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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Schaltungen zum Anlassen von Elektromotoren siehe Anlassverfahren. |
Der Anlasser oder Starter ist ein Hilfsaggregat zum Starten von Verbrennungskraftmaschinen. Für kleine Motoren wurden und werden statt eines Hilfsaggregats Kickstarter oder Reversierstarter verwendet.
Verbrennungsmotoren und auch Gasturbinen können, im Gegensatz zu Dampfmaschinen und Elektromotoren, bei Stillstand kein Drehmoment liefern und daher nicht selbst anlaufen. Damit ein Verbrennungsmotor seine Arbeit beginnen kann, müssen ein Ansaug- und ein Verdichtungstakt ausgelöst werden – d. h. er muss angeworfen werden. Das geschieht durch Antreten oder Anschieben, mithilfe einer Handkurbel oder eines Elektromotors, oder durch Einblasen von Druckluft in den oder die Zylinder. Gasturbinen müssen eine Mindestdrehzahl aufweisen, ehe die Verbrennung in der Brennkammer kontinuierlich ablaufen kann.
Der Anlasser ist ein Elektromotor oder Druckluftmotor, der diese Arbeit übernimmt. Als Nebenzweck kann der elektrische Anlasser der Motordiagnose dienen: Der Anlasserstrom-Verlauf kann gemessen und die relativen Maximalströme den einzelnen Zylindern zugeordnet werden. Verlauf und Maximalwert des gemessenen Stroms können Rückschlüsse zum Beispiel auf die Kompression der einzelnen Zylinder zulassen.
Ein elektrischer Anlasser wurde bereits 1899 von Clyde J. Coleman erfunden. Wirklich funktionsfähig war seine Version von 1901 (US-Patent Nr. 745,157). Lizenznehmer war die Firma Delco des US-amerikanischen Erfinders und Ingenieurs Charles Kettering. Der Anlasser wurde 1911 erstmals in einem Cadillac getestet und später serienmäßig verwendet. Die älteste Verwendung war möglicherweise im Cadillac, belegt jedoch im Lancia Theta (nach US-Patent) ab 1913, und von Citroën als zweitem europäischem Hersteller ab 1919. Anfang der 1920er Jahre wurde der elektrische Pressgas-Anlasser von Renault berühmt: Der Dozent für Kraftwagen an der Technischen Hochschule Darmstadt, Ludwig Löw von und zu Steinfurth, schrieb in der 1924 erschienenen 5. Auflage seines Standardwerks Das Automobil: „Die wichtigste selbsttätige Anlassung ist heute die Anlassung mit Hilfe eines kleinen Elektromotors, der in eine Schwungradverzahnung eingreift, wie wir es […] an dem kleinen Pressgasmotor von Renault gesehen haben.“[1] Diese Beschreibung deckt sich mit dem heute gängigen Prinzip des Anlassers in fast allen Kraftfahrzeugen.
Löw beschreibt 1924 als Umbruchszeit für Anlassersysteme. Die damals aussterbende Methode war das direkte Andrehen des Schwungrads eines Motors durch Eingriff in die Speichen, auch wenn Benz schon längst die Nachfolgetechnologie anbot, die aber bei einigen „der alten Benz-Automobile […] so schlecht funktionierte, dass von den Besitzern solcher Automobile meist das Andrehen am Schwungrad bevorzugt wurde“.[2] 1920 war das Drehen der Anlasskurbel – auch: Startkurbel, Anwerfkurbel, Andrehkurbel – die gängige Methode, einen Motor zu starten. Sie wurde in der Regel von vorn unter dem Kühler eingesteckt und gedreht, bis der Motor ansprang. Anders als beim Eingriff direkt ins Schwungrad machte man sich dabei die Hände nicht schmutzig, jedoch war das Kurbeln insbesondere bei Motoren mit einem Zylinder und ihrem einen Kompressionspunkt problematisch, weil sich die Kurbel selbständig machen und zurückschlagen konnte. Löw warnt deswegen immer wieder vor Verletzungsgefahr und rät zum Einsatz der linken Hand beim Ankurbeln – um die rechte nicht zu verletzen. Beim Einsatz der Kurbel war es insbesondere wichtig, den Daumen einzuziehen (Affengriff).
