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Darts (16372 views - Game & Play & Gamification)

Darts, auch Dart (süddt. Spicken/Spicker/Spickern), ist ein Geschicklichkeitsspiel bzw. ein Präzisionssport, bei dem mit Pfeilen (den Darts) auf eine runde Scheibe (die Dartscheibe) geworfen wird.
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Darts

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Dieser Artikel beschreibt das Spiel. Zur britischen Musikband der 1970er Jahre siehe Darts (Band).

Darts, auch Dart (süddt. Spicken/Spicker/Spickern), ist ein Geschicklichkeitsspiel bzw. ein Präzisionssport, bei dem mit Pfeilen (den Darts) auf eine runde Scheibe (die Dartscheibe) geworfen wird.

Entstehung

Um die Entstehung des Dartsports gibt es viele Vermutungen, die sich mit zahlreichen Möglichkeiten beschäftigen. Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert lassen vermuten, dass England das Mutterland des Darts ist.

Der Name jedoch stammt aus dem Französischen. Die Franzosen pflegten bei Schlachten kleine speerähnliche Wurfpfeile als Waffen einzusetzen – die Darts. Auch in England war diese französische Waffe bekannt; angeblich schenkte Anne Boleyn ihrem Mann Heinrich VIII. einen Satz dieser Pfeile. Trotz der Herkunft wird das Spiel in Frankreich heute Les fléchettes genannt.

Nach Keith Turner[1] sind die Darts die jüngsten pfeilähnlichen Waffen. Sie entstanden nach seiner Recherche im 5. Jahrhundert vor u. Z. Pfeil und Bogen wurden vor 30.000 Jahren erstmals verwendet, Wurfspeere bereits vor 400.000 Jahren.

Als Plumbata kamen bei den Römern kleine, mit Bleigewichten beschwerte und mit Widerhaken versehene Wurfpfeile zum Kriegseinsatz.[2]

Der Dartsport dagegen entstand wahrscheinlich zwischen 1860 und 1898. Im letztgenannten Jahr ließ ein Amerikaner die ersten für Darts entwickelten Papier-Flights (Flügel am Ende des Schaftes zur Stabilisierung des Flugverhaltens) patentieren. Die ersten sportlichen Wettbewerbe fanden Anfang des 20. Jahrhunderts in Großbritannien statt.

1896 legte der englische Zimmermann Brian Gamlin die Einteilung der heutigen Dartscheiben fest. 1898 lösten die Papierflügel (s. o.) die bis dahin verwendeten Truthahnfedern ab. 1901 erschien im Stationer, Printer & Fancy Trades Register die erste bekannte Anzeige über Dartboards. 1902 vermeldete eine Lokalzeitung aus Lancaster die ersten Dartwürfe mit der höchsten Punktzahl von 180 Punkten. 1906 wurde in Yorkshire der bis dahin hölzerne Dartkörper durch Metall ersetzt.

1908 wurde das Dartspiel zum Geschicklichkeitsspiel erklärt mit der Folge, dass es nun in Pubs gespielt werden durfte. Es wird berichtet, dass der Gastwirt Jim Garside, Inhaber des Adelphi Inn, Leeds, wegen Wetten auf ein Glücksspiel (nämlich Darts) angeklagt war. Während der Gerichtsverhandlung gegen ihn ging er mit Unterstützung des besten Dartspielers der Gegend, William „Bigfoot“ Anakin, in die Offensive. Man hängte eine Dartscheibe im Gerichtssaal auf und William “Bigfoot” Anakin bewies dem Gericht seine Treffsicherheit, indem er dreimal die 20 traf. Ein Gerichtsdiener, der ihm nacheifern wollte, traf nur mit einem Pfeil die Scheibe. Woraufhin Anakin die Demonstration seiner Treffsicherheit nochmals steigerte, indem er dreimal die zweifache 20 traf. Von so viel Können waren die Richter beeindruckt und fällten das Urteil: This is no game of chance – Dies ist kein Glücksspiel.

Dartscheibe

Ähnlich wie beim Bogenschießen liegt der Ursprung der Dartscheibe bei den Wagenrädern. Diese wurden im England des 12. Jahrhunderts zum Zielschießen verwendet. Später wurden den Abständen zwischen bestimmten Speichen besondere Werte zugeschrieben, während der Treffer in der Nabe (Bull’s Eye) immer den höchsten Wert hatte.[3] Die Dartscheibe (engl. Dartboard) unterteilt sich in 20 Segmente mit der Wertigkeit 1 bis 20 und den Mittelpunkt Single Bull (grün) = 25 und Bull’s Eye (rot) = 50 Punkte.

