DD- und HD-Disketten konnten gelesen und beschrieben werden. Eingebunden wurde das Laufwerk über SCSI, optional war das Laufwerk auch bootfähig. Aufgrund des sehr hohen Preises und der vergleichsweise komplizierten Anbindung konnte das System sich auf dem Massenmarkt nicht durchsetzen.
  • Zeitweise wurden in IBM-kompatiblen PCs sowie vor allem Apple-Computern auch Zip-Laufwerke (100 MB, später 250 MB und zuletzt 750 MB) als Diskettenlaufwerksersatz verbaut. In PCMCIA-fähigen Laptops und in Kameras kam auch eine kleinere Variante namens Iomega Clik! mit 40 MB Speicherkapazität zum Einsatz. Vor allem im DTP-Bereich waren Wechselfestplatten von SyQuest mit zunächst 44 MB, später bis zu 270 MB, stark verbreitet. Trotz breiter Akzeptanz konnten sich Zip-Laufwerke nicht dauerhaft durchsetzen, da sie mit der Speicherkapazität der beschreibbaren optischen Medien, die parallel entwickelt wurden, nicht mithalten konnten.
  • Weniger erfolgreich waren die SuperDisk-Laufwerke (LS120 und LS240). Neben speziellen Speichermedien mit Servospuren waren hier auch gewöhnliche 3,5″-Disketten mit einer Kapazität von 1440 KB bzw. 720 KB verwendbar, die zum Teil deutlich schneller als in herkömmlichen Laufwerken gelesen werden konnten. Das 240-MB-Laufwerk konnte außerdem mittels einer speziellen Packet-Writing-Software auf normalen 1,44-MB-HD-Disketten bis zu 2 MB speichern.
  • Sony versuchte 1998 mit einem HiFD-Diskettenlaufwerk, das Disketten mit 150 MB, ab 1999 mit 200 MB Kapazität lesen und beschreiben konnte, sowie zur 1,44-MB-HD-Diskette kompatibel war, die gängigen Laufwerke abzulösen. Auch die Datenspeichervariante der 1991 von Sony vorgestellten MiniDisc (MD-Data) mit 140 MB Kapazität und die im Jahr 2004 vorgestellte Hi-MD (300 MB bzw. 1 GB) fanden als Wechseldatenträger kaum Verbreitung. Dies lag bei der MD-Data auch an der restriktiven Lizenzierungspolitik von Sony, die den Standard für Dritthersteller unattraktiv machte.
  • Ebenfalls 1998 versuchte Caleb sich vergeblich mit UHD144-Laufwerken zu etablieren. Diese konnten auf speziellen Disketten 144 MB speichern und ebenfalls normale 1,44-HD-Disketten lesen und schreiben.

All diese verbesserten Versionen des ursprünglichen 3,5″-Diskettenlaufwerkes konnten jedoch keine größere Verbreitung erlangen. Mittlerweile sind auch sie hinsichtlich Speicherkapazität und Geschwindigkeit überholt.

Apple liefert seine Rechner bereits seit der Vorstellung des iMac im Jahre 1998 ohne Diskettenlaufwerk aus.

Auch IBM-kompatible PCs haben etwa seit dem Jahr 2004/2005 zunehmend oft keine eingebauten Diskettenlaufwerke mehr. Stattdessen kann man externe Diskettenlaufwerke an die USB-Schnittstelle anschließen, die jedoch bei Neugeräten nicht im Lieferumfang enthalten sind und oft auch das Lesen und Schreiben anderer als mit 1,44 MB formatierten HD-Disketten nicht unterstützen. Oft ist der nötige Controller für Diskettenlaufwerke weiterhin auf dem Mainboard vorhanden, so dass man dann nachträglich selbst ein Diskettenlaufwerk einbauen kann. Derartige Controller auf Steckkarten sind schon seit den 1990er Jahren nicht mehr neu erhältlich, weil auf dem PCI-Bus und auch auf PCI Express die dafür notwendigen DMA-Signale des ISA-Bus fehlen. Die Diskettenlaufwerks-Controller auf neueren PC-Mainboards werden über den LPC-Bus an den Prozessor angebunden; LPC ist ein aus Softwaresicht ISA-kompatibler Bus, der aber mit weniger Leitungen auskommt und bei dem es keine Steckplätze gibt.

Seit 2002/2003, mit der Verfügbarkeit des ausreichend schnellen USB-2.0-Anschlusses, werden zunehmend USB-Sticks (Flash-Speicher), sowie andere externe USB- und FireWire-Massenspeicher wie Festplatten und DVDs als Datenträger verwendet. Die notwendigen Fähigkeiten für einen vollständigen Ersatz der Diskette auf dieser Basis, vor allem die Bootfähigkeit, waren jedoch erst einige Jahre später gegeben.

Bei den USB-Sticks gibt es einige Modelle, bei denen der Speicherbereich zweigeteilt ist: Der erste Speicherbereich entspricht in Organisation und Kapazität einer 3,5″-HD-Diskette, die mit dem Dateisystem FAT12 formatiert ist (1440 KB, 80 Spuren mit 18 Sektoren je Spur und 512 Byte je Sektor). Dieser Bereich ist somit direkt als virtuelle Bootdiskette nutzbar. Der zweite wesentlich größere Speicherbereich ist wie bei allen anderen USB-Sticks als sog. Wechselplatte organisiert.

Für ältere Synthesizer und programmgesteuerte Maschinen gibt es hardwarekompatible Diskettenemulatoren in üblicher 3,5″-Laufwerksgröße mit einem frontseitigen Anschluss für USB-Speichersticks. Auf diesem können dann bis zu 100 Diskettenabbilder der Formate 720 KB, 1,2 MB oder 1,44 MB gespeichert werden. Über Tasten und eine zweistellige Anzeige am Emulator kann dann eine der virtuellen Disketten ausgewählt werden. Zur Verwaltung des Inhalts an einem Desktopcomputer kann entweder ein ebensolcher Emulator angeschlossen werden, oder man verwendet den üblichen USB-Port, woraufhin mittels Software die gewünschte virtuelle Diskette beschrieben werden kann. Speziellere Systeme können auch 8″-Disketten oder 3,5″-Sonderformate emulieren und mit CF-Karte oder über ein Netzwerk arbeiten.

Beispiele für Anwendungsfälle neueren Datums

  • Norwegische Ärzte übersenden Patientendaten 2015 häufig noch per 3,5-Zoll-Disketten auf dem Postweg an Behörden. Die Regierung will das System ab 2016 umstellen.
  • Manche ältere Datenlogger, Synthesizer oder Lichtmischer arbeiten noch mit Disketten.
  • 8-Zoll-Disketten wurden laut CBS 2014 noch in Großrechnern von US-amerikanischen Atomwaffenlagern zum Datenaustausch verwendet.[12]
  • Die New York Times berichtete 2013, dass das Federal Register, das Amtsblatt der US-Regierung, Daten teilweise noch per 3,5-Zoll-Disketten übermittelt. USB-Sticks sind nicht erlaubt und gesicherte Internetverbindungen aufwendiger.[13]
  • Verschiedene Verlage veröffentlichen einzelne Labels auch auf 3,5-Zoll-Disketten. Das größte Label auf dem Gebiet ist Floppy Noise Records aus der Ukraine, das als Sub-Label von Depressive Illusions Records nur auf 3,5-Zoll-Diskette veröffentlicht.[14]
  • Die Informationen über Sitzplatzreservierungen in Zügen der Deutschen Bahn wurden noch im Jahr 2015 per Diskette in die Züge übermittelt.[15][16][17]

Siehe auch



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Computer

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