1898 entwickelten Ingenieure der Fahrzeugfabrik Eisenach für ihre kleinen Motoren eine Anlasskurbel, die vom Inneren des Wagens aus bedient werden konnte. Etwas später führte der französische Autobauer Brasier ein Startsystem mit Pedal ein; der Fahrer musste gleichzeitig mit dem Drücken des Pedals einen großen Handhebel zu sich heranziehen und damit eine Schraubenfeder spannen, die den Motor anließ. Die Energiezufuhr für Anlassvorrichtungen war in den 1920er Jahren ein großes Experimentierfeld. Einige Hersteller boten die Möglichkeit an, ihre Pressgas-Anlasser mit Kohlensäure aus Stahlflaschen zu speisen, andere versuchten, den Druck aus dem laufenden Motor zu gewinnen und zu speichern. Fiat setzte Luftpumpen ein.
Auch nach 1945 wurden noch Fahrzeuge mit Anlasskurbel (als Reserve und zur Wartung) hergestellt: VW Käfer und Derivate; Renault R4, Dauphine; zugleich Wagenheberkurbel: Citroën 2CV.[3]
Bei all diesen weitgehend mechanischen Anlassverfahren hatte der Fahrzeugführer engen Kontakt zum Motor und musste ein Gefühl für dessen Eigenheiten entwickeln. Geläufige Worte waren in diesem Zusammenhang Explosionshub und Totpunkt. Insbesondere war es für das Gelingen des Startvorgangs wichtig, den Wagen beim Abstellen entsprechend vorzubereiten:
Mitte der 1920er Jahre begannen die Hersteller teurer Automobile, in die Elektrik einen Elektroanlasser zu integrieren. „Der Führer drückt mit einem Finger auf einen kleinen Druckknopf, dadurch erhält der Anlassmotor zunächst nur einen ganz schwachen Strom, der den Anker langsam dreht und axial verschiebt, so dass das Ritzelzahnrad mit der Schwungradverzahnung in Eingriff kommt. Sowie sich das Ritzelzahnrad in die Schwungradverzahnung ganz eingeschoben hat, wird automatisch der Hauptstrom geschlossen, der den Motor so lange dreht, bis die Zündungen erfolgen. Alsdann schaltet sich der Anlassmotor selbsttätig aus. Nun läuft der Motor leer, genau so, als wenn er mit der Handkurbel angedreht worden wäre.“[5] Nach diesem Verfahren funktionieren die meisten heutigen Anlasser. Als besonders fortschrittlich galt in dieser Aufbruchszeit der Anlassertechnik eine Entwicklung des Herstellers Maybach: Man startete den Wagen einfach durch Drücken eines Abfahrtpedals.
Diese im Pkw fast ausschließlich verwendeten Starter haben ein kleines Zahnrad, das Starterritzel, das auf der Starterwelle axial stufenlos verschiebbar ist.
Der Starter ist häufig als permanent erregter Gleichstrommotor, seltener auch als Reihenschlussmotor ausgeführt. Besonders Reihenschlussmotoren können durch ihr maximales Drehmoment beim Anlaufen die Losbrechkraft des Verbrennungsmotors gut überwinden. Die durch den Leistungsbedarf des Anlassers beeinflusste Bordnetzspannung ist als sogenannte Anlasskurve normiert. Der permanent erregte Elektromotor hat statt einer Statorwicklung einen Dauermagneten, der am Gehäuse meist durch Klammern befestigt oder angeklebt ist. Neuere Anlasser sind fast ausschließlich in dieser Form ausgeführt, weil sie kleiner und günstiger in der Herstellung sind.