Die Segmente verteilen sich (im Uhrzeigersinn, beginnend bei 12 Uhr) wie folgt um den Mittelpunkt:

20 – 1 – 18 – 4 − 13 – 6 – 10 – 15 – 2 – 17 – 3 – 19 – 7 – 16 – 8 – 11 – 14 – 9 – 12 – 5.

Diese Reihenfolge wurde 1896 vom englischen Zimmermann Brian Gamlin festgelegt und sollte wahrscheinlich zur Bestrafung von Ungenauigkeit dienen und das Element des Zufalls einschränken. Die Zahlen sind so angeordnet, dass sie Treffsicherheit erfordern. Deswegen liegen neben zweistelligen Zahlen zumeist einstellige Zahlen (zum Beispiel die 20 zwischen 1 und 5).

Das Zentrum der Scheibe ist in zwei unterschiedliche Felder unterteilt. Der äußere Ring, das Bull (auch: Outer-Bull oder Single-Bull, grün) zählt 25 Punkte. Der innere Kreis, das Bull's Eye (auch Inner-Bull oder Double-Bull, rot), zählt 50 Punkte. Das Bull’s Eye darf in der Spielvariante Double-Out zum Beenden eines Legs (bzw. zu Spielbeginn mit Double-In) verwendet werden, denn es zählt als Doppel-Feld.

Der innere schmale Ring ist das Triple (im Englischen auch Treble). Trifft ein Pfeil in diesen Bereich, verdreifacht sich der Wert des Feldes. Der äußere schmale Ring (Double) verdoppelt die Punktzahl.

Entgegen vieler Anfängermeinungen bringt somit nicht das Double-Bull, also die Boardmitte die meisten Punkte, sondern die Triple 20. Da der Wert der 20 verdreifacht wird, erhält man beim Treffen der Triple 20 insgesamt 60 Punkte.

Der Spieler stellt sich hinter der Wurflinie (Oche) auf, um die Pfeile auf die Scheibe zu werfen.

Die Steeldartscheibe besteht aus Sisalfasern. Gelegentlich spricht man auch von Schweineborsten, meint aber damit die afrikanischen Sisal-Fasern und nicht etwa Schweinehaare. Billige Scheiben werden aus Kork oder Papier gefertigt.

Die Segmente sind durch ein Netz aus Draht entlang der Segmentgrenzen getrennt. Diese Drahtkonstruktion wird Spinne genannt.

Abmessungen

  • Die Höhe bis zum Mittelpunkt der Dartscheibe ist 1,73 m über dem Boden (1,72 m laut Angabe des DSAB – Deutscher Sportautomatenbund e. V.)
  • Der horizontale Abstand der Wurflinie (Oche) bis zur Scheibe beträgt 2,37 m (2,44 m bei Soft Darts bis Ende 2015).[4]
Die American Dart League gibt einen Abstandsbereich an: zwischen 7 Fuß 9 1/4 Zoll (2,37 m) und 8 Fuß (2,44 m).
  • Das Diagonalmaß (Abstand vom Bull direkt zum Oche) beträgt 2,93 m.
  • Seitlicher Abstand der Scheibenmitte zur Wand mindestens 0,90 m, zwischen zwei Scheiben mindestens 1,80 m
  • Der Freiraum hinter der Abwurflinie soll 1,25 m betragen.

Abmessungen der Dartscheibe

Nach der Sport- und Wettkampfordnung[5] des Deutschen Dartverbandes:

  • Double- und Triple-Ring (Innenmaß) 8,0 mm
  • Durchmesser des Doppelbull (Innenmaß) 12,7 mm
  • Größe des gesamten Bull (Innenmaß) 31,8 mm
  • Entfernung vom äußeren Doppeldraht zum Bull 170,0 mm
  • Entfernung vom äußeren Tripledraht zum Bull 107,0 mm
  • Entfernung von einem äußeren Doubledraht zum gegenüberliegenden äußeren Doubledraht 340,0 mm
  • Drahtdurchmesser: 16–18 SWG (entspricht etwa 1,2 bis 1,6 mm)

Darts

Jeder Spieler hat drei Pfeile, Darts genannt. Darts bestehen aus einer Spitze, dem Barrel, dem Schaft (engl. Shaft) und einem Flight. Letzteres sind schmale Flügel oder auch Blättchen, die den Wurfpfeil auf Kurs halten. Man unterscheidet zwei Arten von Darts: Steel- und Soft-Darts.

Aufbau eines Dartpfeils

  • 1 Tip oder Point

Es gibt verschiedene Arten von Points, bestehend aus Kunststoff („Soft“) oder Stahl („Steel“). Man kann ebenfalls aufschraubbare Stahlspitzen für Softdarts erwerben, sogenannte "Conversion Points". Stahlspitzen sind in verschiedenen Längen und Ausführungen erhältlich. Steelpoints sollen in der Regel nicht gespitzt, sondern abgerundet sein. Dies verhindert eine allzu schnelle Abnutzung der Boards und die Darts hängen besser und stabiler im Board, was für höhere Scores sorgen kann.

  • 2 Barrel

Hier unterscheidet man zwischen „Brass“ (Messing), „Tungsten“ (Wolfram) und „Nickel“. Bei Tungsten Barrels wird der Wolfram-Anteil in Prozent angegeben, je höher die Prozentzahl, desto dünner kann der Barrel bei gleichem Gewicht hergestellt werden, was eine engere Gruppierung auf dem Board ermöglicht. Barrels sind in verschiedenen Formen und Gewichten erhältlich. Außerdem sind noch bewegliche Spitzen (Powerpoint, Hammerhead) erhältlich, welche Bouncer (Abpraller) vermindern sollen. Bewegliche Spitzen passen nur in dafür hergestellte Barrels, da sie ein besonders tief geschnittenes Gewinde erfordern. Neben den normalen Barrels gibt es außerdem die sogenannten M3 Barrels, bei denen die Gewinde außen liegen, dies erzeugt ein höheres Gewicht, der Barrel kann damit noch dünner gefertigt werden. Für M3 Barrels gibt es spezielle Shafts und Spitzen.

  • 3 O-Ring

Der O-Ring ist ein kleiner Gummiring, der auf das Gewinde von Aluminium- und Kohlefaser-Shafts aufgesetzt wird und verhindert, dass sich die Shafts beim Spielen lösen und so die Stabilität des Darts verringern. Bei Nylon Shafts sind O-Ringe überflüssig, da diese sich normalerweise nicht lösen. Anfangs stellten verschiedene Firmen eine Lösung her (Loctite), die das Lösen der Schäfte verhindern sollte, es handelte sich um eine Art Schraubensicherungsmittel. Dieses ist aber komplett vom Markt verschwunden.

  • 4 Shaft

Shafts existieren in vielen Variationen. Meistverbreitet sind Nylon-Shafts und Aluminium-Shafts, heute auch manchmal Shafts aus Kohlefaser. Wichtig bei der Zusammenstellung ist die Länge des Shafts, erhältlich sind Mini (Thumbnails), x-Short, short, medium und long. Ein längerer Shaft dient der besseren Stabilisierung der Flugbahn und verlagert den Schwerpunkt nach hinten. Wirft man Darts so, dass sie im Board leicht nach unten hängen, kann man die nachfolgenden Darts auf die erstgeworfenen „drauflegen“.

  • 5 Collar

Collars benutzt man nur mit Nylon-Shafts. Es gibt 3 verschiedene Arten, der Zweck ist allerdings immer der gleiche, Collars sollen das Ende des Nylon-Shafts zusammendrücken und somit den Flight fest mit dem Shaft verbinden. Der Collar verhindert ebenfalls die Beschädigung des Shafts, wenn ein nachfolgender Dart hinten aufschlägt. Am besten geeignet sind die federnden Ringe, da diese den Shaft in jeder Situation wieder zur ursprünglichen Form zurück „modulieren“, während feste Ringe nach einiger Zeit bersten oder komplett die Form verlieren.

  • 6 Flight

Der letzte Bestandteil des Darts ist der Flight. Flights werden in erster Linie aus Polyester oder Nylon angeboten. Das Entscheidende beim Flight ist dessen Form. Standard-Flights werden von den meisten Spielern benutzt. Die Flächenangaben dienen nur der Orientierung, Flights mit der größeren Fläche haben nicht unbedingt mehr Auftrieb, dies liegt an der kurzen Strecke, die ein Dart zurückzulegen hat. Kite-Flights kommen den Standards näher als Slim-Flights, obwohl sie eine kleinere Fläche haben. Je fester oder dicker die Flights sind, umso besser wird seine Flugbahn. Der Dart gerät nicht so schnell ins Trudeln und außerdem bieten solche Flights eine längere Lebensdauer. Am haltbarsten sind Stoff-Flights, diese sind jedoch nur mit Nylon Shafts zu empfehlen. Bei Aluminium-Shafts ist es sehr schwer, einen solchen Flight ohne Beschädigung zu montieren. Sobald ein Flight zu viele Knicke oder Risse und Kerben hat, sollte er ausgewechselt werden.