Der Pendelstarter oder Pendelanlasser dient zum Anlassen des Lanz-Einzylindermotors und wurde speziell dafür von den Unternehmen Lanz und Bosch entwickelt. Der mechanische Aufbau ist bis auf den Freilauf mit dem Schub-Schraubtriebstarter nahezu identisch.
Beim Startvorgang dreht der Pendelstarter den Einzylindermotor, bis durch die Kompression vor Erreichen des oberen Totpunktes das zulässige maximale Anlasserdrehmoment erreicht wird. An diesem Punkt wechselt der Pendelstarter automatisch die Drehrichtung. Zusammen mit der zuvor aufgebrachten Kompressionsleistung, unterstützt durch das große Schwungrad, bewirkt die weitere Leistung des Pendelstarters ein Aufschaukeln des Vorganges zwischen den Totpunkten, das sich solange wiederholt, bis der Motor zündet. Da der Pendelstarter den Motor während des Anlassvorganges nicht über den Totpunkt drehen können muss, ist eine relativ kleine Starterbatterie (12 Volt, 56 Amperestunden) ausreichend.
Vorzugsweise Verbrennungsmotoren mit großem Hubraum kuppeln für den Startvorgang eine Schwungmasse auf das Motorzahnrad. Die Schwungmasse wird vorher durch eine Handkurbel oder einen Anlassmotor auf Drehzahl gebracht. Es werden auch sog. Federspeicher verwendet, bei denen ein starkes Federwerk mittels Kurbel aufgezogen wird. Beim Einsatz von Elektromotoren können Motoren verwendet werden, die eine wesentlich geringere Leistung haben als direkt wirkende Elektrostarter, wodurch der Motor und die Starterbatterie kleiner und leichter ausgelegt werden können. Ein bekanntes Muster mit kurbelbetätigtem Schwungmassenanlasser war der Flugmotor DB 605.[6] Die Schwungmasse kann während des Betriebes mit dem Motor mitdrehen, was den Rundlauf verbessert.
Der Automobil-Ingenieur Freiherr von Löw schrieb 1924 mit Blick auf den Beginn der Automobilistik:
Als Energieträger dient Druckluft aus einem Speicher statt einer Starterbatterie. Druckluftanlasser werden zum Starten von Dieselmotoren bis 10.000 kW Leistung verwendet und bieten wesentliche Vorteile zum Beispiel bei niedrigen Temperaturen.
Der Coffman-Starter wurde in den 1930er Jahren hauptsächlich in Flugzeugmotoren eingesetzt. Das Funktionsprinzip beruht auf einer mit einer pyrotechnischen Treibladung gefüllten Kartusche.
Nach Zündung treiben die bei der Explosion entstehenden Gase einen Kolben an, der in einem Zylinder mit einem einer Schraube ähnlichen Gewinde mit starker Steigung gelagert ist. Dadurch wird der Kolben in eine Drehbewegung versetzt, die über Zahnräder auf die Kurbelwelle übertragen wird.
Die Vorteile waren, dass
Hauptnachteil war die für jeden Anlassversuch notwendige, nur einmal verwendbare Starterkartusche. Auch dauert die Motordrehung durch den Starter nur für wenige Umdrehungen an, so dass schlecht anspringende Motoren oftmals mehrere Startversuche mit entsprechender Anzahl an Starterpatronen benötigen.
Der Coffman-Starter wurde z. B. in einigen Versionen der Supermarine Spitfire und der F4U Corsair eingesetzt.
Der Startvorgang mit Coffman-Patronen wurde im Film Der Flug des Phoenix von 1965 sowie dessen Neuinszenierung von 2004 dramaturgisch eingesetzt.