  • 7 Protector

Der Protector wird auf das Ende des Flights aufgesetzt, um diesen vor den nachfolgenden Darts zu schützen. Je näher man die Darts aufeinander wirft, desto öfter kommt es vor, dass man den folgenden Dart auf den erstgeworfenen wirft und somit Flight und im Fall von Aluminium auch den Shaft ruiniert. Durch den Protector prallt der Dart ab und landet in der Regel trotzdem im Board, ohne größeren Schaden zu hinterlassen. Protectors werden in Alu und Nylon hergestellt. Zusätzlich bleibt der Flight schön gespreizt.

Steeldarts

Steeldarts haben eine Spitze aus Metall und regelgerecht eine Länge von bis zu 30,5 cm bei einem Gewicht von bis zu 50 g. Das Barrel besteht meist aus einer Nickel-Wolfram-Legierung, die ein hohes Gewicht bei einem schmalen Dartkörper ermöglicht. Damit ein Wurf gewertet wird, muss der Dart bis zum Herausziehen durch den Spieler im Dartboard stecken bleiben. Beim Steeldarts braucht man einen Scorer (Schreiber), der die geworfenen Punkte auf einer Tafel vermerkt und den aktuellen Restscore errechnet. Der Spieler selbst sollte ebenfalls eine gewisse Routine im Rechnen mitbringen, so dass er immer genau weiß, was er als Nächstes werfen muss, um das Spiel zum schnellstmöglichen Ende zu bringen. Hierfür gibt es auch sogenannte Out-Charts, eine Liste verschiedener Scores und mit den Möglichkeiten, diese mit zwei oder drei Darts auf 0 zu setzen. Beispiel: 120 Punkte Rest = T20 20 D20 (Triple 20 (60) + 20 + Double 20 (40) = 120). Steeldarts Spiele beginnen mit 501 Punkten im Single, 701 oder gar 1001 im Team. Jedes Spiel muss mit einem Doppelfeld beendet werden.

Softdarts

Softdarts

Beim Automatendart, auch Electronic-Dart (E-Dart) genannt, haben die Darts eine Spitze aus Kunststoff, ihr Gewicht ist auf 18 g begrenzt, da unter anderem sonst der Automat Schaden nehmen könnte – die Gesamtlänge darf hier 16,8 cm nicht überschreiten. Die Punkte des Wurfes zählen, sobald sie der Automat registriert hat.

Die meisten Automaten beherrschen eine Vielzahl von Spielen, von den gängigen Varianten 301 und 501 über 701 (jeweils mit den Zusätzen Double In, Double Out oder Masters Out), sowie Cricket in verschiedensten Varianten bis hin zu den exotischeren Spielen wie z. B. Elimination. Es gibt sogar Automaten, die neben Triple-Feldern auch noch Vierfach-Felder haben. Letztere sind bei Ligaspielen nicht zugelassen.

Spielvarianten

301/501

Diese Spielvariante ist die Grundlage für Turnierspiele.

Jeder Spieler hat 301 bzw. 501 Punkte. Die Spieler werfen abwechselnd ihre drei Pfeile auf die Scheibe. Die vom Spieler erreichten Punkte werden von den 301 bzw. 501 Punkten abgezogen. Wer zuerst genau null Punkte erreicht, hat gewonnen. Wirft ein Spieler in einer Runde mehr Punkte als die ihm verbliebenen, sind seine Würfe dieser Runde ungültig. Dieses nennt man die Bust-Regel (Überwerfen).

Zum Beenden muss der Punktestand immer genau auf Null reduziert werden. Es gibt mehrere Spielvarianten, um das Spiel zu beenden, von denen Double Out die häufigste ist. Bei Master- und Double-Out gilt ein Wurf, der eine Punktezahl von einem Punkt als Rest übrig lässt, als überworfen und wird nicht gezählt.

Die Spielvarianten sind:

  • Straight Out: zum Beenden darf ein beliebiges Feld getroffen werden.
  • Double Out: zum Beenden muss ein Double-Feld getroffen werden.
  • Master Out: wie Double Out, zusätzlich darf auch mit einem Wurf in ein Triple-Feld beendet werden.
  • Double In: bei Beginn des Spiels muss ein beliebiges Double-Feld getroffen werden, erst ab dann zählen die geworfenen Punkte (inklusive des geworfenen Doubles).
  • Triple In: bei Beginn des Spiels muss ein beliebiges Triple-Feld getroffen werden, erst ab dann zählen die geworfenen Punkte (inklusive des geworfenen Triples).

Alle Spielvarianten können an vielen Automaten auch als 701 gespielt werden. Wenn bei Spielende der Unterlegene noch keine Restpunktzahl erreicht hat, von der aus er mit drei Darts das Spiel beenden könnte, spricht man gelegentlich auch von Schneider. Ein 501-Spiel mit der Minimalzahl von 9 Darts abzuschließen ist ein nine dart finish. Die frühest mögliche Punktzahl zum Checkout mit einem 3-Dart Finish beträgt bei einem 501-Spiel genau 170 Punkte. Hier kann der Spieler mit Triple 20, Triple 20 und dem Bulls Eye das Spiel abschließen. Unter einem Punktestand von 170 Punkte gibt es daraufhin verschiedene Wege das Spiel mit einem 3-Dart oder 2-Dart Finish zu beenden. [6]

Von 301 und 501 gibt es Varianten mit anderen Punktzahlen wie 180, 401, 601, 701, 801, 901 und 1001. Die Varianten 701 und 1001 werden bei Turnierspielen eingesetzt.[5]

Tactics / Cricket / Mickey Mouse

Beim Tactics, Cricket oder Mickey Mouse muss man die Zahlen von 20 bis 10 (regional wird gelegentlich bis 11 gespielt; beim E-Dart 20 bis 15) und Bull jeweils dreimal treffen. Der Außenring des Bull (Single Bull) zählt einfach, das innere Feld (Bullseye) zweimal oder als Doppel. Hat man ein Feld bereits dreimal getroffen und trifft es erneut, so bekommt man die entsprechenden Punkte gutgeschrieben, vorausgesetzt der Gegenspieler hat dieses Feld noch nicht dreimal getroffen. Es gewinnt derjenige, der als Erster alle genannten Felder dreimal getroffen und am meisten Punkte hat. Ein Single bedeutet hier einen Treffer, Double ist gleichbedeutend mit zwei Treffern und Triple wird als drei Treffer gewertet.

Hierbei gibt es noch die Varianten Chance it (der Automat wählt zufällig die 6 Zahlen) und You Pick It (Spieler wählen die 6 Zahlen), die dann von allen Spielern getroffen werden müssen.

Cricket ist auch in Verbindung mit der Option Cut Throat spielbar. Dabei werden die Punkte, die man auf einer der zu treffenden Zahlen wirft, nachdem man diese vorher (oder – im Falle eines Doppel- oder Dreifachtreffers – auch mit diesem Wurf) bereits dreimal getroffen hat, nicht dem werfenden Spieler selbst zugeschrieben, sondern allen anderen Spielern, die das entsprechende Feld noch nicht dreimal getroffen haben. Dies hat zur Folge, dass nicht zwangsläufig derjenige Spieler gewinnt, der zuerst alle Zahlen und Bull je dreimal getroffen hat, sondern derjenige, der alle Zahlen und Bull je dreimal getroffen hat und die niedrigste Punktzahl besitzt.

Blinder Killer

Beim blinden Killer werden die Zahlen 1 bis 20 auf Zetteln notiert. Die Zettel werden gefaltet und anschließend gemischt. Danach zieht jeder Spieler einen Zettel und bekommt so eine Zahl zugeteilt, die er geheim halten muss. Je nach Vereinbarung werden zusätzlich drei bis vier weitere Zettel blind gezogen und beiseitegelegt. Die verbleibenden Zettel werden aufgefaltet, so dass die Spieler feststellen können, welche Zahlen im Spiel sind (d h. die gezogenen Zahlen und die blinden Zahlen). Nun schreibt man die Zahlen auf eine Tafel und macht hinter jede Zahl etwa acht bis zwölf Striche (bei vielen Spielern sollten es weniger Striche sein, damit das Spiel nicht zu lange dauert). Jetzt werfen alle Spieler der Reihe nach drei Darts auf die Zahlen, die im Spiel sind. Für jedes getroffene Single-Feld einer im Spiel befindlichen Zahl wird ein Strich entfernt, bei einem Double zwei Striche, bei einem Triple entsprechend drei Striche. Ein Spieler, dessen Zahl ihren letzten Strich verloren hat, muss sich melden und scheidet aus. Meldet sich kein Spieler, handelt es sich bei der ausgelöschten Zahl um eine der beiseitegelegten „blinden“ Zahlen. In diesem Fall war das Bemühen, einen Gegner „auszuschalten“, umsonst. Als Spieltaktik (um die Mitspieler zu täuschen) empfiehlt es sich, ab und zu auch einmal auf die eigene Zahl zu werfen. Ausgeschiedene Spieler dürfen nicht mehr werfen. Sieger ist derjenige, der als Letzter übrig bleibt.