Der Kurbelwellen-Startergenerator (KSG) arbeitet beim Start als Elektromotor (Anlasser) und bei laufendem Motor als Generator (Lichtmaschine). Er ist direkt auf der Kurbelwelle angeflanscht und wurde ab 1930 unter der Markenbezeichnung Dynastart von den Luma-Werken in Stuttgart für DKW in Serie gefertigt. Ab 1934 baute Siba die Dynastart-Maschinen für DKW. Siba wurde 1957 von Bosch übernommen. Die Konstruktion kam später unter anderem im AWZ P70, DKW F8, BMW Isetta, BMW 600, Heinkel Kabine, NSU Prinz, Goggomobil, Messerschmitt Kabinenroller, Steyr-Puch Haflinger und ab 1969 in der Vespa 50 Elestart zum Einsatz. Die bei Kleinfahrzeugen häufig eingesetzten Zweitaktmotoren haben die Eigenschaft, dass sie rückwärts laufen können, wenn sie in entsprechender Drehrichtung angelassen werden. Durch einfaches Umpolen des Startergenerators konnte daher ein Getriebe-Rückwärtsgang eingespart werden.
Es gibt im Automobilbau Überlegungen, wegen der Gewichtseinsparung diese Art von Anlassern wieder vermehrt einzusetzen. Viele Automobile mit Hybridantrieb arbeiten ebenfalls nach diesem Prinzip, wobei der Elektromotor hier auch zum Fahren und Rekuperieren dient.
Auch Startergeneratoren von Flugzeugtriebwerken (TL- und PTL-Triebwerke) arbeiten nach diesem Prinzip.
Der riemengetriebene Startergenerator (auch Generatoranlasser) ist eine Kombination aus Elektromotor und Generator am Platz des Generators (umgangssprachlich: Lichtmaschine) mit der gleichen Funktion wie der Kurbelwellen-Startgenerator, einziger Unterschied ist der Riemenantrieb anstelle der direkten Kopplung mit der Kurbelwelle. Verwendet unter anderem von Steyr (Typ 50/55 Baby, Typ 200, Haflinger-Geländewagen) und Daimler (Smart MHD BR451). Auffällig gegenüber üblichen Anlassern, die über ein Ritzel das Schwungrad antreiben, ist das völlig andere, sehr gleichmäßige Anlassgeräusch. Nachteilig ist, das für die Übertragung des großen Anlass-Drehmomentes der Riementrieb stärker dimensioniert werden muss.
Eine Möglichkeit, einen großen Motor zu starten, besteht darin, dass man zuvor einen wesentlich kleineren Motor startet, um mit diesem den großen Motor zu starten. Diese Technik wurde in größerem Umfang bei Landmaschinen eingesetzt, die in der ehemaligen Sowjetunion gebaut wurden. Beispielsweise verfügen die Traktoren T-150K oder Kirowez K-700 über solche Anlasser, ebenso sowjetische Kettentraktoren wie der Stalinez-80 oder der Stalinez-100. Auch wurden ab den 1930er-Jahren über Jahrzehnte beim amerikanischen Baumaschinenhersteller Caterpillar in seinen großvolumigen Diesel-Zweitaktmotoren an Planierraupen (z. B. CAT D3) solche Anlassmotoren verbaut. Bevorzugt wurden benzin- oder dieselbetriebene Zweitaktmotoren verwendet, die mittels Seilzug oder auch elektrisch gestartet wurden, um dann den großen Dieselmotor zu starten. Bei wassergekühlten Startmotoren war teilweise der Kühlkreislauf des Anlassermotors mit dem des großen Motors verbunden. Auch wurden teilweise die heißen Auspuffgase des Startmotors zum Ansaugtrakt des großen Dieselmotors geleitet, um dessen Ansaugluft für sicheren Motorstart insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen vorzuwärmen.
Auch die Düsentriebwerke der Me 262 wurden mit einem 250 cm³ großen Boxermotor gestartet, der vor dem Triebwerk im Kegel des Lufteinlasses verbaut war.
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