Killer

Bei Killer bekommt jeder Spieler eine beliebige Anzahl von „Leben“ (zum Beispiel sechs Leben). Ein Spieler gibt ein Feld vor. Dabei ist jedes beliebige Feld auf dem Board möglich – Triple, Double, Bull, Bull’s Eye oder auch ein Single-Feld. Die nachfolgenden Spieler müssen nun versuchen, dieses Feld zu treffen. Dafür steht jedem ein Wurf (das sind insgesamt drei Darts) zur Verfügung. Trifft ein Spieler nicht, so verliert er ein Leben, und der nächste Spieler ist an der Reihe. Trifft er das vorgelegte Feld, muss er ein neues Feld vorlegen. Hierzu stehen ihm seine noch verbleibenden Darts zur Verfügung. Hatte er mit seinem dritten Dart das vorgelegte Feld getroffen, darf er mit drei neuen Darts vorlegen. Es zählt jedoch das erste getroffene Feld. Gelingt es ihm nicht, vorzulegen, weil er zum Beispiel kein Feld trifft oder der letzte ihm zur Verfügung stehende Dart abprallt, verliert er ebenfalls ein Leben, und der nächste Spieler darf vorlegen. Der Spieler, der vorgelegt hat, setzt jeweils aus. Sind alle Spieler ausgeschieden, muss der Spieler, der noch übrig ist und demzufolge als letzter vorgelegt hat, sein vorgelegtes Feld bestätigen. Pro übriggebliebenes Leben stehen ihm drei Darts zur Verfügung. Bestätigt er nicht, gibt es keinen Sieger. Die Bestätigungsregel zum Schluss ist optional.

Fuchsjagd

Bei Fuchsjagd beginnt ein Spieler bei der 18 (Fuchs) und der zweite bei der 20 (Jäger). Nun versucht der Jäger den Fuchs zu jagen. Der Fuchs beginnt mit der Doppel 18 und wenn er seine Zahl doppelt getroffen hat, fährt er im Uhrzeigersinn weiter (also 18, 4, 13, 6, 10, 15, …). Nach den drei Würfen versucht der Jäger das Gleiche, jedoch bei 20 beginnend (also 20, 1, 18, 4, 13, …). Der Fuchs versucht so lange zu spielen, bis er wieder bei 18 angekommen ist. Der Jäger versucht den Fuchs einzuholen. Wenn der Jäger die Zahl trifft, auf der der Fuchs gerade ist, hat der Jäger gewonnen (zum Beispiel Fuchs steht auf D16 und versucht die D8 zu treffen und der Jäger steht auf D7, trifft die D7 und die D16). Dieses Spiel kann auch ausgebaut werden, indem man auf dem Triple-Segment spielt oder der Reihe nach (Jäger 1, 2, 3, 4, … bzw. Fuchs 3, 4, 5, 6, …).

Shanghai

Von diesem Spiel gibt es mindestens drei Varianten:

  1. Es wird nacheinander auf die Zahlen 1 bis 9 geworfen. Jeder Spieler wirft einmal drei Darts auf jede Zahl, die erzielten Punkte werden notiert. Selbstverständlich nur die Punkte durch Treffer in der Zahl, die an der Reihe ist. Man kann also pro Durchgang maximal das Neunfache der aktuellen Zahl an Punkten erreichen (dreimal Triple). Trifft ein Spieler ein Single, ein Doppel und ein Triple einer Zahl, nennt man das Shanghai. Bei dieser Variante kann ein Shanghai nicht aus Single, Double und Triple verschiedener Zahlen bestehen.
  2. Jeder Spieler wirft 20 (bzw. 21) Pfeile (also 7 Runden mit je 3 Würfen), den ersten auf die 1, den zweiten auf die 2 usw. Die getroffenen Punkte (einfach, doppelt oder dreifach) werden zusammengezählt. Gespielt wird bis zur 20 bzw. bis zum Bull(s Eye). Hierbei besteht ein Shanghai also aus Single, Double und Triple auf verschiedenen (aufeinanderfolgenden, geforderten) Zahlen.
  3. Jeder Spieler wirft so lange auf die 1 bis er diese getroffen hat. Erst dann wird auf die nächsthöhere Zahl geworfen. In der Regel dauert dieses Spiel ebenfalls 7 Runden (= 21 Würfe), selten auch 20 Runden. Auch in dieser Variante besteht ein Shanghai also aus je einem Single, Double und Triple auf verschiedenen (aufeinanderfolgenden) Zahlen.

Für alle drei Varianten gilt: Wer ein Shanghai wirft, egal auf welcher Zahl, gewinnt das Spiel vorzeitig. Ausnahme: Ein Spieler, der nach dem Shanghaiwerfer noch auf dieselbe Zahl an der Reihe ist, wirft auch ein Shanghai. Dann spielen diese beiden Spieler weiter. Ansonsten gilt: wer am Ende die meisten Punkte hat, ist der Sieger.

Around the clock

Wie der Name schon andeutet, wird „um die Uhr herum“ gespielt. Die Spieler werfen abwechselnd ihre drei Pfeile auf die Scheibe. Als erstes muss die 1, dann die 2 usw. mit einem Pfeil getroffen werden. Trifft man das Double-Feld einer Zahl, darf man die nächste Zahl überspringen (zum Beispiel Double 4= nächste Zahl 6), beim Triple-Feld darf man 2 Zahlen überspringen. Gewonnen hat die Person, die als erstes die 20 erreicht und getroffen hat. Bull und Bull´s Eye gelten als Joker, so dass man auf die nächste Zahl werfen darf. In einer Variante des Spiels zählen Double- und Triple-Treffer ihren echten Wert. Wird also z. B. die dreifache 4 anstelle der einfach getroffen (12 Punkte), darf der Spieler das Spiel bei der 13 fortsetzen. Hier können bis zur Triple-6 bzw. Double-10 enorme Schritte getätigt werden, ab der 11 bringen Treffer in diese Felder allerdings keine Vorteile mehr.

Eine ebenfalls verbreitete Variante ist das Abwärtszählen, also der Beginn bei 20 bis runter zur 1, teils mit anschließendem Finale ins BullsEye. Ebenso gibt es Varianten in denen Double und Triple-Treffer ignoriert und als einfacher Treffer des jeweiligen Feldes gewertet werden. Gerade in Gaststätten und im privaten Kreise sollten diese Regeln vorher vereinbart werden.

Double Down 41

Dieses Spiel (auch Half-It genannt) ist spannend und nicht ohne (allerdings ungefährliches) Risiko, denn trifft ein Spieler in einer Runde mit keinem seiner Darts das (Runden-)Ziel, wird sein Punktestand halbiert. Jeder Spieler beginnt mit einem Punktestand von 40. Ziel ist, so viel Punkte wie möglich im aktuell vorgegebenen Segment zu treffen. In der ersten Runde wird auf die 20 geworfen. Jeder Treffer wird auf den Spielstand addiert (Double und Triple zählen). In der 2. Runde ist die 19 dran. In der dritten Runde ist ein Double-Feld zu treffen, anschließend die 18, dann die 17, dann ein Triple-Feld, die 16 und die 15. In der vorletzten Runde muss der Spieler insgesamt exakt 41 Punkte mit 3 Darts werfen. Alle Pfeile müssen scoren, ansonsten wird der Punktestand (wie gehabt) halbiert. In der letzten und oft entscheidenden Runde wird auf Bull geworfen. Der Spieler, der am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.

Soft-Tip / Automatendart / Elektronik Dart / E-Dart

Abhängig von Hersteller und Gerätemodell gibt es beim Automatendart (E-Dart) zahlreiche weitere Spielvarianten, die zum Teil stark von den traditionellen Spielvarianten abweichen.

Vereine und Verbände

Steeldart

Dem Dachverband World Darts Federation (WDF) gehören über 60 Nationen an. Das Dartspiel mit Steeldarts ist in Deutschland in örtlichen Vereinen organisiert, die in verschiedenen, vom jeweiligen Landesverband organisierten Ligen gegeneinander spielen. Es gibt darüber hinaus auch verbandsunabhängige Vereine und Ligen, die sich meist auf regionaler Ebene selbst organisieren. Die dem Dachverband Deutscher Dart-Verband (DDV) angeschlossenen Landesverbände veranstalten sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene Ranglistenturniere. Jährlich werden auch drei WDF Weltranglistenturniere in Deutschland veranstaltet.

Neben dem WDF gibt es noch die PDC, die Professional Darts Corporation, die 1992 als reine Profiliga von 16 Top-Spielern der British Darts Organisation (BDO) gegründet wurde. Nach den Erfolgen der letzten Jahre expandiert die PDC nun auch außerhalb Englands, so wurde nach der Dutch Dart Foundation (DDF) in Deutschland 2006 die German Darts Corporation (heute PDC Europe) gegründet, welche die Interessen der PDC im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) vertritt und seit 2007 eine eigene Turnierserie veranstaltet.

Automatendart/Softdart

Genau wie im Steeldart gibt es im E-Dart (Softdart) verschiedene Spielvarianten. Diese hängen von der Liga ab, in der das Spiel stattfindet und unterscheiden sich teilweise sehr stark voneinander.

In den DSAB-Ligen wird wie folgt gespielt:

  • C-Liga 301 Single Out
  • B-Liga 301 oder 501 Master Out (Double ODER Triple um das Leg zu beenden)
  • A-Liga und höher 501 Double Out

In der Schweiz (VFC) wird wie folgt gespielt

  • C-Liga 501 Single Out
  • B-Liga 501 Master Out
  • A-Liga 501 Double Out
  • Nationalliga 501 Double In/Double Out

Bei Turnieren, die von Automatenaufstellern oder Vereinen veranstaltet werden, entscheidet der Veranstalter über die Spielvariante.

Genau wie beim Steeldart gibt es auch im E-Dart unterschiedliche Verbände. Die wohl bekanntesten sind der Deutsche Dart Sportverband e. V. (DDSV), der Deutsche Sportautomatenbund e. V. (DSAB) sowie der Deutsche Elektronik Dart Verband (DEDV). Letzterer ist seit seiner Insolvenz im Jahr 2008 nicht mehr im Spielbetrieb tätig. Weiterhin gibt es die Deutsche Elektronik Dart Sport Vereinigung e. V. (DEDSV).

Aber viele Städte, darunter Hamburg und Bremen, sind nicht im DSAB gebunden und haben eine eigene Liga, die sogenannte Wilde Liga, gegründet. In einigen Städten werden neben DSAB auch andere freie Ligen gespielt. München hat beispielsweise noch die Münchner Dartunion (MDU) sowie den Münchner Dart Sport Verein (MDSV e. V.) mit eigenen Ligen. In Siegen gibt es die DKS (Dart-Kreisliga-Siegen). Im Ruhrgebiet gibt es dazu noch die Herner Dartliga, die Rhein Ruhr Dartliga, die NWDV und die Bochumer Pub League.

Bekannte Dartspieler

  • Elmar Paulke: Darts. Die Erde – eine Scheibe. 1 Auflage. Bombus-Verlag, 2011, ISBN 978-3-936261-69-1.
  • Richard W. von Romatowski Sohlbach: Darts: Technik – Training – Methodik. 5. Auflage 2015, Meyer & Meyer-Verlag, ISBN 3-89899-386-8.
  • Richard W. von Romatowski Sohlbach: Electronic Darts. 1. Auflage 2002, Meyer & Meyer-Verlag, ISBN 3-89124-906-3.
  • Richard W. von Romatowski Sohlbach: Spielerisch Lernen mit Darts. 1. Auflage 2003, Meyer & Meyer-Verlag, ISBN 3-89124-907-1.
  • Richard W. von Romatowski Sohlbach: 150 Dartsspiele. 1. Auflage 2002, Meyer & Meyer-Verlag, ISBN 3-89124-857-1.
  • Marcus Rosenstein: Darts. Konzentration und Präzision im Spiel. 11. Auflage Januar 2011, Verlag Wolfgang Weinmann, ISBN 3-87892-048-2.
  • Keith Turner: Darts. The complete book of the game. 1st Perennial Library edition. Harper & Row, New York 1985, ISBN 0-06-097006-5.

Weblinks

 Commons: Darts – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Keith Turner: Darts – the complete book of the game. Harper Perennial 1985, ISBN 0-06-097006-5.
  2. Bild der Plumbata
  3. Arnd Krüger: Der Sport vor dem "englischen Sport" in England und auf dem Kontinent.(S. 36-54). Christian Becker, Cornelia Regin, Anton Weise (Hrsg.): "Als der Sport nach Hannover kam". Geschichte und Rezeption eines Kulturtransfers zwischen England und Norddeutschland vom 18. bis zum 20. Jahrhundert: Münster: LIT 2015, ISBN 978-3-643-13152-2
  4. DSAB gibt Abstandsänderung ab 2016 bekannt
  5. a b Sport- und Wettkampfordnung des Deutschen Dartverbands (Stand: 29. November 2015) (PDF)
  6. Checkout Tabelle mit 3-Dart und 2-Dart Finish


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Game & Play & Gamification

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